Was ist eigentlich gut?

„Recht tun“ hat für Micha eine klare soziale Zielsetzung. Gott will, dass niemand um die Früchte seiner Arbeit betrogen wird. „Liebe üben“ ist eine Lebenshaltung, die in einzelnen Taten ausgeübt wird – und vielleicht auch eingeübt werden muss. „Demütig sein im Gehen mit deinem Gott“ heißt, dass wir Gott nachfolgen auf dem Weg zu den Menschen, denen er helfen will.

Der Text von Micha 6, 8 in hebräischer Sprache
Der Text von Micha 6, 8 in hebräischer Sprache

#predigtAbendmahlsgottesdienst zum Reformationsfest am 22. Sonntag nach Trinitatis, den 4. November 2007, um 10.00 Uhr in der evangelischen Pauluskirche Gießen

Guten Morgen, liebe Gemeinde!

Am Sonntag nach dem 31. Oktober feiern wir in der evangelischen Pauluskirche das Reformationsfest mit einem Abendmahlsgottesdienst, und ich begrüße alle herzlich mit dem Wort zur Woche aus Psalm 130, 4:

[Gott,] bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte.

In der letzten Zeit wird in Deutschland immer wieder über Werte diskutiert. Die einen klagen darüber, dass alte Werte wie Pflichtgefühl, Ehrlichkeit und Respekt vor dem älteren Menschen immer mehr abnehmen. Andere meinen, dass der moderne Mensch sowieso selber entscheiden muss, welche Werte er für richtig oder falsch hält.

Im Gottesdienst geht es heute um zwei Fragen:

Die eine Frage lautet: Woher wissen wir eigentlich als evangelische Christen, was gut ist? Wir haben ja keinen Papst, der uns Vorschriften machen könnte. Über diese Frage wird Herr Pfarrer Schütz nachher predigen.

Die zweite Frage lautet: Selbst wenn wir wüssten, was gut ist, wie können wir es schaffen, das Gute dann auch wirklich zu tun? Mit dieser Frage hat sich schon Martin Luther in der Reformationszeit beschäftigt, und wir tun es jetzt auch im Gottesdienst in den Liedern und Gebeten.

Zuerst singen wir aus dem Lied 342 die Strophen 1 bis 4. Es ist im Jahr 1523 von Paul Speratus, einem Anhänger Martin Luthers gedichtet worden:

1. Es ist das Heil uns kommen her von Gnad und lauter Güte; die Werk, die helfen nimmermehr, sie können nicht behüten. Der Glaub sieht Jesus Christus an, der hat für uns genug getan, er ist der Mittler worden.

2. Was Gott im G’setz geboten hat, da man es nicht konnt halten, erhob sich Zorn und große Not vor Gott so mannigfalten; vom Fleisch wollt nicht heraus der Geist, vom G’setz erfordert allermeist; es war mit uns verloren.

3. Doch musst das G’setz erfüllet sein, sonst wärn wir all verdorben. Drum schickt Gott seinen Sohn herein, der selber Mensch ist worden; das ganz Gesetz hat er erfüllt, damit seins Vaters Zorn gestillt, der über uns ging alle.

4. Und wenn es nun erfüllet ist durch den, der es konnt halten, so lerne jetzt ein frommer Christ des Glaubens recht Gestalte. Nicht mehr denn: »Lieber Herre mein, dein Tod wird mir das Leben sein, du hast für mich bezahlet.«

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. „Amen.“

Wir schaffen es nicht aus eigener Kraft, das Gute zu tun. Das war eine große Erkenntnis der Reformationszeit. Gut sein, gerecht sein vor Gott, das können wir nur, wenn Gott uns Gerechtigkeit schenkt, wenn er uns recht-fertigt, gerecht macht.

Wie macht Gott das? Gott selber ist in Jesus lebendig, sein Geist lebt in Jesus, und ihn selber, Gott selber, nageln Menschen ans Kreuz, und Gott rächt sich nicht dafür. Er trägt die Todesstrafe, die wir verdienen, und vergibt uns unsere Sünde. Im Gerichtsverfahren „Gott gegen Mensch“ spricht Gott in Jesus das Urteil: Freispruch für den Sünder!

Kommt, lasst uns Gott anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Aber es bleiben Fragen, 490 Jahre nach der Reformation. Ist aus der evangelischen Freiheit im Glauben nicht eine laxe Einstellung zu vielen Geboten geworden? Wird so aus dem Freispruch des Sünders ein Freibrief für die Sünde?

Ein Wort des Reformators Martin Luther mag uns zu denken geben:

Das christliche Leben besteht nicht im Sein, sondern im Werden, nicht im Sieg, sondern im Kampf, nicht in der Gerechtigkeit, sondern in der Rechtfertigung.

Die Rechtfertigung des Sünders ist also kein sanftes Ruhekissen, sondern ein Impuls zur Veränderung, ja, zu einem Kampf: Gott selber arbeitet an uns, verwandelt uns, rechtfertigt uns; er fertigt aus uns gerechte Menschen.

Herr, erbarme dich! „Herr, erbarme dich, Christe, erbarme dich, Herr, erbarm dich über uns!“

Geschenkt ist uns Vergebung, damit wir aus Vergebung als erneuerte Menschen leben. Gerechtigkeit kommt als Geschenk aus der Höhe zu uns in die Tiefe, damit wir sie in die Länge und in die Breite unter uns Menschen wirken lassen.

Lasst uns Gott lobsingen! „Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen. Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist groß Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein Ende.“

Der Herr sei mit euch „und mit deinem Geist.“

Gott, mach uns durch deine Gerechtigkeit zu rechtschaffenen Menschen, die unter den Menschen Recht schaffen. Verwandle uns durch deinen Geist, dass wir das Gute erkennen und das als gut Erkannte auch tun. Darum bitten wir dich im Namen Jesu Christi, unseres Herrn. „Amen.“

Wir hören den heutigen Predigttext aus dem Buch des Propheten Micha 6, 8:

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.

Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Halleluja. „Halleluja, Halleluja, Halleluja!“

Glaubensbekenntnis

Wir singen das Lied vom Liedblatt:

Mensch, es ist dir gesagt, was gut ist
Gott gebe uns ein Herz für sein Wort und Worte für unser Herz. Amen.

Liebe Gemeinde, die Reformation zu feiern, ist gar nicht so einfach. Es geht ja um eine Erneuerung der Kirche, aber diese Erneuerung hat Martin Luther vor 490 Jahren in Gang gesetzt. Können wir mit einer so alten Erneuerung heute noch etwas anfangen?

Vielleicht dann, wenn wir uns klar machen, dass wir nicht unbedingt in allem auf Luther zurückgehen müssen, sondern dass wir gemeinsam mit Luther auf noch viel ältere Zeiten zurückgreifen dürfen. Evangelisch sein heißt ja, sich am Evangelium orientieren, und das Evangelium ist die Frohe Botschaft, wie sie im Alten und neuen Testament der Bibel für uns aufgezeichnet ist.

Und diese Botschaft kann deshalb unsere Kirche und unseren Glauben heute erneuern, weil sie nie veraltet. Die Bibel kann nicht altmodisch werden, weil in ihr keine Modetrends stehen, sondern etwas viel Wichtigeres: die Wahrheit über unser Leben. Wer hat uns etwas zu sagen, welches Profil sollte unsere evangelische Kirche haben, welche Werte sollen heute gelten, auf diese Fragen antwortet bei genauem Zuhören dieses alte Buch.

Was hat sie denn für ein Profil, unsere evangelische Kirche? Darüber wird heute viel geredet. Worin unterscheidet sich zum Beispiel Evangelisch-Sein vom Katholisch-Sein? Manche sagen: ich mag die evangelische Kirche lieber als die katholische, weil sie weniger streng ist. Man darf in der Kirche heiraten, auch wenn man schon einmal geschieden war. Man hat keinen Papst, der einem vorschreibt, ob man die Pille nehmen darf oder nicht. Es gibt nicht die Pflicht für jedes Kirchenmitglied, jeden Sonntag zur Kirche zu gehen und am Abendmahl teilzunehmen.

Dazu hätte Martin Luther wohl gesagt: Ja, ein Christ ist ein freier Mensch. Und nein, hätte er gesagt, die evangelische Kirche ist nicht weniger streng, gerade weil sie sich die Freiheit auf ihre Fahnen schreibt. Wenn es darum geht, den Anspruch von Gottes Wort ernst zu nehmen, können wir nicht streng genug sein, vor allem mit uns selbst. Wer die Würde eines Menschen mit Füßen tritt, darf sich nicht auf die Freiheit des Evangeliums berufen. Was wäre das für eine Frohe Botschaft, wenn sie es uns erlauben würde, munter drauflos den Ehepartner zu betrügen oder mit Lügengeschichten den guten Ruf eines Mitmenschen in den Dreck zu ziehen? Die Kirche seiner Zeit war Luther nicht streng genug; da gab es ja Ablassprediger, die den Menschen das Gefühl gaben, sie könnten sich von den Folgen ihrer bösen Taten durch Geldspenden oder sogenannte fromme Werke freikaufen. Für Luther war klar: Vergebung kann man nicht kaufen. Vergebung kriegt man umsonst, und wenn sie echt ist, dann geht sie mit einer Veränderung des eigenen Lebens einher, sonst tritt man Gottes Geschenk mit Füßen.

Luther war dagegen, gutgläubigen Menschen Ängste einzureden, zum Beispiel, ihre Angehörigen würden im Fegefeuer um so länger bestraft, je weniger sie sich für sie mit guten Werken und Geldspenden einsetzen würden. Aber es gab für Luther auch eine gesunde Angst. Die Angst davor, Böses zu tun, die Angst davor, das Gute nicht zu tun. Wer die Vergebung Gottes als etwas so Billiges ansieht, dass man auf Teufel komm raus sündigen kann, weil Gott einem ja sowieso vergibt, der sollte wirklich Angst vor der Hölle haben. Denn dabei kann wirklich nur der Teufel rauskommen und nicht wirkliche Vergebung, kein wirklich gutes Leben.

Wo lernt aber nun ein freier evangelischer Mensch, also ein Mensch, der an die Frohe Botschaft der Vergebung glaubt und sie annehmen will, wohin er umkehren soll, woran er sein Leben orientieren soll? Wo lernt er, was ein gutes Leben ist? Nach Luther ist das klar: In Gottes Wort, in der Bibel. Und da lesen wir heute im Predigttext, den wir vorhin gehört haben (Micha 6):

8 Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.

In diesem Satz ist jede Einzelheit wichtig. Es beginnt damit, dass es nicht selbstverständlich ist zu wissen, was gut ist. Es muss uns gesagt sein. Und es ist uns gesagt. Und zwar jedem Menschen: higgid l’cha adam. Jedem Adam, jeder Eva ist persönlich gesagt, was gut ist: ma-ttob, so wie Gott die Schöpfung angelegt hat: auf ein gutes Gelingen hin, indem die Menschen ihrer Würde gemäß leben, als Ebenbilder der Liebe Gottes.

Damit kein Missverständnis aufkommt, sagt der Prophet Micha auch gleich, von wem uns gesagt ist, was gut ist: umah-jhwh(adonaj) doresch mimm’cha, gut ist nämlich, was Gott selbst von uns erwartet, und zwar nicht ein Gott, den wir uns selber ausdenken, sondern der Gott, der sich uns ausgedacht hat, der in der Bibel den Namen ICH-BIN-DA trägt, der für sein Volk Israel genau so da war, wie er für die Kirche aus den Völkern da sein will.

Was ist nun konkret gut? Das wird hier dreifach umschrieben. Erstens: ki ‘im-’asot mischpat, das hat Luther mit „Gottes Wort halten“ übersetzt, wörtlich steht hier „Recht tun“, „sich an die Rechtssprüche Gottes halten“. Es geht tatsächlich um das Wort Gottes, allerdings merken wir in Luthers Übersetzung zu wenig, dass es um konkrete Richtlinien zur Herstellung von Gerechtigkeit geht, im Geschäftsleben, auf dem Markt, in der Rechtsprechung, im alltäglichen Umgang miteinander. Was das heißt, sagt Micha selbst deutlich in den unmittelbar folgenden Versen:

9 Des HERRN Stimme ruft über die Stadt…:

10 Noch immer bleibt unrecht Gut in des Gottlosen Hause und das verfluchte falsche Maß.

11 Oder sollte ich unrechte Waage und falsche Gewichte im Beutel billigen?

12 Ihre Reichen tun viel Unrecht, und ihre Einwohner gehen mit Lügen um und haben falsche Zungen in ihrem Halse.

Recht tun hat für Micha also eine klare soziale Zielsetzung. Gott will kein scheinbar neutrales Recht, das einer, der es sich leisten kann, mit Tricks so hindreht, dass er möglichst viele Vorteile für sich herausschlägt. Gott will, dass niemand um die Früchte seiner Arbeit betrogen wird, dass niemand Reichtümer anhäuft auf Kosten anderer, die nicht genug zum Leben haben.

In unsere Zeit übersetzt, dürfen wir uns als evangelische Christen nicht damit abfinden, dass Millionen arbeitswillige Menschen keine Arbeit finden, dass andere für ihre Arbeit weniger Lohn kriegen, als wenn sie ALG 2 beantragen würden. Die Schere zwischen Reich und Arm klafft auch in unserem Land immer weiter auseinander, für Ausgaben der öffentlichen Hand, für Bildung und Sozialleistungen steht zu wenig Geld zur Verfügung, das alles dürfte für uns nicht selbstverständlich sein.

Hier in unserer Paulusgemeinde wird das Thema „Soziale Stadt“ immer wichtiger, weil Fördermittel nicht mehr gezahlt werden und das, was an segensreichen Entwicklungen begonnen hat, auf andere Weise solide weitergeführt werden sollte. Wer sich fragt, wie er in der Nordstadt Gießen „Recht tun“ kann, der kann sich zum Beispiel in den Zukunftswerkstätten oder bei den öffentlichen Sitzungen des Stadtteilbeirats informieren und beteiligen.

Zweiter Punkt: Liebe üben, wie Luther übersetzt, w’ahawat chesed, wörtlich Liebe lieben, Barmherzigkeit lieben. Hier ist Luthers Übersetzung trotz der Abweichung vom wörtlichen Text einfach genial: Liebe, wie sie hier gemeint ist, ist eine Lebenshaltung, die in einzelnen Taten ausgeübt wird und vielleicht auch eingeübt werden muss.

Der dritte Punkt ist wieder schwieriger. Luther übersetzt „demütig sein vor deinem Gott“, und wir modernen Menschen stellen uns darunter eine unterwürfige Haltung vor, die uns nicht liegt, ein Hinnehmen von Demütigungen und Schicksalsschlägen, ohne zu klagen. Aber wörtlich steht da: „demütig sein im Gehen mit deinem Gott“: w’hazne’a lechet ‘im’elohecha, und es ist nicht gut, dass Luther hier diesen Weg, den wir mit Gott mitgehen sollen, einfach weglässt. Gemeint ist also, dass wir Gott nachfolgen auf dem Weg zu den Menschen, denen er helfen will. Im Neuen Testament heißt das „Nachfolge Jesu“, und das De-mütige daran ist der Dien-Mut, ein Mut zum Dienen, die Bereitschaft, für andere da zu sein.

Ich erlaube mir heute am Reformationsfest, den Predigttext noch einmal in der katholischen Einheitsübersetzung zu lesen, weil sie hier den ursprünglichen Sinn besser trifft (Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 1980 by Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart):

8 Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir erwartet: Nichts anderes als dies: Recht tun, Güte und Treue lieben, in Ehrfurcht den Weg gehen mit deinem Gott.

Dieses Gute können wir tun, weil Gott uns zuerst so viel Gutes getan hat. Er hält uns die Treue, er vergibt uns unser Versagen, er gibt uns Kraft, Mut und Einsatzfreude. Er traut uns zu, den Weg mit ihm weiterzugehen, damit allen Menschen geholfen wird, die besonders und gerade auf uns angewiesen sind. Amen.

Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben. Amen.
Lied 342, 5-7:

5. Daran ich keinen Zweifel trag, dein Wort kann nicht betrügen. Nun sagst du, dass kein Mensch verzag – das wirst du nimmer lügen -: »Wer glaubt an mich und wird getauft, demselben ist der Himmel erkauft, dass er nicht werd verloren.«

6. Es ist gerecht vor Gott allein, der diesen Glauben fasset; der Glaub gibt einen hellen Schein, wenn er die Werk nicht lasset; mit Gott der Glaub ist wohl daran, dem Nächsten wird die Lieb Guts tun, bist du aus Gott geboren.

7. Die Werk, die kommen g’wisslich her aus einem rechten Glauben; denn das nicht rechter Glaube wär, wolltst ihn der Werk berauben. Doch macht allein der Glaub gerecht; die Werk, die sind des Nächsten Knecht, dran wir den Glauben merken.

Im Abendmahl sind wir eingeladen, Gottes Zumutung und Ermutigung zu spüren und an uns heranzulassen. In Brot und Kelch schenkt er uns Gemeinschaft, die verpflichtet und befreit.

Gott, nimm von uns, was uns von dir trennt: Unglauben, Lieblosigkeit, Verzagtheit. Hochmut, Trägheit, Lebenslügen. In der Stille bringen wir vor dich, was unsere Seele belastet:

Beichtstille

Wollt Ihr Gottes Treue und Vergebung annehmen, so sagt laut oder leise oder auch still im Herzen: Ja!

Auf euer aufrichtiges Bekenntnis spreche ich euch die Vergebung eurer Sünden zu – im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Der Herr sei mit euch. „Und mit deinem Geiste.“

Erhebet eure Herzen! „Wir erheben sie zum Herren.“

Lasset uns Dank sagen dem Herrn, unserem Gott. „Das ist würdig und recht.“

Würdig und recht ist es, Gott ernst zu nehmen als den der groß ist in seiner Güte und Freundlichkeit zu uns Menschen. Würdig und recht ist es, uns selber anzunehmen als Menschen mit aufrechtem Gang, von Gott geliebt und verantwortlich für unser Leben.

Zu dir rufen wir und preisen dich, Heiliger Gott:

Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth; alle Lande sind seiner Ehre voll. Hosianna in der Höhe. Gelobet sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosianna in der Höhe.

Vater unser und Abendmahl

In Jesus lebt Gottes Liebe. Im Brot empfangen wir Jesu Leib, und Gottes Liebe lebt in uns. Nehmt und gebt weiter, was euch gegeben ist – den lebendigen Leib der Liebe Gottes.

Herumreichen des Korbs

So sehr liebt uns Gott, dass er in Jesus Christus sein Leben für uns hingibt. Nehmt hin den Kelch der Vergebung, des neuen Anfangs, der Versöhnung zwischen Gott und Mensch.

Austeilen der Kelche

Jesus Christus spricht: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Gehet hin im Frieden!

Lasst uns beten.

Vater im Himmel, wir danken dir für die Gaben, die wir empfangen – Brot und Kelch, die Gemeinschaft deiner Liebe. Wir danken dir auch, dass wir dir alles anvertrauen dürfen, was wir auf dem Herzen haben.

Wir danken dir auch für die große Zahl unserer haupt-, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit großer Einsatzfreude in der Paulusgemeinde ihren Dienst tun.

Auch unsere Bitten bringen wir vor dich. Am Reformationsfest bitten wir dich besonders, dass wir nicht müde werden, auf dein Wort zu hören: ja, auf dein Wort, in dem es um das Recht für alle Menschen geht, um die Liebe, die du uns schenkst und die wir unseren Nächsten schulden, um den Weg der Gerechtigkeit und des Friedens, auf den du uns mitnehmen willst.

Heute bitten wir besonders für den Weg unserer Paulusgemeinde in die Zukunft, dass wir die Herausforderungen annehmen, vor die wir in unserem Stadtteil gestellt sind, dass wir unseren Beitrag zum friedlichen Zusammenleben und zur sozialen Stadt leisten, dass wir im vor uns liegenden Jubiläumsjahr die Erinnerung an schöne vergangene Zeiten nutzen, um die künftigen Probleme zu bewältigen.

Besonders bitten wir dich heute für ein verstorbenes Mitglied unserer Paulusgemeinde, für … . Wir befehlen ihren Geist in deine Hände, du treuer Gott, und bitten dich auch, dass du die Angehörigen begleitest auf den Wegen, die sie zu bewältigen haben.

Für uns heute bitten wir dich um einen gesegneten Verlauf der Gemeindeversammlung, dass sie uns hilft, mit Zuversicht und Freude unseren Weg als evangelische Gemeinde Jesu Christi in die Zukunft fortzusetzen. Amen.

Lied 640: Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehn
Abkündigungen

Wir bitten um Gottes Segen, bevor Sie alle zur Gemeindeversammlung eingeladen sind:

Der Herr segne euch und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. „Amen, Amen, Amen!“

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