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Zwiespalt zwischen Wahrheit und Liebe

Sie hörte aufmerksam die Vorwürfe des einen an, hörte lange zu. Dann sagte sie freundlich, aber sehr besorgt: „Ich sehe dies alles sehr wohl, aber eigentlich bist du es, der schuld ist.“ Und sie erklärte, warum. Und dann ging sie zum andern und machte es dort ganz genau so.

Inschrift auf einem Grabstein: "Es gibt in Wahrheit kein letztes Verständnis ohne Liebe"
Wie ist das Verhältnis zwischen Wahrheit und Liebe? (Bild: SchackelinePixabay)

direkt-predigtAbendgottesdienst am Drittletzten Sonntag im Kirchenjahr, 9. November 1986, um 20.00 Uhr in Reichelsheim/Wetterau
Glockenläuten und Orgelvorspiel

Im Abendgottesdienst in Reichelsheim begrüße ich Sie und Euch alle herzlich! Überall in den Kirchengemeinden in beiden deutschen Staaten beginnt am heutigen Tage wieder die sogenannte „Friedensdekade“, ein zehntägiger Zeitraum, in dem Gottesdienste und besondere Veranstaltungen für den Frieden stattfinden. Unser Gottesdienst hier in Reichelsheim steht unter dem Thema „Versöhnung“ – „Versöhnung im Zwiespalt zwischen Liebe und Wahrheit“. Wir wollen sehen, ob wir zusammen feiern und uns wohlfühlen können, zusammen singen und beten, zusammen auf Gottes Wort hören und ins Nachdenken kommen.

Anja Bausch und Petra Welcker werden uns bei einigen Liedern auf der Gitarre begleiten. Damit wir nachher gut mitsingen können, sollten wir die unvertrauteren Lieder zu Beginn einmal kurz einüben:

Kehret um
Fürchte dich nicht
Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehn

Zuerst singen wir jedoch ein Lied aus dem Gesangbuch:

Lied 393, 1+7+8 (im EG komplett nur im Anhang von Bayern und Thüringen 607, 2+4+1):

1. Herr Gott, dich loben wir; regier, Herr, unsre Stimmen, lass deines Geistes Glut in unsern Herzen glimmen. Komm, komm, o edle Flamm, ach komm zu uns allhier, so singen wir mit Lust: Herr Gott, dich loben wir.

7. Herr Gott, wir danken dir und bitten, du wollst geben, dass wir auch künftig stets in guter Ruhe leben. Krön uns mit deinem Gut, erfülle nach Gebühr, o Vater, unsern Wunsch. Herr Gott, wir danken dir.

8. Herr Gott, wir danken dir mit Orgeln und Trompeten, mit Harfen, Zimbelschall, Posaunen, Geigen, Flöten; und was nur Odem hat, ertön jetzt für und für; Herr Gott, dich loben wir, Herr Gott, wir danken dir.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. „Amen.“

Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. (2. Korinther 5, 19)

Kommt, lasst uns anbeten! „Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem heiligen Geiste, wie es war von Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Gott, wir tun uns schwer mit dem Frieden. Wo wir vom Frieden reden, kommt es leicht zum Streit. Aber wo wir vom Frieden schweigen, bleibt der Unfriede trotzdem da, verdeckt, verdrängt, bedrohlich. Wir sehnen uns nach Harmonie, versuchen der Unruhe aus dem Weg zu gehen, aber wahren Frieden finden wir dadurch nicht. Gott, du schenkst uns Frieden. Dein Friede beruht auf Versöhnung. Versöhnung ist durch dich da, wo vorher Streit und Unfriede war. Lass uns begreifen, was das heißt. Mach uns offen für deinen Frieden, den du gebracht hast durch Jesus Christus, unseren Herrn. „Amen.“

Jesus kehrt unsere Maßstäbe um. Wo wir unter Frieden bequeme Ruhe verstehen, rüttelt er uns auf. Wo wir uns in innerer Unruhe aufreiben, lädt er uns ein zur Gelassenheit. In den Seligpreisungen hat er uns gezeigt, wie wir vor Gott dastehen: mit leeren Händen, die er uns füllt. Wir hören aus dem Evangelium nach Matthäus 5, 1-10:

1 Als er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg und setzte sich; und seine Jünger traten zu ihm.

2 Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:

3 Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.

4 Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.

5 Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.

6 Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.

7 Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.

8 Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.

9 Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.

10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.

Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Halleluja! „Halleluja, Halleluja, Halleluja!“

Lied (EG 640): Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehen
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
Text zur Predigt: 2. Korinther 5, 18-21

18 … Gott [hat] uns mit sich selber versöhnt … durch Christus und uns das Amt gegeben, das die Versöhnung predigt.

19 Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.

20 So sind wir nun Botschafter an Christi Statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi Statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!

21 Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.

Amen.

Liebe Gemeinde!

Wenn zwei sich streiten und ein anderer will dazwischengehen und den Streit schlichten, dann hat er oft keinen leichten Stand. Eltern sind ja oft in dieser Situation, wenn Geschwister ankommen und sich beklagen: „Der hat mich gehauen, obwohl ich gar nichts gemacht hatte!“ „Der hat mich aber immer gestört, auch wenn ich gesagt habe: Lass mich in Ruhe!“ „Ja, aber der will auch nie mit mir spielen!“ usw. usw. Es gelingt fast nie, genau herauszufinden, wer denn nun das Recht und die Wahrheit auf seiner Seite hatte, und wenn man es als Vater doch versucht, wenn man am Ende den einen mehr, den anderen weniger tadelt und ermahnt, dann bekommt man leicht selber Streit mit demjenigen der Geschwister, der sich nun vom Vater ungerecht behandelt fühlt. „Immer soll ich schuld haben!“ Der Versöhner als Schiedsrichter, der entscheidet, auf welcher Seite Recht und Wahrheit liegen, er muss fast immer scheitern.

Wenn ich nun aber auf jeden Versuch verzichte, die Wahrheit herauszufinden, wenn ich sage: „Ihr müsst euren Streit selber beenden“, wenn ich sage: „Ihr habt euch doch eigentlich lieb, warum haut ihr euch dann? Vertragt euch doch wieder!“ – dann kommt es trotzdem oft zu Tränen demjenigen der Streitenden, der sich gerade unterlegen fühlt. „Ich will ja aufhören, aber der hört ja nicht auf!“ Wenn also der Versöhner sozusagen den Mantel der Liebe über einen Streit ausbreiten will, ohne Rücksicht auf die Frage, wer denn Recht hat in dem Streit, der kommt oft auch nicht ans Ziel.

Versöhnung steht im Zwiespalt zwischen Wahrheit und Liebe, so habe ich es im Thema dieses Gottesdienstes formuliert; und im Beispiel des Geschwisterstreits ist vielleicht deutlich geworden, was ich damit meine. Dieser Zwiespalt zieht sich durch viele Konflikte hindurch, die Menschen miteinander haben.

Um der biblischen Wahrheit willen nahm z. B. Martin Luther die Spaltung der Kirche in Kauf, also einen Verzicht auf Einheit, auf Gemeinschaft, auf Liebe. Wenn heute die großen Konfessionen sich einander wieder annähern, betonen wir wieder mehr die Seite der Gemeinschaft, der Liebe; aber beide, die aufeinanderzugehen, achten auch darauf, dass sie das, was sie als Wahrheit in ihrer Weise erkannt haben, nicht einfach preisgeben. Das macht Ökumene zu einem so schwierigen Prozess. Noch schwieriger sieht es aus, wenn ganze Völker oder Machtblöcke sich gegenüberstehen. Leute, die für Versöhnung arbeiten, werden leicht als Parteigänger der anderen Seite angegriffen – dann, wenn sie in der Frage nach der Wahrheit auch der anderen Seite Verständnis entgegenbringen -, oder sie werden als Spinner und Träumer abgetan – dann, wenn sie einfach dazu auffordern, ohne Rücksicht auf Recht oder Unrecht der verschiedenen Standpunkte, erste Schritte zur Abrüstung zu tun.

Ich hörte von einer Frau, die eine beliebte Versöhnerin war, wann immer es Ärger in der Familie oder zwischen Verwandten und Bekannten gab. Wie kam sie zurecht mit diesem Zwiespalt zwischen Liebe und Wahrheit? Sie hörte sich aufmerksam die Vorwürfe der einen Seite an, hörte lange zu, so lange, bis der tief verletzte Sprecher ihres vollen Mitleids sicher war. Dann sagte sie freundlich, aber sehr besorgt: „Ich sehe dies alles sehr wohl, aber eigentlich bist du es, der schuld ist.“ Und sie erklärte, warum dies so war. Und dann ging sie zum andern und machte es dort ganz genau so..

Das funktionierte meistens; vielleicht, weil jede Seite nach ihren Erklärungen anfing, sich zu fragen, warum diese mitleidige Zuhörerin nicht unkritisch die selbstgerechte Version des eigenen Standpunkts akzeptiert hatte. Jeder fragte sich selbst, vielleicht zum ersten Mal, ob nicht doch einiges für die andere Seite spräche. Beide wurden bereit, im weiteren Verlauf des Streits „ab und zu“ zu geben. Diese Versöhnerin verstand unter Wahrheit nicht nur Recht und Unrecht der einen oder anderen Seite, sondern sie wusste, dass durch Versöhnung eine viel tiefere Wahrheit erreicht würde. Sie verstand unter Liebe aber auch nicht einfach das Zudecken der gegensätzlichen Standpunkte und Gefühle. Sie äußerte Verständnis für beide Standpunkt, für die Verletztheit der beteiligten Personen, versuchte aber dann den Blickwinkel beider Seiten zu verändern: nicht mehr nur auf die Schuld des anderen zu schauen, sondern auch nach der eigenen Verantwortung zu fragen.

Diese Frau hatte etwas begriffen von christlicher Versöhnung, von unserem Amt, das die Versöhnung predigt, wie Paulus formuliert hat. Diese Versöhnerin folgte dem Beispiel Jesu, der Menschen, die auf fremde Schuld starrten, immer zuerst auf die eigene Verantwortung hinwies. Wir kennen wohl alle die Geschichte, die Jesus erzählt (Matthäus 7, 3-5):

Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge? Oder wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen?, und siehe, ein Balken ist in deinem Auge. Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; danach sieh zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst.

Oder wir wissen, dass Jesus gesagt hat (Matthäus 7, 1):

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!

Versöhnung ist allerdings nicht nur eine Forderung, die Jesus an uns stellt. Er hat nicht nur ein Friedensprogramm für die Christen aufgestellt, sondern er ist selbst ein großer Versöhner, viel größer noch als die Frau, von der ich erzählte.

Davon sage ich gleich noch etwas mehr; aber erst einmal singen wir noch ein Lied:
Lied (EG 170): Komm, Herr, segne uns

„Frieden gabst du schon, Friede muss noch werden!“ – das ist ein Kernsatz aus diesem Lied, das uns schon ziemlich vertraut geworden ist. Wie ist das denn nun mit dem Frieden, den Jesus uns gebracht hat? Der soll ja nicht von dieser Welt sein, so steht es jedenfalls im Johannesevangelium. Was ist damit gemeint?

Nicht gemeint ist, dass Friede mit Gott nur eine Privatsache des einzelnen Glaubenden sei. Ich bin ja mit Gott im Reinen, was kümmern mich die Sorgen dieser Welt! – so geht es nicht. Gemeint ist aber erstens, dass wir es nötig haben, mit Gott versöhnt zu werden, und zweitens, dass wir aus eigener Kraft den Frieden mit Gott nicht schaffen können. Gott selbst war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber!

Wie ist nun Gott mit dem Zwiespalt zwischen Liebe und Wahrheit zurechtgekommen? Er kam doch auf die Erde als der, der die Wahrheit auf seiner Seite hat, vor dem wir alle unvollkommen dastehen. Ja, es zeigt sich, dass alle Vertreter der Menschheit, die dem Christus begegnen, Juden und Römer, Freunde und Feinde, diesen Christus ablehnen oder im Stich lassen, in den Tod treiben oder verraten. Wenn Gott in der Weise Versöhnung schaffen wollte, wie es ein objektiver Schiedsrichter tut, dann hätte er uns alle verurteilen müssen. Was hat er aber getan? Hat er im Namen der Liebe einfach ein Auge zugedrückt, unsere Schuld nicht so schwer genommen? Damit hätte er uns auch keinen Gefallen getan, denn wir leiden ja selbst auch unter dem, was wir Menschen einander antun. Und Gott selbst hat in Jesus Christus am eigenen Leibe gespürt, wie er mit uns dran ist, wie er durch andere Menschen kaputtgemacht, zerstört wurde. Das kann auch er nicht verharmlosen.

Was hat er denn nun getan? Er hat im Streit zwischen Gott und uns die Rollen vertauscht. Er, der Gerechte, hat unsere ganze Schuld auf sich genommen. Uns, die Sünder, hat er zu Gerechten gemacht. Weil er uns liebt, mit einer vollkommenen Liebe, die wir uns nicht verdienen, sondern nur schenken lassen können, sagt er zu uns: du bist mir recht. Was ist dann aber mit der bitteren Wahrheit, dass wir Dinge tun, die zerstörerisch sind – in unserem Umgang mit uns selbst, mit anderen Menschen, mit der Natur? Versöhntsein mit Gott heißt, dass wir die Kraft bekommen, für die Folgen unserer Sünde selber gradezustehen, und dass wir die Kraft bekommen, in unserem Alltag selber als Versöhner zu wirken. So wie die Frau, von der ich erzählte.

Der Friede mit Gott ist uns geschenkt, für den müssen wir nicht mehr arbeiten. Der Friede auf Erden ist uns als Aufgabe vor die Füße gelegt; diesen Weg, mag er noch so anstrengend und dornig sein, sollen wir mit der Hilfe von Gottes Geist selbst gehen. Obwohl Gottes Friede nicht von dieser Welt ist (weil wir ihn nicht selbst schaffen können), ist er doch ein Friede für diese Welt. Wir können nicht gut die Vergebung von Gott annehmen, aber einem persönlichen Feind die Vergebung verweigern. Genauso muss es uns als Christen beunruhigen, wenn wir keine anderen Wege zum Frieden zu finden scheinen als Wege der Abschreckung und des Misstrauens und der weltweiten gegenseitigen Vernichtungsdrohung. Können wir dabei guten Gewissens mitmachen?

Ein christlicher Beitrag zum Frieden in der Welt könnte sein, erstens der Wahrheit und zweitens der Liebe die Ehre zu geben. Der Wahrheit, dass in einem Streit immer auf beiden Seiten Recht und Unrecht vermischt sind, und dass nur selbstkritische Betrachtung der eigenen Verantwortlichkeit zur Versöhnung führen kann. Und der Liebe die Ehre geben in Beziehungen zwischen Völkern – das klingt zwar naiv, ist aber verheißungsvoll. Damit ist nichts Sentimentales gemeint, sondern einfach die klare Erkenntnis, dass in allen Völkern von Gott geliebte Menschen leben. Und auch Menschen, die im Streit mit uns liegen, sind nicht unsere absoluten Feinde, die wir abschreiben oder bekämpfen müssten, sondern sie sind eine Herausforderung für unsere Anstrengungen, zu einer Einigung zu kommen.

Wenn es gelingt, in diesem Geist im unseren Gemeinden miteinander zu reden, ohne einander zu verteufeln, ohne einander aus dem Weg zu gehen, auch wenn wir verschiedene Überzeugungen vertreten, dann tragen wir schon ein gutes Stück zum Frieden und zur Versöhnung bei in unserem Land.

Ganz in der Mitte unserer christlichen Botschaft stehen diese beiden Worte, und sie können nicht auseinandergerissen werden (2. Korinther 5, 20):

Lasst euch versöhnen mit Gott!

und (Matthäus 5, 9):

Selig sind[, die Frieden schaffen], denn sie werden Gottes Kinder heißen!“ Amen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.
Lied EKG 394, 1+6+7 (EG 423):

6. Gib uns den lieben Frieden, mach alle Feind ermüden, verleih gesunde Luft, lass keine teuren Zeiten auf unsre Grenzen schreiten, da man nach Brot vergebens ruft.

7. Die Hungrigen erquicke und bringe die zurücke, die sonst verirret sein. Die Witwen und die Waisen wollst du mit Troste speisen, wenn sie zu dir um Hilfe schrein.

Lasst uns nun beten für uns und andere: Jedesmal nach einer Reihe von Gebetswünschen singen wir gemeinsam das Lied EG 615: „Kehret um!“

Gott im Himmel, wir danken dir, dass du in Christus auf die Erde gekommen bist und uns mit dir versöhnt hast! Wir danken dir, dass wir keine Anstrengungen mehr darauf verwenden müssen, uns vor dir reinzuwaschen oder uns deine Liebe zu verdienen. Wir danken dir, dass du uns frei machst, frei zum Glauben an dich, zur Liebe für den Nächsten, zum Einsatz für den Frieden. Bitte, hilf uns, dass wir nicht vergessen, dass wir versöhnte Menschen sind! Hilf uns, so zu leben, dass auch andere Menschen leben können – neben mir – fern von mir – nach mir.

„Kehret um“

Schenke uns Offenheit für andere Menschen, Gemeinschaften, in denen wir uns getragen und verstanden fühlen, das offene Gespräch lernen und uns ermutigen lassen. Lass uns auch offen sein für Andersdenkende und für die Fragen, die sie uns stellen.

„Kehret um“

Hilf uns, als Versöhner in dieser Welt zu leben, dass wir niemandem Feind sind und Gegensätze in fairem Streit zu überwinden suchen, dass wir niemandem Angst machen, dass wir selbst der Angst nicht unterliegen, dass wir Frieden suchen nur mit friedlichen Mitteln, dass wir bereit sind, um des Friedens willen lieber Unrecht zu leiden, als Unrecht zu tun.

„Kehret um“

Gott, wir wissen, wie schwer es ist, für den Frieden einzutreten. Lass uns nicht müde werden dabei. Stärke uns mit deinem Geist! Und höre auf all unsere Anliegen, die wir auf dem Herzen haben und nun in der Stille vor dich bringen:

Stille und Vater unser
Lied (EG 612): Fürchte dich nicht
Abkündigungen und Segen

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