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„Schaut euch an!“

„Gott hat sich Einfältige und Machtlose ausgesucht, um die Klugen und Mächtigen zu demütigen“, schreibt Paulus an Hafenarbeiter und Sklavinnen in Korinth. Wir sollten uns fragen, ob wir vielleicht unbeabsichtigt Menschen den Zugang zur Gemeinde versperren, die Paulus zum eigentlichen Kern der Gemeinde rechnet: Behinderten, seelisch Kranken, Alkoholabhängigen, Nichtsesshaften, den sogenannten Asozialen?

Zwei Leute machen von sich ein Selfie mit dem Handy
Heute machen viele ein Selfie, um sich selbst anzuschauen (Bild: Luis Wilker Perelo WilkerNetPixabay)
direkt-predigtGottesdienst am 1. und 2. Sonntag nach Epiphanias, den 10. und 17.1.82 in Dorn-Assenheim, Heuchelheim und Reichelsheim sowie Weckesheim und Beienheim
Lied EKG 51, 1-4 (EG 553, Strophe 1 und 4 in den Anhängen von Baden/Elsaß/Lothringen und der Pfalz):

1. Werde licht, du Stadt der Heiden, und du, Salem, werde licht! Schaue, welch ein Glanz mit Freuden über deinem Haupt anbricht. Gott hat derer nicht vergessen, die im Finstern sind gesessen.

2. Gottes Rat war uns verborgen, seine Gnade schien uns nicht; Klein und Große mussten sorgen, jedem fehlt’ es an dem Licht, das zum rechten Himmelsleben seinen Glanz uns sollte geben.

3. Aber wie hervorgegangen ist der Aufgang aus der Höh, haben wir das Licht empfangen, welches so viel Angst und Weh aus der Welt hinweggetrieben, dass nichts Dunkles übrig blieben.

4. Jesu, reines Licht der Seele, du vertreibst die Finsternis, die in dieser Sündenhöhle unsern Tritt macht ungewiss. Jesu, deine Lieb und Segen leuchten uns auf unsern Wegen.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. „Amen.“

Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder! (Römer 8, 14)

Kommt, lasst uns anbeten! „Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem heiligen Geiste, wie es war von Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Herr, unser Gott, die Weihnachtszeit ist für unser Empfinden vorüber, doch unser Kirchenjahr erinnert uns in der Epiphaniaszeit noch einige Sonntage lang an Weihnachten. Weihnachten selbst ist sehr gefühlsbetont, in der Zeit nach Epiphanias, nach der Erscheinung des Sterns, des Lichts der Welt, lass uns nun nüchtern darüber nachdenken, was denn von Weihnachten her uns bleibt für dieses Jahr. Weise kamen, um deinen Sohn in der Krippe zu sehen, weise Männer, später nannte man sie Könige, ließen sich herab, zu einem armseligen Stall zu pilgern. Ein anderer König Herodes, wurde von panischer Angst erfüllt, als er von der Geburt Jesu erfuhr. Herr, was tust du mit denen, die etwas gelten in unserer Welt, was mit denen, die immer am Rande stehen? Zeige uns, was du mit uns vorhast. Amen.

Lesung: Matthäus 2, 1-6

1 Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen:

2 Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten.

3 Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem,

4 und er ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte.

5 Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten:

6 »Und du, Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.«

Lied EKG 50, 1-5 (EG 72):

1. O Jesu Christe, wahres Licht, erleuchte, die dich kennen nicht, und bringe sie zu deiner Herd, dass ihre Seel auch selig werd.

2. Erfülle mit dem Gnadenschein, die in Irrtum verführet sein, auch die, so heimlich ficht noch an in ihrem Sinn ein falscher Wahn;

3. und was sich sonst verlaufen hat von dir, das suche du mit Gnad und ihr verwund’t Gewissen heil, lass sie am Himmel haben teil.

4. Den Tauben öffne das Gehör, die Stummen richtig reden lehr, die nicht bekennen wollen frei, was ihres Herzens Glaube sei.

5. Erleuchte, die da sind verblend’t, bring her, die sich von uns getrennt, versammle, die zerstreuet gehn, mach feste, die im Zweifel stehn.

Gnade sei mit uns von Gott, unserem Vater, und Jesus Christus, unserem Herrn. Amen.

Der Predigttext steht in einem Brief des Apostels Paulus, 1. Korinther 1, 26-31 (GNB):

Schaut euch doch selbst an, Brüder! Wen hat Gott denn da berufen? Kaum einer von euch ist ein gebildeter oder mächtiger oder angesehener Mann. Gott hat sich vielmehr die Einfältigen und Machtlosen ausgesucht, um die Klugen und Mächtigen zu demütigen. Er hat sich die Geringen und Verachteten ausgesucht, die nichts gelten, denn er wollte die zu nichts machen, die vor den Menschen etwas sind. Niemand soll vor Gott mit irgend etwas auftrumpfen können. Euch aber hat Gott zur Gemeinschaft mit Jesus Christus berufen. Der ist unsere Weisheit, die von Gott kommt. Durch ihn können wir vor Gott bestehen. Durch ihn hat Gott uns zu seinem Volk gemacht und uns von unserer Schuld befreit. Es sollte so sein, wie es in den heiligen Schriften steht: „Wer auf etwas stolz sein will, soll stolz sein auf das, was der Herr getan hat.“

Amen.

Liebe Gemeinde!

Das ist eine merkwürdige Predigt, die Paulus seiner Gemeinde in Korinth da hält. Er will ihnen von Gott erzählen und von Jesus – und plötzlich sagt er: „Schaut euch doch selbst an!“ Er wird ganz persönlich. Der Glaube, zu dem er einlädt., ist nicht allgemein, sondern konkret, nicht unverbindlich, sondern verbindlich und herausfordernd, nicht etwas, wozu man mit dem Kopf nicken kann und damit hat sich‛s, sondern etwas, wobei es um das ganze eigene Leben geht. Deshalb sagt er: „Schaut euch doch selbst an!“ Und dann stellt er sich die Hafenarbeiter vor, die in Korinth zu ihm in die Gemeindeversammlungen gekommen waren, Sklaven und Sklavinnen, die nicht als vollwertige Menschen galten. Hier bei den Christen galten sie plötzlich so viel, dass die Gottesdienstzeit sich sogar nach ihnen richtete: nämlich vor Sonnenaufgang, weil es sonst keine freie Zeit und keinen freien Tag für sie gab. Oder die Straßenmädchen, die noch nie von jemandem ernstgenommen worden waren: hier galten sie auf einmal als Person, nicht nur als Gegenstand, den man benutzt und dann wegwirft. Oder die Kranken, die Behinderten, die ein Leben am Rande führen mussten – hier wurden sie versorgt, hier verurteilte man sie nicht als unnützen Ballast der Gesellschaft, hier bedauerte man sie nicht mit dem hässlichen Gedanken: Wozu lebt der denn eigentlich?

Die Kirche hat sich dann so entwickelt, dass mehr und mehr auch die Klugen, die Mächtigen und die Angesehenen hinzukamen; und jahrhundertelang schien es so zu sein, als ob sie in der Kirche auch – wie überall in der Welt – den entscheidenden Einfluss auf das kirchliche Leben hätten. Fürsten galten als von Gottes Gnaden eingesetzt, studierten Theologen, vor allem den Pfarrern, traut man bis heute eher zu, einen Bibeltext auslegen zu können als jedem anderen Menschen, der für sich die Bibel liest; und über die geringen und verachteten Menschen, die Familien, die es zu nichts bringen und – mit oder ohne eigene Schuld – an den Rand gedrängt werden, wird auch in den christlichen Gemeinden oft mehr verurteilend geredet, als dass man sie einfach dazugehören lässt – mit ihren Fehlern und mit dem, was sie von uns brauchen.

Schauen wir also uns selbst an. Trifft das auch auf uns zu, was Paulus von denen sagt, die er anredet? Hier geraten wir in eine merkwürdige Zwickmühle. Wer von uns will schon als einfältig, völlig ohne Einfluss, wenig wert, verachtet oder dumm gelten? Doch ausgerechnet solche Menschen spricht Paulus hier an: genau sie hat sich Gott ausgesucht. Das hat vielen nicht gefallen, auch vielen studierten Theologen nicht. Wenn manche studierten Leute diesen Text ausgelegt haben, da haben sie sich Verrenkungen einfallen lassen, um den Text etwas umzubiegen: denn sie wollten doch auch gern zu denen gehören, die von Gott auserwählt waren. Sie haben z. B. gesagt: im Grunde gehe es gar nicht darum, ob einer klug oder dumm, mächtig oder machtlos, verachtet oder angesehen, sei – sondern Paulus wolle sagen: niemand hat vor Gott einen Grund, auf sich selbst stolz zu sein.

Na gut. Das meint Paulus wohl auch. Aber Paulus meint wohl doch noch etwas mehr, sonst würde er nicht sagen: „Schaut euch an!“ Er meint eben nicht nur so allgemein, dass alle Menschen im Grunde Sünder sind und allen Menschen von Gott vergeben wird und damit ist alles in Ordnung – er meint es ganz konkret mit der Sünde und auch ganz konkret mit der Vergebung. Die in der menschlichen Gesellschaft am Rand oder ganz unten stehen, die in der Verwandtschaft als schwarzes Schaf oder in der Schulklasse als Außenseiter gelten – die wissen es schon aus eigener Erfahrung, was es heißt, nichts wert zu sein in den Augen der anderen, sich schuldig zu fühlen oder aus eigener Kraft nicht in die Gemeinschaft hineinzugelangen. Sie sind auch eher in der Lage, Vergebung ganz konkret zu erfahren: wenn einer sie annimmt, wie sie sind. Wenn einer nicht etwas von ihnen fordert, sondern ihnen etwas zutraut. Wenn einer nicht sagt: Der hat bestimmt Dreck am Stecken, sondern: Du, hör mal, wie war das, warum hast du das gemacht? Im ersten Fall bleibt er abgeschrieben, im zweiten Fall ist eine ausgestreckte Hand da, die ihn wieder hineinholt in die Gemeinschaft der anderen.

Und wenn wir uns nun angeschaut haben und haben festgestellt: Ganz dumm sind wir nicht, völlig der Macht anderer Menschen ausgeliefert sind wir auch nicht, verachtet eigentlich auch nicht, sonst würden wir uns vielleicht gar nicht trauen, hierher unter Menschen zu gehen – was ist denn nun mit uns? Sollen wir nicht zur Gemeinde gehören? Das meint Paulus nicht. Er selbst ist ja z. B. gebildet und zählt sich trotzdem zu Jesus Christus. Aber er mutet sich selbst und den anderen, die begabter oder einflussreicher oder angesehener sind, zu, dass sie in der Gemeinde nur die zweite Geige spielen. Dass sie ihre Fähigkeiten und ihren Einfluss für die am Rand stehenden in die Waagschale werfen und sie in die Mitte holen, denn da gehören sie hin – jedenfalls in der Gemeinde, die Jesus Christus als ihren Herrn bekennt. Auch die Weisen aus dem Morgenland kommen erst nach den armen Hirten zum Kind in der Krippe.

1) Wenn wir Paulus fragen würden, wäre es also für ihn gar nicht verwunderlich, wenn in einer Gemeindeversammlung die Erfolgreichen und die Weltgewandten fehlen würden. Wenn dennoch Wissenschaftler und Millionäre und Politiker in die Kirche kommen, würde er sie fragen, ob sie darauf stolz sind, was sie erreicht haben, oder ob sie darauf stolz sein wollen, was Gott mit ihnen vorhat im Dienst für die anderen Menschen und in der Gemeinschaft mit den Verachteten und den Armen.

2) Paulus würde sagen: dass von den Menschen in der Mitte des Lebens, von den Berufstätigen so wenig bei euch in der Kirche sitzen – mich wundert es nicht. Denn sie meinen so viele Gründe zu haben, stolz auf sich zu sein, auf das, was sie leisten, auf ihr Haus, das sie sich unter Opfern gebaut haben. Zeit für Gott aufzuwenden, ist ja Zeitverschwendung, wenn man meint, dass Gott nur für einen da zu sein hat, wenn es einem schlecht geht.

3) Und wenn umgekehrt fast abwertend gesagt wird, in die Kirche gehen doch fast nur noch die alten Leute, Dann würde Paulus sagen: Passt auf, was ihr da sagt. Vielleicht sind es die Alten, die wirklich am meisten in der Stille beten; vielleicht sind die, die oft nicht zurechtkommen mit den gewaltigen Veränderungen in der heutige Zeit zugleich die, die im hilflos wirkenden Festhalten am Vertrauten uns Jüngeren mehr zu sagen haben als die fortschrittlichsten Programme. Und es ist gut, dass es in der Kirche keine Altersgrenze gibt, dass man dazugehört, auch wenn man bei manchen Jüngeren schon nicht mehr zählt, wenn man meint, anderen zur Last zu fallen oder wenn man selbst mit den Veränderungen nicht recht fertig wird, die viele im Alter durchmachen müssen.

4) Was den Paulus aber wirklich wundern würde, ist, dass es Menschen gibt, die sagen: in die Kirche gehe ich nicht gern, weil ich mich dort schämen würde vor den anderen. Die würden dann reden: was will der denn hier in der Kirche? Jedenfalls würde ich da so komisch angeguckt. Wir sollten uns fragen, ob es Leute gibt, die wir komisch angucken würden, wenn sie hier säßen, statt uns zu freuen, dass sie mit dabei sind. Wir sollten uns fragen, ob wir Menschen den Zugang zur Gemeinde vielleicht unbeabsichtigt versperren, die Paulus zum eigentlichen Kern der Gemeinde rechnet: Behinderte, seelisch Kranke, Leute, die es zu nichts bringen, die sogenannten Asozialen, die Nichtsesshaften, die Alkoholabhängigen.

Es gab eine Zeit in Deutschland, da sollte es zum Kirchengesetz erhoben werden, dass auf der Kirchenbank neben einem deutschen Christen kein Jude sitzen durfte. Damals hat einer, der am kommenden Donnerstag 90 Jahre alt wird, seine Pfarrerkollegen zum öffentlichen Protest aufgerufen und einen Pfarrernotbund gegründet, dem etwa ein Fünftel der Pfarrer, das waren 4800, im Hitlerdeutschland angehörten; für Martin Niemöller, den späteren Präsidenten unserer Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, und seine Gefährten war es undenkbar, an Jesus Christus als den Herrn der Kirche zu glauben und zugleich die Judenchristen aus der Gemeinschaft mit den deutschen Christen hinauszuwerfen. Die damaligen Kirchenleitungen haben dagegen bis auf wenige Ausnahmen geschwiegen – die Einflussreichen damals wussten genug Argumente gegen die Juden, so wie wir heute unsere Argumente gegen die Sozialschmarotzer, die dem Staat auf der Tasche liegen, gegen die Ausländer, die uns Arbeitsplätze wegnehmen, und gegen viele andere haben, mit denen wir uns nicht gerne einlassen.

Warum ist es uns als Christen heute immer noch nicht wichtiger, dass wir alle gemeinsam eine Gemeinde bilden? Sind wir nur an unserem privaten Seelenheil interessiert? Haben wir Angst, ebenfalls schief angesehen zu werden, wenn wir uns mit „solchen Leuten“ einlassen? Oder Angst vor der Undankbarkeit und dem Misstrauen derer, denen wir uns bisher noch selten genähert haben? Dabei haben wir heutzutage in der Regel nicht einmal die Folgen zu erwarten, die z. B. Niemöller getroffen haben: acht Jahre im KZ, oder die Jesus selbst getroffen haben: der Kreuzigungstod. Was hält uns zurück? Martin Niemöller, der ja auch für die Nachkriegsöffentlichkeit nicht gerade ein bequem anzuhörender Zeitgenosse gewesen ist, der hat kurz vor seinem 90. Geburtstag seiner Kirche noch einmal ins Gewissen geredet und gesagt, dass er eigentlich der nichtchristlichen Welt eher zutraut, die Christusbotschaft aufzunehmen und sie auch der scheinbar christlichen Welt neu verständlich zu machen als den Kirchen selbst. Das mag man als einseitig oder übertrieben ansehen, ich will es uns als Mahnung vor Augen stellen. Wir sollten nicht bedauern, dass die Kirche ihre Macht und ihren Einfluss verliert, wir sollten damit leben lernen, dass unsere Mitgliederzahlen schrumpfen, weil Kirche eben für viele nicht mehr einfach so dazu gehört. Und dann sollten wir neu hinhören, was z. B. ein so umstrittener Mann wie Niemöller, auch gesagt hat: ich hörte es vor einigen Jahren als Student auf einer Tagung in Höchst im Odenwald, Niemöller war damals 84: „Jesus sagt: Ihr seid das Salz der Erde! Ihr sollt euch nicht in erster Linie um den Bestand eurer Mitgliederzahlen sorgen! Ihr sollt keine Zäune gegen Menschen aufrichten, die anders sind als ihr! Die Verantwortung der Christen für die Welt kann nicht aufhören, so lange es Menschen gibt, die an Jesus Christus glauben, an ihn gebunden und von ihm erlöst sind!“ Der einstige U-Boot-Kommandant und spätere Pfarrer hat diesen schlichten Glauben an Jesus gepredigt, damals als er im Widerstand gegen Hitler beteiligt war, und später als er jahrzehntelang der Friedensbewegung angehörte. Und wie er, der so bekannt wurde, sich im größeren Rahmen unermüdlich für den Abbau von Grenzen zwischen den Menschen eingesetzt hat, so sollten wir in den Bereichen, in denen wir leben, über unseren Schatten springen und gegen alles anarbeiten, was zwischen uns und manchen unserer Nächsten ist.

Hören wir zum Abschluss noch einmal auf das, was Paulus dazu gesagt hat: Zu denen, die sich wertlos vorkommen, sagt er: gerade ihr gehört als erste zu Gott und zur Gemeinde dazu. Und zu denen, die stolz auf irgend etwas sind, was sie geleistet haben oder darstellen, sagt er: das zählt vor Gott überhaupt nicht. Wer auf etwas stolz sein will, soll stolz sein auf das, was Gott mit Menschen tut, wenn er aus ihnen liebende Menschen macht. Amen.

Lied EKG 189, 1-2 (EG 293):

1. Lobt Gott den Herrn, ihr Heiden all, lobt Gott von Herzensgrunde, preist ihn, ihr Völker allzumal, dankt ihm zu aller Stunde, dass er euch auch erwählet hat und mitgeteilet seine Gnad in Christus, seinem Sohne.

2. Denn seine groß Barmherzigkeit tut über uns stets walten, sein Wahrheit, Gnad und Gütigkeit erscheinet Jung und Alten und währet bis in Ewigkeit, schenkt uns aus Gnad die Seligkeit; drum singet Halleluja.

Herr, unser Gott, deine Liebe überwindet die Grenzen, die wir zwischen uns aufrichten. Du willst uns mit allen zur Gemeinschaft verbinden. Niemand soll abseits stehen. Aber es fällt uns schwer, auf andere unbefangen zu zu gehen. Wir warten lieber, bis sie zu uns kommen, und hätten gern, dass sie so werden wie wir. Wir fragen wenig danach, was sie brauchen, sondern messen sie an dem, was sie bieten. Deshalb kommen wir oft gar nicht erst zusammen, oder unsere Gemeinschaft bleibt armselig. Könnten wir doch alle Menschen mit den Augen Jesu ansehen, dann ließe sich auch bei Fremden überraschender Glaube entdecken, und Wege, die jetzt noch verbaut sind, würden frei. Wir bitten um den Mut, mit dir, guter Gott, über alle Grenzen zu gehen, damit aus der getrennten Menschheit dein Volk wird. Wir bitten auch für alle, die sich in ihren persönlichen Beziehungen darum mühen, einander immer besser kennenzulernen, einander anzunehmen, wie man ist, und einander zu ermutigen – auch zu neuen Schritten. Insbesondere beten wir für das junge Ehepaar, das vorgestern hier getraut worden ist, für Herrn … und Frau … dass sie diese Art von Gemeinschaft ihr Leben lang miteinander erleben. Amen.

Vater unserI
Abkündigungen und Segen
Lied EKG 140 (EG 157):

Lass mich dein sein und bleiben, du treuer Gott und Herr, von dir lass mich nichts treiben, halt mich bei deiner Lehr. Herr, lass mich nur nicht wanken, gib mir Beständigkeit; dafür will ich dir danken in alle Ewigkeit.

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