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Hinschauen

Jesus predigt die Kunst, das Selbstverständliche zu tun. Als er gefragt wird, was Gott von uns will, fragt er zurück: „Weißt du das nicht, du kennst doch die Bibel!“ Aber, fragt er weiter: Wer ist mein Nächster, den ich lieben soll? Da erzählt Jesus: Zwei sehen – und gehen weiter. Einer sieht – und hilft. Willst du ein Nächster sein?

Bronzeskulptur eines liegenden Mannes, über den sich der barmherzige Samariter beugt, daneben steht sein Esel und eine Ölflasche
Der barmherzige Samariter tut das Selbstverständliche: dass der, der in Not ist, Hilfe erfährt (Bild: falcoPixabay)

#predigtTaufgottesdienst am 13. Sonntag nach Trinitatis, den 14. September 2003, um 10.00 Uhr in der evangelischen Pauluskirche Gießen
Musik und Einzug der Tauffamilien mit den Patinnen

Guten Morgen, liebe Gemeinde!

Zum Taufgottesdienst in der Pauluskirche begrüße ich Sie herzlich mit dem Wort zur Woche aus dem Evangelium nach Matthäus 25, 40. Christus spricht:

Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.

Besonders herzlich heißen wir die beiden Taufkinder mit ihren Familien und Paten willkommen.

Lied 620: Gottes Liebe ist wie die Sonne
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. „Amen.“

Wir beten den Psalm 121, im Gesangbuch Nr. 749, aus dem …s Taufspruch entnommen ist. Ich lese die nach rechts eingerückten und Sie bitte die linksbündigen Verse: Der Herr behütet dich.

1 Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe?

2 Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.

3 Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht.

4 Siehe, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht.

5 Der HERR behütet dich; der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand,

6 dass dich des Tages die Sonne nicht steche noch der Mond des Nachts.

7 Der HERR behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele.

8 Der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit!

Kommt, lasst uns anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Gott, wir vertrauen uns dir an – und doch wissen wir oft nicht, ob du uns überhaupt hörst. Wir wünschen uns so sehr, dass du uns und vor allem unsere Kinder behütest – und doch geschehen schreckliche Dinge, die man sich nicht einmal vorstellen möchte. Wir haben oft keine Worte für unseren Glauben, wir trauen uns nicht, über unsere Zweifel zu reden, wir wissen manchmal nicht einmal, ob wir überhaupt noch glauben können. Darum werfen wir alle unsere Sorgen auf dich und rufen zu dir:

Herr, erbarme dich! „Herr, erbarme dich, Christe, erbarme dich, Herr, erbarm dich über uns!“

Was auch immer geschieht – Gott lässt uns nicht verloren gehen. Die Welt mag ein schrecklicher Ort sein – Gott schafft in ihr trotz allem immer wieder Raum für Liebe und Barmherzigkeit. Diese Vertrauen zu Gott drücken wir aus mit Psalm 23, im Gesangbuch Nr. 711 – in diesem Psalm steht der Taufspruch von … . Diesmal lese ich die linksbündigen und Sie bitte die eingerückten Verse:

1 Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

2 Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.

3 Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

4 Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.

5 Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.

6 Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

Lasst uns Gott lobsingen! „Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen. Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist groß Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein Ende.

Der Herr sei mit euch! „Und mit deinem Geist!“

Gott, du vertraust uns Kinder an, damit wir sie lieb haben. Du schenkst uns Kinder, damit wir gut für sie sorgen und ihnen gute Grenzen setzen. Unsere Kinder gehören uns nicht, hilf uns, dass wir ihnen helfen, als selbständige Menschen liebevoll und verantwortlich zu leben. Darum bitten wir dich im Namen Jesu Christi, unseres Herrn. „Amen.“

Die Taufe geht auf den Willen Jesu zurück. Im Taufevangelium nach Matthäus 28, 16-20, ruft Jesus uns alle dazu auf, das Vertrauen auf Gott zu wagen. Er spricht alle an, die Glaubenden und die Zweifelnden:

16 Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte.

17 Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten.

18 Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.

19 Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes

20 und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

Herr, dein Wort ist unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unserem Wege. Halleluja. „Halleluja, Halleluja, Halleluja!“

Lied 206, 1+4+5:

1. Liebster Jesu, wir sind hier, deinem Worte nachzuleben; dieses Kindlein kommt zu dir, weil du den Befehl gegeben, dass man sie zu dir hinführe, denn das Himmelreich ist ihre.

4. Hirte, nimm das Schäflein an; Haupt, mach es zu deinem Gliede; Himmelsweg, zeig ihm die Bahn; Friedefürst, sei du sein Friede; Weinstock, hilf, dass diese Rebe auch im Glauben dich umgebe.

5. Nun wir legen an dein Herz, was vom Herzen ist gegangen. Führ die Seufzer himmelwärts und erfülle das Verlangen; ja den Namen, den wir geben, schreib ins Lebensbuch zum Leben.

Liebe Tauffamilien, liebe Gemeinde!

Es ist Ihnen wichtig, dass diese beiden Kinder getauft werden. Dabei ist es gar nicht so einfach, in Worte zu fassen, warum uns das wichtig ist.

Das kann daran liegen, dass der Glaube nicht nur eine Sache des Kopfes ist, sondern vielmehr eine Sache des Herzens. Ich glaube ja nicht an Verstandeswahrheiten, mein Glaube ist viel mehr ein Vertrauen auf Gott, der mich hält und trägt, der mich tröstet und mir Orientierung gibt.

Deshalb sind Symbole des Glaubens manchmal wichtiger als gesprochene Worte: die Taufkerze, die in der Vitrine steht und daran erinnert – dieses Kind ist getauft, es ist ein geliebtes Kind Gottes! Das Konfirmationsgeschenk, das man in der Schublade aufbewahrt und das einem wichtig ist, auch wenn die Konfirmation schon lange her ist.

Das Wort Gottes besteht nicht immer in Worten für unsere Ohren, das ist für Sie, die Eltern von … und seiner großen Schwester …, besonders wichtig, denn hören können Sie mit Ihren Ohren nicht. Trotzdem erfahren Sie das Wort der Liebe Gottes durch Gebärden und Symbole, natürlich auch durchs Lesen – vom-Mund-Ablesen oder aus-dem-Buch-Lesen. Sie finden Ihren Weg, mit Hilfe der Oma, der Patin und anderer Menschen, auch hier in der Paulusgemeinde, als gute Eltern für Ihre Kinder da zu sein.

Als Taufspruch für … haben Sie Psalm 23, 6 ausgesucht:

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang.

Das ist der Segen, den Sie Ihrem Sohn wünschen: Dass er sein Leben lang Menschen begegnet, die gut zu ihm sind und die ein warmes Herz haben. Dass er auf diese Weise selber lernt, barmherzig mit sich selber und mit anderen umzugehen. Dass er in dieser Welt nicht verzweifeln muss, weil er das Vertrauen zu Gott dem Guten Hirten aufbauen und bewahren kann.

Selbstverständlich ist es heute keineswegs, an Gott zu glauben. Man kann sich sein Leben sehr gut ohne Gott einrichten; wenn man erst einmal erwachsen ist, kann einen niemand mehr zwingen, in die Kirche zu gehen; und es ist ja wohl auch gut so, dass der soziale Druck, religiös sein zu müssen, weitgehend der Vergangenheit angehört.

Das heißt aber auch: Viel mehr als früher ist jeder einzelne selber für seinen Glauben verantwortlich. Ich muss mich entscheiden: vertraue ich in meinem Leben nur auf meine eigene Kraft und auf die Kraft anderer Menschen? Oder sehe ich mich in einer lebendigen Beziehung zu Gott: Von ihm kommt mein Leben, von ihm bin ich geliebt, er fordert mich heraus und macht mir Mut, Liebe weiterzugeben.

Immer sind wir in einem solchen Glauben angefochten: Wie – in einer Welt, in der Kinder manchmal Angst vor ihrem eigenen Vater haben müssen, an Liebe glauben? Ja, gerade deswegen – dennoch glauben, dass die Geschlagenen und Geängstigten nicht verloren sind. Manchmal fragen wir: Wo ist denn Gott, wenn Kinder gequält werden? Warum fällt er dem Misshandler nicht in den Arm? Ich weiß darauf auch keine einfache Antwort. Ich weiß nur: Gott steht auf der Seite der Kleinen. Er ist genau da, wo ein Kind leidet. Gott leidet mit ihm mit. Manchmal geschieht ein Wunder. Ein Kind kommt frei aus der Atmosphäre der Gewalt, kann aufatmen, erfährt endlich Schutz und Geborgenheit.

Es mag viele Gründe geben, an Gott zu zweifeln. Aber dies ist einer der wichtigsten Gründe, an Gott zu glauben: Weil ohne Gott diese Welt den lieblosen Menschen ausgeliefert sein könnte. Gott ist Liebe und mutet uns zu, an der Liebe festzuhalten. Ja, das ist eine Zumutung in einer Welt, in der sich so viele nur noch um sich selbst kümmern und um niemanden sonst, in der so viele sich selbst nicht in der Gewalt haben und deshalb nicht vor Gewalt gegen Schwächere zurückschrecken. Ist es nicht aussichtslos, in einer solchen Welt an die Liebe zu glauben? Nein, denn die Liebe ist mehr als eine Zumutung an uns – sie ist zuerst einmal ein Geschenk Gottes an uns. Wer selbst geliebt ist, kann gar nicht anders, der gibt Liebe weiter. Der sorgt gut für sein Kind, ringt sich auch dazu durch, Nein zu sagen, wenn ein Nein nötig ist, und beschützt es, so gut es geht, vor Gefahren.

Zwar wissen wir: Auch wir Erwachsenen sind nicht immer stark. Wir haben nicht die Antwort auf alle Fragen. Manchmal fühlen wir uns selber dem Schicksal genauso ausgeliefert wie ein kleines Kind. Aber wir sind nicht allein in dieser Welt. Gottes Liebe trägt uns. Wir dürfen uns ihm anvertrauen und bei ihm Kraft tanken, um für unsere Kinder da zu sein. Dann tun wir getrost und zuversichtlich alles, was wir tun können – und was nicht in unserer Macht steht, diese Sorgen werfen wir auf Gott!

Sie, liebe Frau …, haben für Ihren Sohn … daher den Taufspruch aus Psalm 121, 8 ausgewählt, in dem wir schlicht darum bitten, dass Gott dieses Kind behütet, was auch immer ihm in seinem Leben begegnen mag:

Der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit!

Lasst uns nun in alten Bildern unser Gottvertrauen aussprechen: dass Gott unsere Welt als einen guten Raum zum Leben geschaffen hat; dass Gott in Jesus ein Gott zum Anfassen geworden ist; und dass Gott mit seiner Liebe in uns selber wohnen will.

Glaubensbekenntnis und Taufen
Lied 211: Gott, der du alles Leben schufst
Gott gebe uns ein Herz für sein Wort und Worte für unser Herz. Amen.

Liebe Gemeinde, wir hören – oder lesen – jetzt noch einmal sehr vertraute Worte Jesu. Worte darüber, wie man Leben gewinnt, das man nicht mehr verlieren kann. Worte, die ausdrücken, worauf es im Glauben an Gott wirklich ankommt. Wir hören Worte von Jesus aus dem Evangelium nach Lukas 10, 25-37:

25 Und siehe, da stand ein Schriftgelehrter auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe?

26 Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du?

27 Er antwortete und sprach: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst«.

28 Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu das, so wirst du leben.

29 Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein Nächster?

30 Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halbtot liegen.

31 Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber.

32 Desgleichen auch ein Levit: als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber.

33 Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte er ihn;

34 und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn.

35 Am nächsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir’s bezahlen, wenn ich wiederkomme.

36 Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste gewesen dem, der unter die Räuber gefallen war?

37 Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So geh hin und tu desgleichen!

Liebe Gemeinde!

„Er sah ihn und ging vorüber.“ Dieser Satz, liebe Gemeinde, kommt zweimal in unserer Geschichte vor. „Er sah ihn und ging vorüber.“

Es sind fromme Leute, die den Mann halbtot am Straßenrand liegen sehen, ein Priester, ein Levit, also ein Tempeldiener. Heute würde Jesus von einem Pfarrer erzählen, von einem Kirchenvorsteher. Müssten sie nicht helfen? Sie sind unterwegs zum Tempel, dürfen sich nicht schmutzig machen. Oder haben sie Angst? Vielleicht ist das Ganze ein Trick der Räuber! Sie beugen sich über den Verletzten und werden selbst zusammengeschlagen. Kann es nicht auch sein, dass da einfach einer am Straßenrand seinen Rausch ausschläft?

Trotzdem, wenigstens genau hinschauen hätten sie sollen. Sie wissen doch: „Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst!“

Haben sie vielleicht gedacht: Sicher, es mag eine Sünde sein, wenn ich nicht helfe. Aber wird mir Gott nicht vergeben, wenn ich im Tempel ein Opfer darbringe, wenn ich Gott um Vergebung bitte?

Der, der hilft, ist in den Augen der Priester von Jerusalem ein Mensch ohne Glauben. Doch in den Augen Jesu ist er der einzige „Nächste“ in dieser Geschichte. Er sagt sich: Jetzt helfen oder ein Schwein sein. Jetzt helfen oder sich selbst nicht mehr im Spiegel sehen können. Der Mann aus Samarien sieht – und hilft. Für ihn ist das ganz normal. Er kann nicht vorbei gehen.

Es ist nicht so, dass der Samariter alles andere vergisst und nur noch für den Verletzten da ist. Er tut, was selbstverständlich ist – was ihm möglich ist. Dann geht auch er weiter seinen Geschäften nach. Er hat Mitleid, leistet Erste Hilfe. Er beruhigt die Wunden, die im Leib des Verletzten toben, mit Öl und Wein. Zum Glück hat er beides dabei. Vielleicht handelt er damit. Er setzt den Verletzten auf sein Reittier, muss selber nebenherlaufen. Das kostet Zeit. Aber nur bis zur nächsten Herberge. Dort übernimmt der Wirt die Verantwortung, gegen Bargeld.

Jesus predigt die Kunst, das Selbstverständliche zu tun. Als ihn ein Mann fragt, was Gott eigentlich von uns will, fragt Jesus zurück: „Weißt du denn das nicht, du kennst doch die Bibel!“ Richtig, der Mann weiß Bescheid: Gott lieben – von ganzem Herzen – und den Nächsten – ebenso. Aber, so fragt er weiter: Wer ist denn mein Nächster? Da erzählt Jesus einfach: Zwei sehen – und gehen weiter. Einer sieht – und hilft. Es geht darum, ob du ein Nächster sein willst, ob du dich herausgefordert fühlst, ob du tust, was möglich ist.

Klar, der Bettler an der Tür nutzt dich vielleicht nur aus und setzt deinen Euro gleich in Schnaps um. Etwas mehr Mühe macht es, ihm etwas zu essen anzubieten, mag sein, er freut sich über die Freundlichkeit mehr als über den materiellen Wert des Essens.

Klar, du hast vielleicht Angst, dass dir der Betrunkene, der in der Winterkälte nachts hinter der Hecke liegt, dir etwas tut. Dann ruf wenigstens die Polizei, dass der Mann nicht erfriert.

Eigentlich hast du als Konfirmand vielleicht gar keine Lust, im Gottesdienst zuzuhören. Aber du weißt, dass andere zuhören wollen und du nimmst Rücksicht. Und möglicherweise passiert dann etwas, was ich immer wieder gern erzähle und was mir mal ein Konfirmand gesagt hat: Da hab ich mich so gelangweilt, dass ich einfach zugehört hab. Vielleicht sind ja sogar Worte dabei, die auch dir gut tun. Amen.

Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben. Amen.
Lied 632, 1-3: Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht

Für den, der uns über den Weg läuft, für die, die auf uns wartet, für den, den wir übersehen, und für uns auf unserem Weg lasst uns beten um Sehen und Empfinden, um die Kraft, das Einfache einfach zu tun.

Für die Opfer von Terror und Krieg, an die wir am 11. September besonders gedacht haben, und für die, die sich unermüdlich einsetzen gegen Gewalt und für Frieden und Gerechtigkeit, lasst uns beten um Sehen und Empfinden, um die Kraft, das Einfache einfach zu tun.

Für alle, die den Opfern auf den heutigen Straßen helfen, für Notärzte und ihre Fahrer, für Notfallseelsorgerinnen und für alle, die erste Hilfe leisten, lasst uns beten um Sehen und Empfinden, um die Kraft, das Einfache einfach zu tun.

Für alle, die heute unterwegs sind, für alle, die viel unterwegs sein müssen im Auto, im Flugzeug, in der Bahn, den heutigen Gefahren ausgesetzt, lasst uns beten um Sehen und Empfinden, um die Kraft, das Einfache einfach zu tun.

Für unsere Taufkinder und ihre Familien, dass sie behütet aufwachsen und wissen, was wirklich wichtig ist im Leben, lasst uns beten um Sehen und Empfinden, um die Kraft, das Einfache einfach zu tun.

In der Stille bringen wir vor dich, Gott, was wir außerdem auf dem Herzen haben:

Gebetsstille und Vater unser
Abkündigungen
Lied 631: In Gottes Namen wolln wir finden, was verloren ist

Und nun geht mit Gottes Segen. Vielleicht bleiben Sie auch noch ein wenig zusammen im Gemeindesaal bei Kaffee oder Tee.

Der Herr segne euch und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. „Amen, Amen, Amen!“

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