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Loblieder im Gefängnis

Paulus und Silas im Gefängnis haben gesungen. Loblieder, nicht Klagegesänge, obwohl sie geschlagen und angekettet worden waren. Warum haben sie gesungen statt zu schimpfen und zu fluchen? Sie glaubten, Gott würde sie auch im Gefängnis nicht allein lassen. Sogar wenn sie nicht befreit worden wären, hätten sie getröstet sterben können.

Gefangene mit Füßen im Block im heutigen Vietnam
Gefangene mit Füßen im Block im heutigen Vietnam (Bild: mailme6Pixabay)

#predigtGottesdienst am Sonntag Kantate, 20. Mai 1984, in Heuchelheim, Reichelsheim und Dorn-Assenheim

Ich begrüße alle herzlich im Gottesdienst am Sonntag Kantate. Kantate heißt auf Deutsch „Singet!“ und um das Singen soll es heute in unserer Feier auch gehen. Zwar wird jeden Sonntag gesungen, heute können wir einmal besonders darüber nachdenken und auch einige neue Lieder lernen. Wir singen Lieder aus dem alten Gesangbuch und aus neuen Liederbüchern. Dann singen wir noch ein paar Stücke, die jeden Sonntag gleich sind; die stehen auf der Gottesdienstordnung und werden im Stehen gesungen. Darauf werden wir im Konfirmandenunterricht noch genauer eingehen.

Lied EKG 332, 1-4 (EG 162):

1. Gott Lob, der Sonntag kommt herbei, die Woche wird nun wieder neu. Heut hat mein Gott das Licht gemacht, mein Heil hat mir das Leben bracht. Halleluja.

2. Das ist der Tag, da Jesus Christ vom Tod für mich erstanden ist und schenkt mir die Gerechtigkeit, Trost, Leben, Heil und Seligkeit. Halleluja.

3. Das ist der rechte Sonnentag, da man sich nicht g’nug freuen mag, da wir mit Gott versöhnet sind, dass nun ein Christ heißt Gottes Kind. Halleluja.

4. Mein Gott, lass mir dein Lebenswort, führ mich zur Himmelsehrenpfort, lass mich hier leben heiliglich und dir lobsingen ewiglich. Halleluja.

Im Namen, Gottes, des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. „Amen.“

In der Bibel steht (Psalm 98, 1):

Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder!

Ein Wunder ist es, wenn wir glücklich werden. Aber wie werden wir wirklich glücklich? Darüber gibt es in der Bibel ein altes Lied, das aber auch heute noch neu und aktuell wirkt, den Psalm 1:

1 Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf den Weg der Sünder noch sitzt, wo die Spötter sitzen,

2 sondern hat Lust am Gesetz des HERRN und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!

3 Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl.

4 Aber so sind die Gottlosen nicht, sondern wie Spreu, die der Wind verstreut.

5 Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.

6 Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten, aber der Gottlosen Weg vergeht.

Kommt, lasst uns anbeten! „Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem heiligen Geiste, wie es war von Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Wir beten: Sind wir wie ein Baum? Oder sind wir wie Spreu? Stehen wir fest oder fallen wir leicht um? Sind wir selbstbewusst oder fehlt uns Selbstvertrauen? Lieber Gott! Für dich kommt es nicht darauf an, dass wir nach außen hin stark sind. Dir macht es nichts aus, wenn wir unsere Unsicherheiten spüren oder zeigen. Für dich sind wir dann wie ein Baum, wenn wir nicht aufhören, nach dir zu fragen, wenn wir uns bemühen, das Gute zu tun. Für dich sind wir dann wie Spreu vom Getreide, wenn wir uns um dich nicht kümmern oder von deinen Geboten nichts wissen wollen. Zeige uns, wie gut und schön es ist, an dich zu glauben und mit dir zu leben! Das bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. „Amen.“

Wir hören die Lesung aus der Apostelgeschichte 16, 16-34. Es ist ein Bericht des Arztes Lukas über ein Erlebnis der beiden Christen und Apostel Jesu, Paulus und Silas, um das Jahr 50 in Philippi in Griechenland:

16 Es geschah aber, als wir zum Gebet gingen, da begegnete uns eine Magd, die hatte einen Wahrsagegeist und brachte ihren Herren viel Gewinn ein mit ihrem Wahrsagen.

17 Die folgte Paulus und uns überall hin und schrie: Diese Menschen sind Knechte des allerhöchsten Gottes, die euch den Weg des Heils verkündigen.

18 Das tat sie viele Tage lang. Paulus war darüber so aufgebracht, dass er sich umwandte und zu dem Geist sprach: Ich gebiete dir im Namen Jesu Christi, dass du von ihr ausfährst. Und er fuhr aus zu derselben Stunde.

19 Als aber ihre Herren sahen, dass damit ihre Hoffnung auf Gewinn ausgefahren war, ergriffen sie Paulus und Silas, schleppten sie auf den Markt vor die Oberen

20 und führten sie den Stadtrichtern vor und sprachen: Diese Menschen bringen unsre Stadt in Aufruhr; sie sind Juden

21 und verkünden Ordnungen, die wir weder annehmen noch einhalten dürfen, weil wir Römer sind.

22 Und das Volk wandte sich gegen sie; und die Stadtrichter ließen ihnen die Kleider herunterreißen und befahlen, sie mit Stöcken zu schlagen.

23 Nachdem man sie hart geschlagen hatte, warf man sie ins Gefängnis und befahl dem Aufseher, sie gut zu bewachen.

24 Als er diesen Befehl empfangen hatte, warf er sie in das innerste Gefängnis und legte ihre Füße in den Block.

25 Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und die Gefangenen hörten sie.

26 Plötzlich aber geschah ein großes Erdbeben, so dass die Grundmauern des Gefängnisses wankten. Und sogleich öffneten sich alle Türen, und von allen fielen die Fesseln ab.

27 Als aber der Aufseher aus dem Schlaf auffuhr und sah die Türen des Gefängnisses offenstehen, zog er das Schwert und wollte sich selbst töten; denn er meinte, die Gefangenen wären entflohen.

28 Paulus aber rief laut: Tu dir nichts an; denn wir sind alle hier!

29 Da forderte der Aufseher ein Licht und stürzte hinein und fiel zitternd Paulus und Silas zu Füßen.

30 Und er führte sie heraus und sprach: Liebe Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde?

31 Sie sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig!

32 Und sie sagten ihm das Wort des Herrn und allen, die in seinem Hause waren.

33 Und er nahm sie zu sich in derselben Stunde der Nacht und wusch ihnen die Striemen. Und er ließ sich und alle die Seinen sogleich taufen

34 und führte sie in sein Haus und deckte ihnen den Tisch und freute sich mit seinem ganzen Hause, dass er zum Glauben an Gott gekommen war.

Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Halleluja! „Halleluja, Halleluja, Halleluja!“

Beiheft 738, 1-6: Kommt herbei, singt dem Herrn
Die Liebe und der Friede Gottes sei mit uns allen. Amen.

Wir hören aus der Lesung von vorhin noch einmal einen Vers als Predigttext (Apostelgeschichte 16, 25):

Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und die Gefangenen hörten sie.

Gott, mach uns offen für dein Wort, nicht nur unseren Verstand, sondern auch unser Gefühl und unseren Willen! Amen.

Liebe Gemeinde, vor allem auch liebe Konfirmanden!

In einem Gottesdienst gibt es so viele verschiedene Sachen zu hören und zu singen – kann man das eigentlich alles aufnehmen und verstehen?

In jedem Lied kommen Worte vor, die etwas anders zu verstehen sind als normalerweise, in jedem Gebet, jedem Bibeltext finden wir weitere Sinnbilder. Wir haben gehört – im ersten Lied – vom Lebenswort, bei der Taufe vom Wasser des Lebens, im ersten Psalm von Menschen, die wie ein Baum oder wie die Spreu vom Weizen sind, und jetzt eben im Lied haben wir gesungen: er ist Gott, Gott für uns, er allein ist letzter Halt. – Wie kann Gott, der unsichtbar ist, uns halten?

Am Beispiel der Hände haben wir in der letzten Konfirmandenstunde einmal darüber nachgedacht, was ein Sinnbild ist. Normalerweise wissen wir alle, was Hände sind: wir können sie ansehen, anfassen, wir können damit zupacken, arbeiten, jemanden begrüßen, schlagen oder streicheln.

Weil die Hände so viel können, oder besser gesagt, weil wir mit unseren Händen so viel tun können, z. B. auch Gefühle ausdrücken, darum gebrauchen wir manchmal das Wort „Hände“ auch in einem nicht-wörtlichen Sinn. Z. B. wenn wir sagen: „jemand hat uns in der Hand“. Dann ist aus dem Wort ein Sinn-bild oder Symbol geworden.

So können wir auch sagen, dass Gottes Hände uns halten, wenn wir uns bei Gott so sicher fühlen, wie ein Kind sich an der Hand seines Vaters sicher fühlt. Wir können sagen: Gottes Hände leiten mich, wenn wir in unserem Gewissen spüren: Gott will nicht, dass ich Böses, sondern Gutes tue.

Mit Worten können wir oft viel mehr ausdrücken, als ursprünglich einmal mit ihnen gemeint war. Wir können in Worten, die wir als Sinnbilder gebrauchen, sogar etwas über Gott sagen, den wir gar nicht sehen können.

Eigentlich ist Gott viel zu groß für unseren Verstand, wir können ihn nicht begreifen. Er ist auch ganz anders, als ihn sich die Menschen vorstellen können, so dass niemand genau weiß, wie Gott ist. Trotzdem wollte Gott, dass wir ihn wenigstens teilweise kennenlernen. Deshalb hat er manche Menschen dazu gebracht, dass sie erkannt haben: Gott ist ja so, wie etwas, was wir schon erlebt haben, z. B. kann man sich, wenn man an ihn glaubt und zu ihm betet, so geborgen fühlen, wie ein Kind an der Hand der Mutter oder des Vaters. Das ist ein Grund dafür, dass wir Gott unter anderem auch „Vater“ nennen.

Das Lied, das wir gerade gesungen haben, sagt nun noch etwas mehr: „Mehr als Worte sagt ein Lied“. Manches versteht man besser, wenn man es singt. Da merkt man gleich: die Sache, um die es da geht, die geht auch mein Gefühl an, die macht Spaß, die rührt mich an, vielleicht macht sie mich auch traurig oder rüttelt mich auf. Wenn man mit anderen zusammen singt und alle singen mit, dann spürt man auch ohne viele Worte, dass wir zusammengehören. Manchmal hat man keine Angst mehr, wenn man angefangen hat, zu singen. Und um ein Lied schön zu finden, müssen wir noch nicht einmal den Text ganz verstehen. Wer von denen, die amerikanische oder englische Hits gut finden, weiß schon genau, was die Texte von Slade, von Queen, von Kajagoogoo oder von Culture Club eigentlich aussagen?

Langer Rede kurzer Sinn: es kommt also nicht darauf an, dass jeder hier im Gottesdienst jedes einzelne Wort aus jedem Lied oder jedem Bibeltext ganz genau kapiert. Die wichtigsten Dinge sollten schon erklärt werden, dafür ist die Predigt da oder auch der Konfirmandenunterricht, und dafür kann man mich auch nach dem Gottesdienst oder sonst einmal fragen. Aber viel wichtiger ist, dass wir uns beim Gottesdienstfeiern im großen und ganzen wohl fühlen. Dass wir merken: hier und da kommen auch wir selbst mit unseren Fragen vor, hier und da gefällt mir ein Lied so gut, dass ich begeistert mitsingen kann, hier und da höre ich ein paar Worte oder Sätze, die mir für meinen Alltag weiterhelfen oder die mich zum Nachdenken bringen.

Ich sage: Hier und da – denn es wird wohl niemandem immer alles gefallen. Wir sind zu unterschiedlich, die Erwachsenen und die Konfirmanden, die Berufstätigen und die im Ruhestand, und was es sonst noch für Unterschiede gibt; ich kann mich gar nicht nur auf eine Gruppe konzentrieren und die anderen vernachlässigen. Bei euch Konfirmanden ist es besonders schwierig, weil ihr das, was die Erwachsenen gern haben, z. T. nur langweilig findet, und umgekehrt die Erwachsenen das, was ihr mögt, nur für Unsinn und lauten Lärm halten.

Ich meine daher, dass wir so oft wie möglich neue Lieder im Gottesdienst singen sollten – neben den alten, die natürlich nicht abgeschafft werden sollen. Ich meine, dass es nicht nur heute so sein sollte, dass Konfirmanden oder andere Jugendliche an der Vorbereitung und Gestaltung des Gottesdienstes mitbeteiligt sind. Und es ist ja noch nicht einmal gesagt, dass sich die Erwachsenen nicht auch einmal bei moderner Musik wohlfühlen könnten. Und für die Probleme junger Leute aufgeschlossen zu bleiben oder zu werden, das kann uns erst recht nichts schaden.

Heute geht es noch nicht um Fragen der Konfirmanden im Gottesdienst; wir sind ja auch erst am Anfang des Unterrichts. Heute geht es aber schon um einige neue Lieder, Sie haben es gemerkt; und ihr habt hoffentlich Spaß daran gehabt. Das Singen ist nicht nur Zugabe im Gottesdienst, weil wir ja irgendwie die Zeit rumbringen müssen, sondern ist sehr wichtig, weil dabei nicht nur unser Denken, sondern auch unser Fühlen und unser Miteinander mit den anderen einbezogen sind. „Mehr als Worte sagt ein Lied.“

Paulus und Silas im Gefängnis haben auch gesungen. Loblieder, nicht Klagegesänge, obwohl sie geschlagen und angekettet worden waren. Warum haben sie gesungen statt zu schimpfen und zu fluchen?

Erstens glaubten sie, dass Gott sie auch im Gefängnis nicht allein lassen würde. Sie hatten ja nichts Böses getan, sondern waren eingesperrt worden, weil viele sich über sie geärgert hatten.

Das war überhaupt eine merkwürdige Sache gewesen. Ein Mädchen konnte wahrsagen, wahrscheinlich war sie ein bisschen verrückt, damals sagte man: sie hatte einen Geist in sich, der aus ihr redete. Mit Verrückten wollte man normalerweise nichts zu tun haben, aber die Sklavin konnte in ihrem Wahn Dinge voraussagen. Damit brachte sie ihren Herren viel Geld ein. Die Zukunft wissen, Hellsehen, das war schon damals ein gutes Geschäft. Und nun heilt Paulus das Mädchen. Sie ist nicht mehr verrückt. Aber nun kann sie auch nicht mehr wahrsagen. Den Leuten geht es nicht darum, dass das Mädchen nun gesund und klar in ihrem Denken ist. Ihnen geht es nur um ihr Geld, das nun futsch ist. Geschäftsschädigung! Das ist es, was sie Paulus und seinem Kollegen Silas vorwerfen. Die offizielle Anklage ist natürlich anders: Unruhestiftung! Aufruhr! Und so sind Paulus und Silas durchaus mit gutem Gewissen im Gefängnis.

Trotzdem werden sie etwas Angst gehabt haben. Ein Gefängnis damals war ja viel schlimmer als wir uns das heute vorstellen können. Die Füße im Holzblock eingeschlossen, in einem feuchten Loch liegend, in Gesellschaft von Ratten und Ungeziefer – und vor allem in der Ungewissheit, ob sie nicht hier verhungern und verfaulen würden. Paulus und Silas wissen aber, was sie in ihrer Angst tun können. Sie sagen nicht: Jetzt ist alles aus, sie verzweifeln nicht, sondern sie singen. Es hat auch in unserem Jahrhundert Gefängnisse und Konzentrationslager gegeben, wo Christen in ähnlicher Lage gesungen haben und dabei gewusst haben: Gott ist bei uns.

Auch wenn Paulus und Silas nicht befreit worden wären (Paulus ist ja später doch hingerichtet worden), hätten sie keinen verzweifelten Tod gehabt, sondern hätten getröstet sterben können. Gott würde sie auch im Tod nicht verlassen, das wussten sie.

Nur so kann man verstehen, was dann passiert ist: durch ein Erdbeben stürzen die Gefängnismauern so weit ein und die Fesseln lockern sich, dass die Gefangenen eigentlich weglaufen könnten. Paulus und Silas tun es nicht und halten auch die anderen Gefangenen davon ab: denn sie wollen nicht, dass der Gefängniswärter um ihretwillen sterben muss oder Selbstmord begeht. Sie haben so viel Mut bekommen, dass sie dableiben.

Und dieses Beispiel überzeugt auch den Gefängniswärter von Philippi und seine Familie: sie lassen sich taufen von den beiden, die gerade noch ihre „Knackis“ gewesen sind. Eigentlich ist das schon das gute Ende dieser Geschichte, denn es heißt, dass es noch ein schönes Festessen gegeben hat in dieser Nacht, und alle waren glücklich, zum Glauben an Gott gefunden zu haben.

Am nächsten Morgen stellte sich dann übrigens heraus, dass Paulus und Silas sowieso hätten freigelassen werden sollen. Sie waren römische Bürger und man hätte sie nicht so behandeln dürfen. Wären sie aber geflohen, hätte man sie sicher wie Verbrecher gejagt.

So weit die Geschichte von Paulus und Silas. Das war ein Beispiel, wie manchmal das Singen sogar lebensrettend sein kann. An einem normalen Sonntag oder auch wenn wir sonst Lieder hören oder singen, genügt es uns schon, wenn das Singen Spaß macht und uns manchmal auch die Texte etwas ansprechen.

So werden wir gleich das Lied 205 singen, das ist schon 440 Jahre alt und handelt von Gott, der uns nicht allein lässt, auch wenn es uns nicht gut geht. Amen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als undere Vernunft, der bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus. Amen.
Lied EKG 205, 1+3 (EG 243):

1. Lob Gott getrost mit Singen, frohlock, du christlich Schar! Dir soll es nicht misslingen, Gott hilft dir immerdar. Ob du gleich hier musst tragen viel Widerwärtigkeit, sollst du doch nicht verzagen; er hilft aus allem Leid.

2. Dich hat er sich erkoren, durch sein Wort auferbaut, bei seinem Eid geschworen, dieweil du ihm vertraut, dass er deiner will pflegen in aller Angst und Not, dein Feinde niederlegen, die schmähen dich mit Spott.

3. Kann und mag auch verlassen ein Mutter je ihr Kind und also gar verstoßen, dass es kein Gnad mehr find’t? Und ob sich’s möcht begeben, dass sie so gar abfiel: Gott schwört bei seinem Leben, er dich nicht lassen will.

Wir beten mit den Worten eines modernen Menschen, der erfahren hat, wie Gott ihn gehalten hat. Die Worte sind dem 124. Psalm der Bibel nachempfunden.

Hätte Gott mich damals nicht festgehalten, so fuhr es mir blitzartig durch den Kopf, dann hätten sie mich mit einem Schädelbasisbruch ins Krankenhaus einliefern können. Oder – als mir schwarz vor Augen wurde wie eine finstere Wand, die nicht mehr umzustoßen ist: Meine Gedanken waren nicht mehr fähig, sich zu ordnen. Gelobt sei Gott, der die Nebelwand zerriss – und dass ich wieder denken kann! „Es hätte schlimmer kommen können!“ sagen wir. Wer denkt schon, dass Gott seine Hand dabei im Spiele hatte. Ich lobe Gott, der mich nicht gefangen hält im Dunkeln, wie man einen Vogel einsperrt. Ich danke Gott, der mich an seiner Hand festhält wie ein Erwachsener ein Kind. Seine Gedanken beschützen mich in meinem Stolpern und Fallen – auf allen meinen Wegen. Seine Gedanken leiten mich in meinem Gewissen, überall wo ich Entscheidungen treffen muss. Er lässt mich nicht allein – in Belastungen und auch wenn es schön ist. Amen.

Vater unser
Lied Beiheft 729, 1-6 (EG 334): Danke
Abkündigungen und Segen

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