
Diese Rubrik habe ich erst ziemlich spät eröffnet, als mir auffiel, dass einige meiner relativ kurzen Texte und Vorträge in kein anderes Untermenü der Rubrik „Schnell zu lesen“ passten oder innerhalb der Rubriken „Zum Vertiefen“, „Seelsorge“ und „Interreligion“ zwischen all den Texten mit der Länge von ganzen Büchern leicht zu übersehen waren. Daher hier nun eine bunte Abfolge einiger Texte und Vorträge, die an anderen Stellen keinen Platz gefunden haben:
Die Mutter Jesu als bittere Anklägerin der christlichen Erlösungsreligion
In Colm Tóibins Roman „Marias Testament“ verbindet die Mutter Jesu die Trauer um ihren Sohn mit einer harten Anklage gegen diejenigen, die seinen Tod für ihre Zwecke instrumentalisieren. Das Buch fordert dazu heraus, über das Christentum als Erlösungsreligion nachzudenken, es verstört, stellt in Frage, mahnt zur Umkehr.
Fragwürdige Rezepte gegen Kirchenmitgliederschwund
Mit Skepsis betrachte ich Vorschläge von Michael Heymel, Eberhard Martin Pausch und Gerhard Wegner im Hessischen Pfarrblatt, die den Schrumpfungsprozess der evangelischen Kirche aufhalten sollen. Auf Wegners Analysen aufbauend plädiere ich dafür, die Stärken einer kleiner werdenden Volkskirche der Vielfalt mit ihrer Verantwortung für das Gemeinwesen ernst zu nehmen und sich gerade darin vom Heiligen Geist leiten zu lassen.
Unter dieser Überschrift ergänzte ich einen Vortrag von Prof. Martin Bergmann zur Entstehung des Menschen am 29. Juni 2010 in der Pauluskirche durch Bemerkungen zur Schöpfungsgeschichte der Bibel. Der Vortrag fand im Rahmen der Dinosaurier-Ausstellung in der Stadt Gießen statt, zu der in der Pauluskirche außerdem der Gottesdienst Am Tag, als Gott die Dinos schuf stattfand. Und im Stuhlkreis der Kita-Kinder fragten die Handpuppen Lutz und Gabi nach den großen Erschreckertieren im Stadtbild von Gießen.
Zu-fällige Zugänge zur Analyse der Psyche
Dieser innere Dialog mit dem Philosophen Odo Marquard fand einst im Kopf eines Pfarrers statt, nämlich in meinem, als ich während einer ganzen Reihe von Jahren der Gemeindepfarrer des Stadtteils von Gießen war, in dem er als emeritierter Professor lebte, und oft auch gemeinsame Busfahrten zum und vom Marktplatz zu kurzen realen philosophisch-theologischen Gesprächen mit ihm nutzte.
Die Suche nach dem Garten Eden
war ein Vortrag im Rahmen der Ökumenischen Themenabende zu Kernfragen des Apostolischen Glaubensbekenntnisses im Sitzungssaal der katholischen St.-Albertus-Gemeinde Gießen.
Im Zusammenhang mit meinem 25-jährigen Ordinationsjubiläum gab es in der Evangelischen Paulusgemeinde einen Vortrag von Judith Hartenstein und eine Diskussionsbemerkung von Odo Marquard zur „Bibel in gerechter Sprache“. Allerdings sind nicht diese selbst hier zu finden, aber einige Informationen aus dem Paulus-Gemeindebrief rund um das umstrittene Bibelübersetzungsprojekt.
„Im Gesangbuch stehen keine Lieder“
Dieser provokative Satz von Kantorin Christa Reich macht neugierig auf eine Einführung in das im Jahr 1994 in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau eingeführte neue „Evangelische Gesangbuch“, über die an dieser Stelle zwei Presseartikel zu finden sind.
Helmut Schütz