Seit dem Jahr 2001 haben sich die drei evangelischen Nordgemeinden Gießens entschlossen, den traditionell sehr schlecht besuchten Gottesdienst zwischen Weihnachten und Neujahr als Gottesdienst zwischen den Jahren gemeinsam zu feiern. Seitdem ist er zu einer guten und gut besuchten Tradition geworden.…
„Ich steh an deiner Krippen hier“
…Der Liederdichter Paul Gerhardt nimmt uns mit an die Krippe. Lässt uns da stehen und staunen. Führt uns mit seinen Liedstrophen von der Krippe zu unseren Todesnächten, den leidvollen Erfahrungen unseres Lebens und wieder zurück an die Krippe. Da stehen wir nun wieder. Und bekommen eine Ahnung davon, dass dieses Geschehen da im Stall uns gilt.
Josef, Herodes und Rahel
…Herodes handelt mit dem Kindermord in Bethlehem wie der Pharao, dem sich Mose entgegenstellte. Jesu Reich ist nicht von dieser Welt, ist nicht auf Intrigen, Geld und Kriegsmacht aufgebaut. Er wird ein Mann nach der Art des Josef sein, der auf die Stimme Gottes hört, und baut ein Reich aus Steinen der Gerechtigkeit, der Barmherzigkeit und des Friedens.
Jesus als das Lichtbild Gottes
…Gott kann man nicht sehen, sonst würden wir vergehen, aber in dem Licht, das mit Jesus in die Welt kommt, können menschliche Augen das Licht Gottes ertragen, so dass wir Menschen nicht in der Finsternis der Verzweiflung verharren müssen. Jesus ist die Lichtgestalt Gottes, die uns anleitet, in dieser dunklen Welt Lichter der Hoffnung, der Liebe, der Solidarität zu entzünden.
Schwachmacht
…Stärke gewinnt Josua, indem Gott ihm etwas zutraut, indem er sich unablässig an die Worte Gottes hält, indem Gott ihn nicht allein lässt. Für Paulus ist Jesu zärtliche Liebe genug. Er weiß sich angenommen: „Du darfst schwach sein. Du musst nicht immer der große, immer perfekte, redegewandte Völkerapostel sein. Gerade so, wie du bist, bist du den Menschen ein Vorbild.“
Finden und Gefundenwerden
…Jesus findet Philippus. Philippus findet Nathanael und sagt dem, dass er Jesus gefunden habe, obwohl doch Jesus ihn gefunden hat. Sind das belanglose Wortspielereien? Geht es vielleicht um das Problem, wie wir überhaupt Gott finden können? Haben nicht viele moderne Menschen die Suche nach Gott sogar aufgegeben, weil er, wenn es ihn gäbe, sich doch mehr um uns kümmern müsste?
„Das Leben ist erschienen“
…Das Wort des Lebens können wir hören, sehen, ertasten. Nicht nur in der Geschichte Israels oder der Kirche, sondern auch im eigenen Leben. Am offensichtlichsten wird Gottes Wort etwas zum Anfassen, als dieses Wort Fleisch und Blut annimmt, als Jesus geboren wird. Als er in Windeln gewickelt in der Krippe liegt, will gewiss jeder das süße Baby einmal knuddeln.
Erwarten – Bewahren – Verändern
…Eine Geschichte damals im Tempel von Jerusalem öffnet eine Tür zwischen den Generationen. Weihnachten ist das Fest der Großfamilie. Man hört auf die Geschichte der Alten, und in dieser Geschichte ist auch Platz für die Kinder- und Enkelgeneration. Die Generationen begegnen einander und fangen an, sich zu bewegen.
Der tätowierte Gott
…Gott hat sein Volk in die hohle Hand geschrieben, genauer eingeritzt! Gegen das Vergessen. Die Hand Gottes ist schöpferisch und machtvoll. Hier dient sie als Gedenktafel, die an vergangene Opfer erinnert und zugleich als Denkmal, das das zukünftige Fortbestehen garantiert.
„Siehe, ich will ein Neues schaffen“
…Wir hoffen, dass Gott uns einen guten Weg in die Zukunft weist. Die Seele braucht Zeit zum Wachsen wie ein zartes Pflänzchen. Eine Geschichte vom Clown Grock zeigt: Was ich selber dringend brauche, kann ich mir selber oft nicht geben. Trauen wir Gott zu, dass er Alles neu machen kann, sogar uns selbst?