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„Du wirst arm und machst uns reich!“

Als Seelsorger in der psychiatrischen Klinik begegnete ich seelisch kranken Menschen, die davon überzeugt waren, Jesus zu sein und ihr bisschen Geld verschwenderisch wegschenkten. Hinter ihrer Wahnvorstellung steckte oft eine große Verletztheit und der Wunsch: eigentlich würde ich gern so großzügig beschenkt werden! Das wäre genau das Gegenteil von dem, was Paulus sagt: er, der reich war, wurde arm.

Ein Haufen Goldbarren
Worin besteht wahrer Reichtum? (Bild: Steve BidmeadPixabay)
direkt-predigtGottesdienst am 2. Weihnachtsfeiertag, 26. Dezember 2001, 10.00 Uhr in der evangelischen Pauluskirche Gießen

Guten Morgen, liebe Gemeinde!

Heute, am 2. Weihnachtsfeiertag im Jahr 2001, ist der Text zur Predigt so kurz, dass er bequem in die Begrüßung hineinpasst.

Paulus schreibt in 2. Korinther 8, 9:

„Ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, damit ihr durch seine Armut reich würdet.“

Auf den Reichtum, den wir an Weihnachten gewinnen, besinnen wir uns in diesem Gottesdienst.

Zu Beginn singen wir das Lied 45:

1) Herbei, o ihr Gläub’gen, fröhlich triumphieret, o kommet, o kommet nach Bethlehem! Sehet das Kindlein, uns zum Heil geboren! O lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten den König!

2) Du König der Ehren, Herrscher der Heerscharen, verschmähst nicht zu ruhn in Marien Schoß, Gott, wahrer Gott von Ewigkeit geboren. O lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten den König!

3) Kommt, singet dem Herren, singt, ihr Engelchöre! Frohlocket, frohlocket, ihr Seligen: „Ehre sei Gott im Himmel und auf Erden!“ O lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten den König!

4) Ja, dir, der du heute Mensch für uns geboren, Herr Jesu, sei Ehre und Preis und Ruhm, dir, fleischgewordnes Wort des ewgen Vaters! O lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten den König!

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. „Amen.“

Weihnachten, Fest der Erfüllung. Strahlende Kinderaugen, wenn Herzenswünsche erfüllt wurden. Weihnachtliche Freude, wenn Überraschungen gelangen. Stilles Glück, wenn Friede war in diesen Tagen.

Weihnachten, mehr als Festtagsstimmung, mehr als teure Geschenke, mehr als Lichterglanz. Weihnachten, die Geburt des Höchsten ganz unten auf der Erde.

Kommt, lasst uns anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Auch das ist Weihnachten: Bittere Einsamkeit, unerfüllte Sehnsucht, enttäuschte Hoffnung auf Frieden, mühsam geglätteter Streit in zerbrechenden Familien.

Der du keine Herberge fandest außer im Viehstall, keine Wiege hattest außer einem Futtertrog, wir bitten dich, lass himmlisches Licht aufstrahlen, wo Finsternis ist, wo Enttäuschung und Verzweiflung regiert.

Herr, erbarme dich! „Herr, erbarme dich, Christe, erbarme dich, Herr, erbarm dich über uns!“

Wir loben Gott mit Worten der Hanna aus 1. Samuel 2:

7 Der HERR macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht.

8 Er hebt auf den Dürftigen aus dem Staub und erhöht den Armen aus der Asche, dass er ihn setze unter die Fürsten und den Thron der Ehre erben lasse. Denn der Welt Grundfesten sind des HERRN, und er hat die Erde darauf gesetzt.

9 Er wird behüten die Füße seiner Heiligen, aber die Gottlosen sollen zunichte werden in Finsternis; denn viel Macht hilft doch niemand.

Lasst uns Gott lobsingen! „Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen. Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist groß Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein Ende“.

Der Herr sei mit euch „und mit deinem Geist.“

Gott, mach uns empfänglich für dein Wort, für dein Licht, für den Reichtum deiner Liebe durch Jesus Christus, unseren Bruder. „Amen.“

Wir hören die Lesung aus dem Johannesevangelium, Kapitel 1:

1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.

2 Dasselbe war im Anfang bei Gott.

3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.

4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.

9 Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.

10 Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht.

11 Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf.

12 Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben,

13 die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.

14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Herr, dein Wort ist unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unserem Wege. Halleluja. „Halleluja, Halleluja, Halleluja!“

Glaubensbekenntnis

Wir singen das Lied 23:

1) Gelobet seist du, Jesu Christ, dass du Mensch geboren bist von einer Jungfrau, das ist wahr; des freuet sich der Engel Schar. Kyrieleis.

2) Des ewgen Vaters einig Kind jetzt man in der Krippen find’t; in unser armes Fleisch und Blut verkleidet sich das ewig Gut. Kyrieleis.

3) Den aller Welt Kreis nie beschloss, der liegt in Marien Schoß; er ist ein Kindlein worden klein, der alle Ding erhält allein. Kyrieleis.

4) Das ewig Licht geht da herein, gibt der Welt ein‘ neuen Schein; es leucht‘ wohl mitten in der Nacht und uns des Lichtes Kinder macht. Kyrieleis.

5) Der Sohn des Vaters, Gott von Art, ein Gast in der Welt hier ward und führt uns aus dem Jammertal, macht uns zu Erben in seim Saal. Kyrieleis.

6) Er ist auf Erden kommen arm, dass er unser sich erbarm und in dem Himmel mache reich und seinen lieben Engeln gleich. Kyrieleis.

7) Das hat er alles uns getan, sein groß Lieb zu zeigen an. Des freu sich alle Christenheit und dank ihm des in Ewigkeit. Kyrieleis.

Gott gebe uns ein Herz für sein Wort und Worte für unser Herz. Amen.

Den Text zur Predigt haben wir schon am Anfang gehört. Ich lese ihn noch einmal – 2. Korinther 8, 9:

9 Ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, damit ihr durch seine Armut reich würdet.

Liebe Gemeinde!

Bald werden wir den Satz nicht mehr hören: „Hey, haste mal ’ne Mack?“ Und bei der Post können wir auch nicht mehr eine Eine-Mark-Marke verlangen. Die Zeit der D-Mark ist abgelaufen, für mich und alle jüngeren Deutschen war es die einzige Währung, die während des ganzen bisherigen Lebens bei uns gültig war. Die älteren erinnern sich an die Währungsreform nach dem Krieg, als die Reichsmark im Verhältnis 10 zu 1 abgewertet wurde, die über 80-jährigen haben in ihrer Kindheit vielleicht sogar mit Geldscheinen zu tun gehabt, die Milliarden oder Billionen Mark wert waren und für die man trotzdem nichts kaufen konnte. Geld ist eine vergängliche Angelegenheit.

Und es macht nicht glücklich, sagen wir. Trotzdem haben wir gern etwas davon, kommen gar nicht ohne aus. Anders funktioniert unsere Wirtschaft nicht, anders bekommen wir unseren Lebensunterhalt nicht geregelt. Vielleicht reden wir gerade deswegen so viel über das Geld, weil es auch unglücklich machen kann.

Ausgerechnet in diesen Tagen, in denen wir so viel über unser neues Euro-Geld reden, sagt Paulus über Jesus: „Er, der reich war, wurde unseretwegen arm.“

Da führt einer das Leben eines Bettlers, obwohl er es nicht nötig hat. Er legt keinen Wert auf den angestammten Reichtum, sondern gibt ihn einfach auf – unseretwegen.

Ich denke nach über diesen Satz, und viele Fragen tauchen auf. Die erste Frage lautet: Was ist hier eigentlich mit Reichtum und Armut gemeint? Jesus war ja nie ein reicher Mann, was das Geld betrifft, oder denkt Paulus daran, dass er das Leben als Handwerkerssohn und Zimmermann aufgab, um als Wanderprediger durch das Land zu ziehen? Paulus war stolz darauf, seinen Lebensunterhalt auch während seiner Missionsreisen durch sein Handwerk als Zeltmacher zu verdienen. Aber Jesus hat wirklich in gewisser Weise das Leben eines Bettlers geführt: man nahm ihn als Prediger in den Dörfern auf, durch die er kam, und es gab auch einige reiche Frauen, die ihn finanziell unterstützten.

Eins ist klar: Jesus wollte kein reicher Mann sein,und er hat die Reichen hart angegriffen. Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in den Himmel kommt, hat er gesagt. Aber auch hier ist die Frage: Was ist mit dem Reichtum gemeint? Einfach die Tatsache, dass man viel Geld besitzt oder eine bestimmte Haltung gegenüber dem Besitz?

Es ist nicht so, dass Jesus überhaupt nichts mit Geld zu tun gehabt hätte. Einmal wurde er gefragt, ob man dem Kaiser Steuern zahlen, ja ob man die heidnischen Steuermünzen überhaupt in die Hand nehmen dürfte, und er meinte: Gebt nur dem Kaiser, was des Kaisers ist. Dann salbte ihn Maria mit dem sündhaft teuren Öl für 300 Silberlinge – das war zehnmal mehr als Judas für seinen Verrat bekam, und Jesus nahm es dankbar an. Mit dem Geld ist es offenbar so wie mit dem Beton in der Werbung – es kommt drauf an, was man draus macht.

Was ist Reichtum? Vielleicht hilft uns eine kleine Anekdote weiter: Ein Reicher wurde gefragt: „Wie viel Geld brauchst du, um glücklich zu sein?“ Der Reiche antwortete: „Nur noch eine weitere Mark!“

Abgesehen davon, dass die Mark sowieso bald wertlos ist – aber dieser Satz wäre typisch für falschen, eingebildeten Reichtum: Je mehr er hat, je mehr er will, nie schweigen seine Klagen still. Dieser Reiche ist arm. Niemand ist so arm wie derjenige, der nichts als Geld hat.

Wahrer Reichtum müsste darin bestehen, genug zu haben, ein erfülltes Leben zu leben. Reichtum hängt nicht davon ab, was und wieviel man besitzt, sondern von den Ansprüchen und Zielen, die man sich für sein Leben setzt.

Reich in diesem Sinne war David, als der den Psalm 23, 1 betete:

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

Reich in diesem Sinne ist jeder, der sich bescheiden kann mit erreichbaren Zielen und vernünftigen Ansprüchen. Und auch Jesus ist reich, weil er – menschlich gesehen – mit wenigem zufrieden ist, weil er im Gottvertrauen lebt, weil ihm die Liebe seines Vaters im Himmel alles bedeutet.

Was bei Gott Reichtum ist, kann menschlich gesehen arm aussehen. Jesus, der reich ist, weil Gottes Geist in ihm wohnt, muss sogar arm aussehen auf dieser Welt, damit man seinen Reichtum nicht verwechselt mit irdischem Reichtum.

Paulus sagt aber mehr über Jesus: „Er, der reich war, wurde euretwegen arm, um euch durch seine Armut reich zu machen.“ (so die Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 1980 by Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart)

Wie kann man andere reich machen, indem man selber arm wird? Ein arabisches Sprichwort sagt: „Hör auf, dein Geld zu zählen. Gib den Armen, und du wirst reich.“ Aber muss man alles, was man besitzt, an Arme weitergeben? Als ich Seelsorger in der psychiatrischen Klinik war, machte ich Bekanntschaft mit einigen seelisch kranken Menschen, die fest davon überzeugt waren, Jesus zu sein. Sie verschenkten ihr bisschen Geld mit vollen Händen, weil sie wie Jesus den Armen helfen wollten. Das Ende vom Lied war – sie machten Schulden, stürzten ihre Familie mit ins Unglück, kamen schließlich in die Psychiatrie. Das allein kann’s nicht sein – wenn ich mein Geld verschwenderisch wegschenke, mache ich zwar mich selber arm, aber ob ich damit anderen wirklich helfe, bleibt in Frage gestellt.

Hinter der Wahnvorstellung, Jesus zu sein, steckt oft eine große Verletztheit und Bedürftigkeit – im Grunde der Wunsch: eigentlich würde ich gern einmal so großzügig beschenkt werden! Das wäre genau das Gegenteil von dem, was Paulus sagt: er, der reich war, wurde arm.

Tatsache war: Jesus hatte geldmäßig nicht einmal viel zu verschenken. Jedenfalls ist keine Geschichte überliefert, wo er jemand finanziell unterstützt. Er benutzt Geld, aber hortet es nicht. Reich ist er an anderen Dingen. Er lebt aus der übergroßen Fülle von Liebe, die ihm sein Vater im Himmel schenkt – deshalb weckt er Vertrauen in Verzweifelten, hat er die Kraft zu heilen, legt er mit Vollmacht das Gesetz des Mose aus. Er überwindet sogar seine Todesangst und fügt sich dem Willen seines Vaters im Himmel, der nicht den Kelch des Leids an ihm vorübergehen lässt. Er findet Trost in tiefster Verzweiflung, indem er genau den Gott anruft, der ihn scheinbar verlassen hat.

Diese Dinge aus dem späteren Leben Jesu spiegeln sich in den Weihnachtsgeschichten von Jesu Geburt wider. Die verschlossene Tür der Herberge, die Seinen nahmen ihn nicht auf, der Stall von Bethlehem, die Futterkrippe der Tiere, die Flucht nach Ägypten – alles Motive eines armseligen Erdenlebens im Flüchtlingselend oder im sozialen Brennpunkt.

Absichtlich nimmt Gott Menschengestalt an unter den Bedingungen der Armut und Bedürftigkeit – damit alle reich sein, alle genug haben sollen.

Ich male mir das einmal aus. Da ist der Alkoholiker, der sich selbst nicht leiden kann, weil er sich für den letzten Dreck hält. Er besitzt unter all seinem Selbsthass und Selbstmitleid immer noch ein Gesicht, das Gott als sein Ebenbild geschaffen hat – Jesus verachtet ihn nicht, sondern sorgt sich um ihn und traut ihm auch zu, umzukehren von seinem Weg in den Abgrund.

Da klingelt einer an der Haustür und bittet um eine kleine Unterstützung – Geld, etwas Brot, die Behörden machen es ihm so schwer. Ich habe den Eindruck, auch er selbst macht es sich schwer. Aber wie kann man ihm wirklich helfen? Ihn nicht nur als Gestrandeten sehen, ihm zutrauen, dass er lernen kann, mit der Sozialhilfe auszukommen, dass er nicht aufgibt bei der Arbeitssuche und beim Durchhalten auf einer Arbeitsstelle.

All das ist leichter gesagt als getan – Enttäuschungen erlebt man immer wieder. Zynisch zu werden liegt immer wieder näher, als auf Jesus zu vertrauen, der keinen Menschen aufgibt. Ob ich ihm am Ende ein paar Mark gebe oder ob ich Nein sage und einfach Zeit für ein Gespräch gehabt habe, das ist nicht so entscheidend – aber konnte ich mein Gegenüber ernstnehmen und ihm gerecht werden – frei nach Friedrich von Bodelschwingh: „Ein Körnlein Liebe ist mehr wert als ein ganzer Sack voll Gold“?

Gott wird Mensch unter den Bedingungen der Armut – das heißt, wir alle bekommen nur mit ihm zu tun durch das Nadelöhr der Bedürftigkeit. Nur wer Gott braucht, wird ihn erfahren, der aber ganz bestimmt. Die Gesunden haben den Arzt nicht nötig, meinte ja auch Jesus – wer sich gesund fühlt, würde sich die Diagnose einer Krankheit nicht aufdrängen lassen.

Ich schließe mit einer kleinen Geschichte von einem reichen Menschen. Dem wurde mitgeteilt, dass er nur noch einige Monate zu leben hatte. Seine größte Sorge war nicht das Sterben, sondern der hinterlassene Reichtum. Er schüttete sein Herz vor Gott aus, und der Herr gestattete ihm, ausnahmsweise einen Koffer in den Himmel mitzubringen. Der Mann war überglücklich und wies seinen finanziellen Berater an, Goldbarren bereitzustellen. Kurze Zeit später starb er und wurde von Petrus an der Himmelstür begrüßt: „Herzlich willkommen. Leider können Sie Ihren Koffer nicht mit hineinnehmen.“ „Aber Gott hat mir eine Sondergenehmigung für diesen Koffer erteilt“, protestierte der Mann. „Fragen Sie ihn!“ Petrus erkundigte sich, und wirklich, die Aussage wurde bestätigt. „Aber“, sagte Petrus, „dürfte ich einen Blick in den Koffer werfen? Ich bin doch zu neugierig, was Sie mit in das himmlische Jerusalem mitbringen wollen!“ Petrus machte den Koffer auf, hielt zwei Goldbarren hoch und fragte völlig verdutzt: „Straßenpflaster? Sie haben Straßenpflaster mitgebracht?!“

Eine schöne Geschichte über die himmlische Stadt Gottes, in der Gold zum Pflastern der Straße benutzt wird. Zu anderem ist es nicht mehr nütze. In Ewigkeit reich ist nicht, wer Goldbarren mit in den Himmel nehmen will, sondern wer sich nach Liebe sehnt, wer sie empfängt und wer sie verschenkt. „Ihr wisst, was Jesus Christus, unser Herr, in seiner Liebe getan hat: Er, der reich war, wurde euretwegen arm, um euch durch seine Armut reich zu machen.“ Amen.

Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben. Amen.

Wir singen das Lied 38:

Wunderbarer Gnadenthron

Lasst uns beten!

Gott, wir danken dir für die Armut deines Sohnes, die uns reich macht. Lass uns spüren, wie reich man sein kann, wenn man mit Wenigem genug hat. Lass vor allem Vertrauen und Liebe reichlich in uns wachsen!

Gott, schenke uns Einsicht über unsere Bindung an falschen Reichtum – wo wir uns abhängig machen von Dingen, die wir besitzen oder unbedingt haben wollen, wo wir uns in falschem Stolz über andere erheben.

Gott, schenke uns Einsicht über uns selbst – über unsere blinden Flecken – wo wir ärmer sind, als wir denken, wo wir Mangelerscheinungen der Liebe oder des Glaubens haben, wo wir anfällig für zynisches Denken sind, wo wir Menschen mit Vorurteilen begegnen, ohne neu nachzudenken, wo wir vergessen, dass alle unsere Gaben von dir stammen.

Wir bitten dich in diesen Weihnachtstagen vor allem um Frieden. Wir legen dir die Soldaten ans Herz, die eingesetzt werden, um den Frieden zu sichern und dem Terror entgegenzutreten. Wir denken auch an die, die im Schneechaos dieser Tage auf den Straßen unermüdlich im Einsatz waren/sind. Frieden auf Erden schenkst du, indem du den Herzen Frieden gibst, indem wir dich einlassen in unser Herz. Mach uns offen für deine Botschaft. Amen.

Was wir außerdem auf dem Herzen haben, bringen wir in der Stille vor dich, Gott.

Stille und Vater unser

Wir singen das Lied 44:

1) O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit!

2) O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich, o Christenheit!

3) O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Himmlische Heere jauchzen dir Ehre: Freue, freue dich, o Christenheit!

Geht mit Gottes Segen:

Der Herr segne euch und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. „Amen, Amen, Amen!“

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