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Werden wir klug aus Gottes Wort?

Das Wort Gottes ist etwas zum Anfassen, es begleitet uns, wenn wir lieben und leiden. Es hat mit unserem Denken, aber viel mehr noch mit unserem Fühlen zu tun. Und mit unserem Tun, mit dem, was wir machen oder nicht machen, was wir tun oder lassen. Wenn wir richtig hören auf Gottes Wort, dann tun wir auch das Wort.

Ein Herz aus Holz liegt inmitten von Körnern
Samenkörner sind für Jesus ein Bild für Gottes Wort, das in unseren Herzen aufgehen will (Bild: klimkinPixabay)

#predigtAbendmahlsgottesdienst am 2. Sonntag vor der Passionszeit, den 6. Februar 1994, um 9.30 Uhr in der Kapelle der Landesnervenklinik Alzey

Ich begrüße Sie herzlich im Abendmahlsgottesdienst am 2. Sonntag vor der Passionszeit!

Heute fragen wir uns im Gottesdienst: „Werden wir klug aus Gottes Wort?“ Manchmal sagen wir ja: „Daraus werde ich nicht klug, das verstehe ich nicht!“ Hoffentlich denken Sie nicht nachher: „Aus dem, was der Pfarrer gesagt hat, bin ich nicht klug geworden!“ Hoffentlich werden wir alle wieder ein bisschen klüger aus Gottes Wort und verstehen etwas mehr davon, was Gott uns sagen möchte.

Lied 127, 1-3:

1) Liebster Jesu, wir sind hier, dich und dein Wort anzuhören; lenke Sinnen und Begier auf die süßen Himmelslehren, dass die Herzen von der Erden ganz zu dir gezogen werden.

2) Unser Wissen und Verstand ist mit Finsternis verhüllet, wo nicht deines Geistes Hand uns mit hellem Licht erfüllet; Gutes denken, tun und dichten musst du selbst in uns verrichten.

3) O du Glanz der Herrlichkeit, Licht vom Licht, aus Gott geboren, mach uns allesamt bereit, öffne Herzen, Mund und Ohren; unser Bitten, Flehn und Singen lass, Herr Jesu, wohlgelingen.

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. „Amen.“

Wir hören Worte aus dem Buch der Weisheit Salomos (Weisheit 6):

13 Die Weisheit ist strahlend und unvergänglich und lässt sich gern erkennen von denen, die sie lieb haben, und lässt sich von denen finden, die sie suchen.

14 Sie kommt denen entgegen, die sie begehren, und gibt sich ihnen zu erkennen.

15 Wer sich früh zu ihr aufmacht, braucht nicht viel Mühe; denn er findet sie vor seiner Tür sitzen.

16 Denn über sie nachdenken, das ist vollkommene Klugheit, und wer ihretwegen sich wachhält, wird bald ohne Sorge sein.

17 Denn sie geht umher und sucht, wer ihrer wert ist, und erscheint ihm freundlich auf seinen Wegen und begegnet ihm immer, wenn er über sie nachsinnt.

Kommt, lasst uns anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Gott, ist es wirklich so einfach, weise und klug zu sein? Sitzt deine Weisheit einfach so vor unserer Tür? Lässt sich unser Grübeln, das sich quälend im Kreise dreht, wirklich einfach durch kluges Nachdenken durchbrechen? Herr, schenke uns die Fähigkeit, zu erkennen, was uns nottut! Lass uns ein Licht aufgehen und zeigen uns den nächsten Schritt, den wir gehen können! Das erbitten wir von dir im Namen Jesu Christi, unseres Herrn. „Amen.“

Wir hören die Schriftlesung aus dem Evangelium nach Lukas 8. 4-8:

4 Als nun eine große Menge beieinander war und sie aus den Städten zu ihm eilten, redete er in einem Gleichnis:

5 Es ging ein Sämann aus, zu säen seinen Samen. Und indem er säte, fiel einiges auf den Weg und wurde zertreten, und die Vögel unter dem Himmel fraßen’s auf.

6 Und einiges fiel auf den Fels; und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte.

7 Und einiges fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten’s.

8 Und einiges fiel auf gutes Land; und es ging auf und trug hundertfach Frucht. Als er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Halleluja! „Halleluja,Halleluja, Halleluja!“

Lied 211 (Liederheft):
Brich mit den Hungrigen dein Brot,
sprich mit den Sprachlosen ein Wort
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und Jesus Christus, unserem Herrn. Amen.

In der Predigt, liebe Gemeinde, geht es heute nicht um einen Bibeltext, sondern um ein Lied von David Denicke. Es ist das Lied Nr. 145 im Evangelischen Kirchengesangbuch (EG 196); es ist dem Gleichnis nachgedichtet, das wir vorhin in der Lesung gehört haben. Das Wort Gottes wird in diesem Lied gepriesen; und das Lied kann uns helfen, aus dem Wort Gottes klug zu werden. Zunächst hören wir die erste Strophe:

1. Herr, für dein Wort sei hoch gepreist, lass uns dabei verbleiben
und gib uns deinen Heilgen Geist, dass wir dem Worte gläuben,
dasselb annehmen jederzeit mit Sanftmut, Ehre, Lieb und Freud
als Gottes, nicht der Menschen.

Gleich am Anfang preisen wir das Wort Gottes. Aber was ist das überhaupt – dieses Wort von Gott? Ist das ein einzelnes Wort, das Gott uns sagt? Nein, das nicht. Es ist eine ganze Reihe von Wörtern zusammengenommen, und diese Wörter bilden eine Botschaft an uns, und diese Botschaft nennen wir dann abgekürzt: das Wort Gottes.

Aber wo steht dieses Wort, oder wie können wir es hören? Jeder Mensch hört Gottes Wort anders, z. B. Abraham, der soll aufbrechen in eine ungewisse Zukunft, oder Mose, der soll sein Volk aus der Gefangenschaft führen, oder Jesus, dem sagt Gott: Du bist mein lieber Sohn – jeder hat Gott anders erfahren, anderes von ihm gehört. Und was viele solche verschiedenen Menschen von Gott gehört haben, das steht in unserer Bibel drin. Und da wiederum können wir es nachlesen und vorlesen. Oder wir hören, wenn jemand uns erzählt, was er von Gott gehört, mit ihm erlebt hat. Und auch wir selber – wir können es weitererzählen, wenn wir zum Beispiel einfach daran glauben: „Gott hat auch mich lieb“. Einer sagt´s dem andern, einer hört vom andern, es ist wie im Gleichnis Jesu: überall wird Wort Gottes ausgestreut wie ein Same, der anfangen soll, in jedem Menschen zu wachsen.

Mit dem Lied 145 bitten wir nun: „Lass uns dabei verbleiben“, lass uns bleiben bei der Botschaft, die von Gott kommt. Offenbar ist das nicht selbstverständlich: beim Wort Gottes zu bleiben, es ist leichter, sich abzuwenden von dem, was Gott uns sagen will. Wir bitten auch, „dass wir dem Worte gläuben“ – denn sich auf Gottes Wort einzulassen, sich darauf zu verlassen, das muss uns auch geschenkt sein, diese Fähigkeit muss in uns wachsen, die können wir uns nicht erarbeiten, nicht erzwingen. Gottes Wort wird wie ein Same ausgesät: Es will in uns wachsen, wenn wir es lassen. Nicht durch unsere eigene Anstrengung kommen wir zum Glauben, sondern durch Gott selber, darum bitten wir um seinen Geist, den Heiligen Geist, der unsere Seele heil machen will.

Was bitten wir noch in dieser ersten Strophe? Dass wir das Wort Gottes „annehmen jederzeit“. Also nicht nur für Sonn- und Feiertage ist Gottes Wort gedacht, sondern für alle Tage. Und wie dürfen wir das Wort Gottes hören? Nicht wie ein hartes Gesetz, dem wir uns unterwerfen müssen. Nein, das Wort, das nicht Menschen, sondern Gott selber uns sagt, empfangen wir mit „Sanftmut, Ehre, Lieb und Freud“.

  • Sanftmut verträgt sich nicht mit Rechthaberei, nicht damit, jemand anderem seine Meinung und seinen Willen aufzuzwingen.
  • Ehre heißt so etwas wie Menschenwürde, das Recht jedes Menschen, auf etwas stolz zu sein. Es ist schon richtig, dass die Bibel oft einen falschen menschlichen Stolz verurteilt. Aber Menschen dürfen auch ihren Stolz haben, z. B. stolz darauf sein, dass sie Gottes geliebte Kjnder sind. Wir dürfen aufrecht gehen; Gottes Wort bricht nicht unseren Willen mit Gewalt.
  • Liebe ist der wichtigste Inhalt des Wortes Gottes – „Ich habe dich lieb“, das sagt Gott seinen Menschenkindern immer wieder neu.
  • Und Freude will das Wort Gottes in uns wecken – eine Freude, die es sogar mitten im Leid geben kann, die Freude darüber: Gott hat uns lieb, nie sind wir allein, unser Leben hat einen guten Sinn.

Wie schon gesagt, um dieses Wort in uns aufzunehmen, brauchen wir offene Ohren und ein offenes Herz:

2. Öffn’ uns die Ohren und das Herz, dass wir das Wort recht fassen,
in Lieb und Leid, in Freud und Schmerz es aus der Acht nicht lassen;
dass wir nicht Hörer nur allein des Wortes, sondern Täter sein,
Frucht hundertfältig bringen.

Das Wort Gottes können wir „recht fassen“ – es ist etwas zum Anfassen, wir können damit leben, es begleitet uns, wenn wir lieben und wenn wir leiden, wenn wir uns freuen und wenn uns etwas sehr weh tut. Es hat also zwar auch mit unserem Denken zu tun, aber viel mehr noch mit unserem Fühlen, mit unserem Wollen und Hoffen, unserem Fürchten und unserer Sehnsucht. Und außerdem hat es zu tun mit unserem Tun, mit dem, was wir machen oder nicht machen, was wir tun oder lassen. Wenn wir richtig hören auf Gottes Wort, dann tun wir auch das Wort, wir verhalten uns anders, wir sind wie die Samenkörner auf dem Feld, die gute Frucht hervorbringen, hundertmal mehr, als vorher ausgesät worden war.

Offen sein für Gottes Wort, das ist aber gar nicht so einfach, liebe Gemeinde. Viele Gründe gibt es dafür, dass unsere Ohren zu bleiben oder dass unser Herz zu viel Angst hat vor dem Neuen, das Gott uns sagen will. In der bildlichen Sprache von Jesu Gleichnis spricht unser Lied von all dem, wodurch wir zu bleiben für Gottes Wort:

3. Am Weg der Same wird sofort vom Teufel hingenommen;
in Fels und Steinen kann das Wort die Wurzel nicht bekommen;
der Sam, so in die Dornen fällt, von Sorg und Wollust dieser Welt
verdirbet und ersticket.

Da fallen Samenkörner auf den Weg – Vögel fressen sie weg. Sie kommen gar nicht dazu, Wurzeln zu schlagen und wachsen zu dürfen. Genauso Gottes Wort: Wenn andere Stimmen es übertönen, böse Stimmen, die uns zum Beispiel einreden wollen: „Du darfst nicht glücklich sein, du darfst nicht leben“, dann findet das gute Wort von Gott kaum einen Eingang bei uns, es ist, als habe eine böse Macht, bildlich spricht unser Lied hier vom Teufel, es einfach weggenommen.

Ähnlich ist es, wenn wir innerlich hart und bitter geworden sind, wenn die Botschaft von Gott sozusagen auf harten Fels und steinigen Boden fällt. „Liebe ist nur ein Wort“, denken wir dann. „Es wird einem doch nichts geschenkt“, so regt sich in uns der Widerspruch gegen das Wort von einem Gott, der uns in Liebe annimmt, so wie wir sind, einfach so. Der harte Boden in uns muss erst langsam aufweichen, dann kann das Wort von der Liebe und vom Glauben langsam Wurzeln schlagen.

Ähnlich ist es mit den Dornen, die den bereits aufgehenden Samen wieder zu verderben und zu ersticken drohen: Sie stehen bildlich für zwei Dinge, die uns den Glauben an Gott wieder kaputt machen können. Einmal sind es die Sorgen, die wir uns machen, als ob Gott nicht genug für uns sorgen könnte, als ob Gott uns nicht retten könnte, als ob von unserer kleinen Kraft alles abhängen würde.

Zum andern macht uns auch die Wollust den Glauben kaputt – darunter verstehe ich jedoch nicht den Spaß am Sex, wie viele das vor allen in früheren Zeiten missverstanden haben – wer sich mit seinem Partner gut versteht, der darf selbstverständlich auch Spaß und Freude und Lust mit ihm empfinden, daran ist nichts Böses. Wollust meint etwas ganz anderes: wenn man sich mit Gewalt nimmt, was man haben will, auch auf Kosten eines anderen. Zum Beispiel, wenn jemand einen anderen zu seinem Vergnügen einfach ausnutzt, wenn ein Vater sein Kind missbraucht, ein Ehemann seine Frau gegen ihren Willen zu bestimmten Sachen zwingt. Wollust in diesem Sinn ist so etwas wie die furchtbare Angst, zu kurz zu kommen, wenn man nicht gierig alles nimmt, was sich einem bietet. Es ist das genaue Gegenteil einer Haltung des Vertrauens: Ich kann bitten, ich kann es aushalten, wenn ein anderer Nein sagt, ich kann Geduld üben und warten, bis eine Beziehung tragfähig genug ist, um auch große Wünsche erfüllt zu bekommen.

Von dieser Haltung des Vertrauens ist in der nächsten Strophe des Liedes die Rede:

4. Ach hilf, Herr, dass wir werden gleich dem guten, fruchtbarn Lande
und sein an guten Werken reich in unserm Amt und Stande,
viel Früchte bringen in Geduld, bewahren deine Lehr und Huld
in feinem, gutem Herzen.

Wenn wir so sind wie fruchtbares Land, dann sind wir reich – nicht unbedingt an Geld und Eigentum, aber an „guten Werken“. Man spürt dann, dass in uns etwas von Gottes Liebe wohnt. Dabei will Gott uns nicht überfordern: „in unserm Amt und Stande“, also an dem Ort, wo wir leben, in dem Beruf, mit den Fähigkeiten, die wir haben, sollen wir tun, was uns möglich ist, mehr nicht. „In Geduld“ dürfen wir unsere Früchte bringen, Zeit dürfen wir uns lassen, es muss nicht immer alles schnell, schnell gehen. Und bei allem Tun geht es nicht um bloßes Beschäftigtsein und Hin- und Herrennen – nein, das wichtigste Werk, das wir tun können, ist die ganz einfache stille Tätigkeit des Sich-Erinnerns und Bewahrens: „…bewahren deine Lehr und Huld in feinem, gutem Herzen“, darum geht es, das, was Gott den Menschen beibringt, das soll in unserem Herz wohnen bleiben, und vor allem seine Liebe oder Huld, wie die Liebe hier genannt wird.

Umgekehrt bitten wir im Lied nun noch einmal um die Bewahrung vor der Sünde, davor, dass wir uns von dem Weg des Vertrauens und der Liebe abwenden:

5. Lass uns, solang wir leben hier, den Weg der Sünder meiden;
gib, dass wir halten fest an dir in Anfechtung und Leiden;
rott aus die Dornen allzumal, hilf uns die Weltsorg überall
und böse Lüste dämpfen.

Sünde ist, Gott nicht zu vertrauen. Dagegen hilft nur das Gebet: „Gott, halt uns fest bei dir! Sei mir Sünder gnädig!“ Auch wenn wir angefochten sind, wenn wir zweifeln, wenn wir der Verzweiflung nahe sind, Gott steht auch dann einfach bei uns, er ist nicht weit weg, wir können uns einfach fallen lassen in seine starken Arme.

Ja, es ist gut zu wissen, dass Gott uns auch helfen will, unsere Sorgen zu überwinden. Er versteht ja, dass wir uns oft so viele Sorgen machen. Er weiß ja, wie groß die Versuchung ist, z. B. dem Druck einer Sucht nachzugeben, wie schwer es manchmal ist, nicht vor Problemen, vor Schmerzen, vor dem Leben selbst wegzulaufen.

Nun hören wir die vorletzte Strophe unseres Liedes:

6. Dein Wort, o Herr, lass allweg sein die Leuchte unsern Füßen;
erhalt es bei uns klar und rein; hilf, dass wir draus genießen
Kraft, Rat und Trost in aller Not, dass wir im Leben und im Tod
beständig darauf trauen.

Noch einmal malen wir uns in unserem Lied aus, wie schön es ist, mit Gottes Wort zu leben. Es ist wie eine „Leuchte“, damit der Weg vor uns hell und klar zu sehen ist und damit unsere Füße nicht stolpern.

Klar und rein soll das Wort Gottes bei uns bleiben, nicht, dass irgendjemand etwas Falsches aus der guten Botschaft Gottes macht. Niemand darf zum Beispiel aus Gottes Wort ein Druckmittel machen, damit ein Mensch einem andern gehorchen soll.

Und was können wir aus Gottes Wort gewinnen? „Kraft, Rat und Trost in aller Not“ – das heißt: wir werden zwar manche Not erleiden, aber wir sind darin nicht alleingelassen. Die Probleme werden nicht einfach aus der Welt geschafft, aber Gott steht uns bei, um sie zu lösen. Oder um zu ertragen, was nicht zu ändern ist.

Und das Wort Gottes trägt uns „im Leben und im Tod“. Auch wenn das Leben schwer zu ertragen ist, Gott lässt uns die Botschaft hören: Haltet durch! Bewahrt die Hoffnung! Das Leben ist ein Geschenk, unerträgliche Zustände können sich ändern, auch enttäuschte Menschen dürfen immer noch auf Erfüllung ihrer Sehnsucht hoffen. Gott erfüllt zwar nicht alle unsere Wünsche, aber er wird uns beschenken, er wird uns zukommen lassen, was wir brauchen, vielleicht auf eine andere Art, als wir es uns vorgestellt hatten.

Nun die Schlussstrophe des Liedes:

7. Gott Vater, lass zu deiner Ehr dein Wort sich weit ausbreiten;
hilf, Jesu, dass uns deine Lehr erleuchten mög und leiten;
o Heilger Geist, dein göttlich Wort lass in uns wirken fort und fort
Glaub, Lieb, Geduld und Hoffnung.

Zweierlei bewirkt das Wort Gottes – erstens: es teilt den Menschen mit, wie Gott ist. Wer das Wort aufnimmt und annimmt, der fängt an, auf Gott zu vertrauen, der sieht Gott anders als einer, der nur seine Witze macht über die Religion. Und zweitens: Das Wort Gottes leitet uns auch an, uns selbst zu erkennen – wer sind wir eigentlich, woher kommen wir, wo gehen wir hin, wozu sind wir auf der Welt? Gottes Wort gibt uns darauf einfache Antworten: Wir sind von Gott geschaffen, wir sind seine geliebten Kinder, wir leben auf Erden, bis wir irgendwann wieder zu Gott zurückkehren. Und wozu leben wir? Damit in uns das wächst, was Gott uns schenken will: Glaube, Liebe, Geduld, Hoffnung. Mehr brauchen wir nicht, um ein erfülltes Leben zu leben. Mehr brauchen wir nicht zu wissen, um klug zu sein. Dazu sind wir Menschen auf der Welt, um offen zu bleiben für diese guten Gaben Gottes und um sie uns gegenseitig zu schenken. Dass wir einander den Glauben stärken, das Vertrauen zu dem Gott, der uns nicht verloren gehen lässt. Die Liebe, mit der wir einander beistehen und mit der wir auch manche Menschen ertragen, die wir nicht so gut leiden können. Die Geduld, die wir immer wieder für andere und für uns selbst brauchen. Die Hoffnung, ohne die wir nicht leben können. Amen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere Vernunft, der bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus. Amen.

Nun feiern wir – wie immer am ersten Sonntag des Monats – das heilige Abendmahl miteinander. Wer kommen will, mag gleich nach vorn kommen, wer nicht mitmachen will, mag auf seinem Platz bleiben.

Christus ist das lebendige Wort unseres Gottes. In ihm spricht er zu uns: Euch habe ich lieb, Euch schenke ich Leben und Vergebung und Trost und Glück. In Brot und Kelch können wir das schmecken und hautnah spüren: Im Vertrauen zu Gott wird unser Leben neu, immer wieder, jeden Tag. Amen.

Einsetzungsworte und Abendmahl

Und nun lasst uns beten.

Unser guter, barmherziger Vater! Du schenkst dich uns in deinem Sohn, in Jesus Christus. Du hast in ihm zu uns dein großes Wort gesprochen: Ich habe dich lieb, dich und dich, jeden von euch! Lass uns nun hingehen mit diesem Geschenk von dir und jeden Tag davon zehren. Lass uns getröstet leben und das tun, was du uns aufträgst. Lass uns in unserem Leben ändern, was wir ändern können. Und hilf uns ertragen, was nicht zu ändern ist. Amen.

Wir beten mit den Worten Jesu:

Vater unser
Lied 236 (Liederheft):
Schalom, schalom, wo die Liebe wohnt, da wohnt auch Gott

Am Schluss dieses Gottesdienstes lade ich Sie herzlich zum Singkreis ein, der wieder am Donnerstagu um 16.00 Uhr hier in der Kapelle stattfindet!. Das Bibelgespräch findet erst wieder in der übernächsten Woche statt.

Und nun geht hin mit dem Segen Gottes:

Gott, der Herr, segne euch, und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. Amen. „Amen, Amen, Amen.“

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