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„Ertragt einander in Liebe!“

Nach dem Trauspruch aus dem Epheserbrief geht es in einer Ehe auch darum, einander zu ertragen – in Demut, Sanftmut und Geduld. Demut erkennt eigene Grenzen und reagiert zurechthelfend auf Fehler des anderen. Sanftmut ist eine Stärke, die von innen kommt. Und das Stichwort Geduld erinnert daran, dass man in einer Ehe einander auch Zeit lassen muss.

Auf einem Notizzettel, der auf einer zerknäulten Decke liegt, liegt ein Ehering mit dem Worten: "I'm sorry!" = "Es tut mir leid!"
Einander ertragen und nicht aufgeben (Bild: Catkin auf Pixabay)
Glockenläuten
Einzug in die Kirche und  Orgelvorspiel

Herzlich willkommen in der evangelischen Kirche zu …! Wir sind als Hochzeitsgesellschaft hier versammelt, um Gottes Segen für dieses Ehepaar zu erbitten. Wir nehmen uns Zeit, um aufzutauchen aus der Alltäglichkeit, um innezuhalten und wahrzunehmen, wovon und wofür wir leben, und vor allem: wovon eine Ehe lebt und lebenslang tragfähig bleibt. Das ist mit ernsten Fragen verbunden und zugleich ein Grund zur Freude; deshalb feiern Sie heute Hochzeit, zusammen mit Verwandten und Freunden!

Wir beginnen mit dem bekannten Loblied 316, 1+4:

1) Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren, meine geliebete Seele, das ist mein Begehren. Kommet zuhauf, Psalter und Harfe, wacht auf, lasset den Lobgesang hören!

4) Lobe den Herren, der deinen Stand sichtbar gesegnet, der aus dem Himmel mit Strömen der Liebe geregnet. Denke daran, was der Allmächtige kann, der dir mit Liebe begegnet.

Wir feiern einen Gottesdienst aus Anlass einer Hochzeit – in wessen Namen feiern wir ihn? Das Hochzeitspaar steht im Mittelpunkt dieses Tages – doch den Gottesdienst feiern wir nicht in ihrem Namen. Ich als Pfarrer leite diesen Gottesdienst – doch wir feiern ihn auch nicht in meinem Namen. Wir feiern den Traugottesdienst – wie jeden anderen Gottesdienst – im Namen Gottes. Aber im Namen welchen Gottes? Er trägt einen bestimmten Namen, obwohl er zu groß ist, um sich eindeutig in menschlichen Begriffen einfangen zu lassen: Vater, Sohn und heiliger Geist.

Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen Gottes,

  • der wie ein guter Vater zu uns ist und auch wie eine gute Mutter,
  • im Namen Gottes, der nicht weit weg in einem fernen Himmel geblieben ist, sondern der unter uns lebte in dem Mann Jesus von Nazareth,
  • im Namen Gottes, der uns sogar so nahe ist, dass wir ihn – seine Kraft, seinen Geist – in uns spüren, wenn Liebe in uns ist, oder Hoffnung, oder Glaube.

Lasst uns zu diesem Gott beten!

Gott, wir feiern Gottesdienst. Tun wir damit Dir einen Gefallen? Dienen wir Dir damit? Brauchst Du unseren Zuspruch, unser Lob, unsere Anerkennung? Nein. Im Gottesdienst dienst Du uns mit dem, was Du uns sagst, mit Deiner Liebe, mit Deiner Wegweisung für uns. Und wir versuchen, offen für Dich zu sein, Dir zuzuhören und Dir zu antworten, mit unseren Liedern und Gebeten, mit unseren Gedanken und Gefühlen, und auch mit dem, was tun oder lassen wollen. Du weißt, was in uns vorgeht, Du kennst uns besser, als wir uns selber kennen, und Du willst, dass wir nicht ins Unglück rennen, sondern die Erfüllung unseres Lebens finden. Denn wir sind Dir unendlich viel wert, wir sind Deine geliebten Kinder, wir verdanken Dir alles. Amen.

Wir hören nun ein gesungenes Gebet zu dem Gott, der uns an der Hand nimmt und uns durch unser Leben führt – durch die schönen und auch durch die schweren Tage:

„So nimm denn meine Hände“

Liebe Frau … und lieber Herr …, liebe Hochzeitsgäste!

Hochzeit in der Kirche feiern – das tut man heute immer noch. Manchmal kann man gar nicht ganz genau ausdrücken, warum eigentlich. Ohne die kirchliche Trauung fühlt man sich gar nicht so richtig verheiratet. Vielleicht hat das gegenseitige Treueversprechen vor Gott doch mehr Gewicht als der rechtliche Ehevertrag, der auf dem Standesamt abgeschlossen wird. Ihnen ist, wie Sie gesagt haben, vor allem der Segen Gottes wichtig für Ihre Ehe.

Segen Gottes – was ist das? Und warum bitten wir gerade im Zusammenhang mit einer Ehe um diesen Segen?

Mit dem Segen ist in der Bibel immer etwas ganz Konkretes gemeint. Die Urväter Israels, Abraham, Isaak und Jakob, sie bekommen Nachkommen verheißen, viele Nachkommen, ein ganzes Volk, und ein Land, wo dieses Volk wohnen kann, ein Land, wo Milch und Honig fließt. Die Inhalte des Segens ändern sich später, aber immer ist Segen etwas, was Gott den Menschen schenkt, einfach weil er die Menschen liebt. Glaube, Hoffnung, Liebe, so sagt Paulus einmal (1. Kor. 13, 13), das sind die wichtigen Geschenke Gottes an uns, die vergehen niemals, die überdauern selbst den Tod.

Vom Segen Gottes leben wir auch heute noch. In einer Welt, die gelernt hat, dass man alles in den Griff bekommen kann, dass alles machbar ist, hat man das weitgehend verlernt. Wenn wir an den Segen Gottes denken, erinnern wir uns daran, dass eben doch nicht alles machbar und kontrollierbar ist. Gott schenkt uns unser Leben – es ist keine Selbstverständlichkeit, dass wir es haben, dass wir gesund sind und Fähigkeiten haben.

Und ebensowenig selbstverständlich ist Liebe unter uns Menschen und dass Liebe da, wo sie ist, lebendig bleibt. Wenn wir auch alles machen könnten, Liebe können wir nicht herstellen. Wenn wir auch alles kaufen könnten, Liebe können wir uns nicht kaufen. Wenn wir uns noch so sehr anstrengen, es einem anderen Menschen noch so sehr recht machen, wir können uns seine Liebe nicht verdienen. Liebe wird uns geschenkt, aus freien Stücken, oder sie ist eben nicht da.

Weil eine Ehe ohne Liebe nicht leben kann, deshalb ist also Gottes Segen für dieses zarte Pflänzchen Ehe besonders wichtig. Gott hat uns lieb, darum können wir Liebe weitergeben. Gott vergibt, darum müssen auch wir nicht nachtragend sein. Gott hat Geduld, darum können auch wir barmherzig miteinander umgehen.

Segen für Ihre Ehe, wie mag er konkret aussehen? Ich möchte das noch ein wenig verdeutlichen, indem ich Ihnen nun die Verse aus dem Epheserbrief des Paulus auslege, die Sie als Ihren Trauspruch ausgesucht haben. Ich lese im Kapitel 4 die Verse 1 bis 6 einmal im Ganzen; als knapper gefassten Trauspruch, sozusagen als Merksatz, gehe ich dann auf den Mittelteil noch besonders ein.

Ich muss, zum besseren Verständnis, eine Vorbemerkung machen: Paulus ist, als er das schreibt, gerade im Gefängnis gelandet, weil er es nicht lassen kann, von Jesus Christus zu predigen. Das ist zu der Zeit im Römischen Reich so etwas wie Hochverrat an den staatlichen Göttern. So schreibt der Apostel aus dem Gefängnis an die Gemeinde in Ephesus, die er früher gegründet hatte und die er ermutigen will:

1 So ermahne ich euch nun, ich, der Gefangene in dem Herrn, dass ihr der Berufung würdig lebt, mit der ihr berufen seid,

2 in aller Demut und Sanftmut, in Geduld. Ertragt einer den anderen in Liebe

3 und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens:

4 ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung;

5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe;

6 ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen.

Paulus beginnt mit einer Ermahnung. Aber ich sehe da keinen erhobenen Zeigefinger, keine Unterordnung; die Zuhörer werden nicht wie unmündige Kinder behandelt. Paulus traut vielmehr seinen Zuhörern einiges zu, eine Menge Verantwortung. Und zugleich überfordert er sie nicht, stattdessen erinnert er sie an das, was ihnen geschenkt worden ist: er nennt das eine besondere „Berufung“. In diesem Wort, das heute einen so steifen und feierlichen Klang bekommen hat, dass man es auf sich selber gar nicht anwenden mag, steckt das einfach Wort: „rufen“. Und Paulus meint ganz einfach: Gott hat uns zu sich gerufen. Er ruft uns mit den Worten der Bibel, er ruft uns durch die Worte überzeugter Christen, er ruft uns zu: „Ich, der Schöpfer von allem, was existiert, bin zugleich euer persönlicher Gott, ich habe euch lieb, ich habe etwas mit euch vor!“

Daran erinnert Paulus damals seine Gemeinde in der großen Stadt Ephesus, in der fast alle Leute an andere Götter glaubten. Die Christen dort brauchten den Zuspruch des Apostels und auch den Zusammenhalt in der Gemeinde, um ihr Vertrauen zu Gott nicht zu verlieren.

So sagt Paulus ihnen den etwas länglichen und komplizierten Satz: „Seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens: ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen.“ Was meint er damit? Die Christen sollen einig sein, sollen zusammenhalten – nicht etwa, weil sie alle gleich sind oder gleiche Ansichten vertreten, sondern weil Gott sie zusammenfügt – trotz aller Gegensätze. Das ist der tiefere Sinn von „einig im Geist“, einig durch Gottes Kraft.

Und wie kann man diese Einigkeit bewahren? Durch das „Band des Friedens“. Dieses Band wird nach einem Doppelpunkt so umschrieben: ein Leib, ein Geist, eine Hoffnung, ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater. Alles läuft darauf hinaus: Wir können nicht von uns aus mit allen Menschen einig sein. Das schaffen wir gar nicht. Da gibt es zu große Gegensätze. Wir schaffen es ja oft nicht einmal in unseren persönlichsten Beziehungen, Frieden zu halten. Aber eine Chance, eine Hoffnung haben wir: Wenn wir auf Gott vertrauen, der die Liebe ist, der der Eine ist, auf den im Grunde alle Sehnsüchte der Menschen zulaufen. Für Menschen, die wirklich auf Gott vertrauen, werden die Gegensätze der Menschen untereinander zweitrangig. Leute, die sich – bildlich gesprochen – als ein Teil am großen Leib Christi, an seiner Gemeinde, begreifen, die können sich leichter miteinander versöhnen.

Was Paulus damals seiner Gemeinde sagt, ist auch für zwei Ehepartner von heute gut. Es geht ja um die Frage: Was kann einer Beziehung Halt geben, in der es um Liebe geht und die man darum nicht unter Kontrolle kriegen kann? Wie kann eine Ehe tragfähig sein, die statistisch gesehen nur eine Chance von zwei Dritteln hat, um bis ans Lebensende geführt zu werden? Auf diese Fragen antwortet der Satz des Paulus, der Sie als Trauspruch auf Ihrem gemeinsamen Lebensweg begleiten mag (Epheserbrief 4, 2):

In aller Demut und Sanftmut, in Geduld ertragt einer den anderen in Liebe.

„Ertragt einander in Liebe!“ Das ist fast eine Zumutung, so einen Satz zur Trauung gesagt zu bekommen. Aber Sie haben ihn sich selber ausgesucht, und ich halte ihn für gut und wichtig. Der Satz spricht ehrlich aus, was wir alle wissen: die rosaroten Gefühle füreinander sind nicht die einzigen Gefühle, die Ehepartner füreinander empfinden; manchmal kann einem gerade der am nächsten stehende Mensch am meisten auf den Geist gehen.

Aber der Satz des Paulus bleibt nicht dabei stehen. Er sagt nicht: Jede Liebe vergeht einmal, dann ist eben die Beziehung kaputt, dann sucht euch eben Ersatzpartner. Nein, er mutet zwei Partnern zu: „Ertragt euch gefälligst!“ Liebe ist mehr als ein Verliebtheitsgefühl, Liebe ist ein Annehmen des anderen auch mit seinen Schattenseiten. Liebe ist ein reifes Gefühl, das mit Verantwortungsbewusstsein gekoppelt ist.

Natürlich lebt eine Ehe auch vom erotischen Funken, der überspringt, von Lust und Leidenschaft, vom gegenseitigen Begehren. Ich betone das, weil es eine lange lustfeindliche Tradition in der Kirche gibt, die das bestritten hat.

Aber die erotische Liebe allein kann eine lebenslange Ehe nicht tragen. Ganz einfach, weil in der erotischen Beziehung zunächst einmal das Liebenswerte geliebt wird. In einer Ehe ist man aber für den Partner nicht immer liebenswert.

Wenn man sich nahekommt, zeigt man einander auch die menschlichen Schwachstellen. Wenn man lange zusammenlebt, ändert man sich, entfaltet man sich in vielleicht zuvor ungeahnte Richtungen. Es kann auch ein Schicksalsschlag eintreten, z. B. Krankheit oder Unfall, der die Beziehung auf Gegenseitigkeit so verändert, dass nun einer hauptsächlich für den anderen sorgen muss.

Wenn wir an all das denken, ist neben der erotischen Liebe auch die ertragende Liebe wichtig, Paulus umschreibt das mit den Worten: Demut, Sanftmut, Geduld.

Demut heißt wörtlich: Der Mut zum dienen. Demut ist nicht Unterwürfigkeit, sondern eine Haltung, die die eigenen Grenzen erkennt und anerkennt und bereit ist zu sagen: Ich stehe zu meinen Überzeugungen, aber ich muss nicht immer Recht behalten. In Demut kann man auch Fehler des anderen sehen, aber ohne verletzend zu reagieren, sondern zurechthelfend, verzeihend.

Sanftmut wiederum ist keine Schwächlichkeit, sondern eine Stärke, die von innen kommt, die es nicht nötig hat, sich selbst zu beweisen, sondern die zusammenführt und hilfreich und heilend wirkt.

Und das Stichwort Geduld erinnert uns daran, dass man in einer Ehe einander auch Zeit lassen muss. Man kann z. B. im Grunde keine ehelichen Pflichten einfordern. Mit der Liebe verträgt es sich nur, wenn man Wünsche und Erwartungen, auch leidenschaftliches Begehren äußert – und zugleich dem Gegenüber die Freiheit lässt, dass er oder sie auch Nein sagen kann. Es gibt kaum etwas Schwierigeres, als mit den Gefühlen von Sehnsucht und Enttäuschung, Überforderung und Resignation umzugehen, die sich hier so oft breit machen. Geduld und Gelassenheit können helfen, dass man sich die schönste aller menschlichen Beziehungen nicht unnötig verleidet. Man kann immer wieder einen neuen Anlauf unternehmen, um sich wieder nahezukommen, um sich wieder neu zu verstehen, um über den eigenen Schatten zu springen.

„Ertragt einer den anderen in Liebe – in aller Demut und Sanftmut, in Geduld“ – das ist der Grundstein für eine Ehe, in der man sich nichts vormacht, in der man sich aber, getragen von Hoffnung und Vertrauen, bis zum Lebensende treu bleibt. Amen.

Bevor die beiden Ehepartner nun mit ihren Trauzeugen nach vorn kommen, hören wir ein Lied in lateinischer Sprache, in dem der Gott besungen wird, vor dessen Altar die beiden Eheleute sich gleich das Ja-Wort geben werden:

Ave verum corpus

Gott nimmt Sie unendlich wichtig und hat Sie lieb! Im Vertrauen darauf können Sie Ihre Ehe wagen und sich gegenseitig mit Ihrer Liebe und Treue tragen, so lange Sie leben. Vor diesem Gott und vor den Menschen, die heute als seine Gemeinde hier im Gottesdienst zusammengekommen sind, frage ich Sie nun:

…, wollen Sie diese … als Ihre Ehefrau, die Gott Ihnen anvertraut hat, für alle Zeit achten und lieben, in guten und in schweren Tagen sie nicht verlassen und im Vertrauen auf die Liebe Gottes mit ihr die Ehe führen, bis der Tod Sie scheidet, so antworten Sie: »Ja!«

…, wollen Sie diesen … als Ihren Ehemann, den Gott Ihnen anvertraut hat, für alle Zeit achten und lieben, in guten und in schweren Tagen ihn nicht verlassen und im Vertrauen auf die Liebe Gottes mit ihm die Ehe führen, bis der Tod Sie scheidet, so antworten Sie: »Ja!«

Nun stecken Sie einander Ihre Ringe an. Der Ring hat kein Ende, so soll auch Ihre Liebe ohne Ende sein. Tragen Sie diesen Ring als Zeichen Ihrer Treue!

Geben Sie einander Ihre rechte Hand. Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.

Gott begleite Sie auf Ihrem Lebensweg, als der, der Ihnen schenkt, was Sie brauchen, als der, der immer da ist, in Freude und Leid, als der, der die wahre Lebenserfüllung schenkt. Gott segne Ihr gemeinsames Leben. Amen.

Ihre Ehe wurzelt in der Liebe, von der Sie leben, gründet im Ja, das Sie zueinander sprechen findet ein Symbol in den Ringen, die Sie tragen, und lebt auch von jeder Geste der Liebe, die Sie einander zuwenden. So mögen Sie nun, wenn Sie wollen, einander küssen!

Als kleines Geschenk Ihrer Kirchengemeinde bekommen Sie nun Ihre Traubibel überreicht, zum Drinlesen und Durcharbeiten und Immer-wieder-nach-Gott-Fragen! Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Trauung!

Nach der Trauhandlung singen wir das Lied 391, 1-4:

1. Jesu, geh voran auf der Lebensbahn! Und wir wollen nicht verweilen, dir getreulich nachzueilen; führ uns an der Hand bis ins Vaterland.

2. Solls uns hart ergehn, lass uns feste stehn und auch in den schwersten Tagen nicht nur über Lasten klagen; denn durch Trübsal hier geht der Weg zu dir.

3. Rühret eigner Schmerz irgend unser Herz, kümmert uns ein fremdes Leiden, o so gib Geduld zu beiden; richte unsern Sinn auf das Ende hin.

4. Ordne unsern Gang, Jesu, lebenslang. Führst du uns durch rauhe Wege, gib uns auch die nötge Pflege; tu uns nach dem Lauf deine Türe auf.

Barmherziger Gott der Liebe!

Wir bitten dich heute für den gemeinsamen Lebensweg von … und … . Geh du mit ihnen auf ihrem Weg. Lass sie finden, was sie sich voneinander wünschen. Hilf ihnen, einander zu stützen und immer zusammenzuhalten. Hilf ihnen, Problemen nicht auszuweichen, sondern sie zu bewältigen, und sich dazu auch Hilfe zu suchen.

Wir danken dir, Gott, für die Menschen, die den Lebensweg der beiden bisher mitgegangen sind; für all die Menschen, zu denen sie Vertrauen haben können. Solche Menschen brauchen sie auch weiterhin, in deren Gemeinschaft sie täglich erfahren können, was das heißt: dass wir nur aus diesem einen Grund auf der Welt sind, weil Du uns zur Liebe berufen hast. Und lass dieses Ehepaar auch wissen und spüren, dass sie in der Gemeinschaft der Christen Rückhalt finden können.

Du bist da, Gott, in jedem guten Wort, das Liebe und Ehrlichkeit ausspricht, das tröstet und aufrichtet. Du bist die Hand auf der Schulter, die Mut macht oder liebevoll zurechtweist, wenn wir dunkle Wege gehen. Du bist die Wärme des Herzens, die wir spüren, wenn wir uns im Arm halten oder wenn unser Mund mit Liebe küsst. Du verlässt uns nicht; hilf uns, unser Leben auf Liebe, Hoffnung und Glauben aufzubauen. Amen.

Alles, was uns heute bewegt, schließen wir im Gebet Jesu zusammen:

Vater unser

Wir dürfen uns noch einmal setzen und das Loblied singen 331, 1+10+11:

1) Großer Gott, wir loben dich, Herr wir preisen deine Stärke. Vor dir neigt die Erde sich und bewundert deine Werke. Wie du warst vor aller Zeit, so bleibst du in Ewigkeit.

10) Alle Tage wollen wir dich und deinen Namen preisen und zu allen Zeiten dir Ehre, Lob und Dank erweisen. Gib, dass wir von Sünden heut und von Unfall sei’n befreit.

11) Herr, erbarm, erbarme dich! Über uns, Herr, sei dein Segen. Deine Güte zeige sich, Herr, auf allen unsern Wegen. Auf dich hoffen wir allein, lass uns nicht verloren sein!

Und nun lasst uns gehen mit Gottes Segen und dankbar empfangen, was uns dieser Tag bescheren mag:
Der Herr segne euch und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. „Amen, Amen, Amen!“

Orgelnachspiel und Auszug aus der Kirche

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