Zwei Hohepriester mit dem Namen Jesus

Der Hohepriester Jeschua oder Jesus, von dem Sacharja erzählt, erfährt Vergebung von Gott. Unser Hoherpriester Jesus ist nach dem Hebräerbrief uns anderen Menschen gleich und doch auch nicht gleich: Jesus ist fähig zu leiden, insofern ist er schwach wie wir. Jesus gerät in Versuchung wie wir, aber er kann allen Versuchungen widerstehen. Im Gegensatz zu uns ist er ohne Sünde.

„Gott, sei mir Sünder gnädig!“

Jesus verurteilt nicht das gute Verhalten des Pharisäers. Er verurteilt den bösen Seitenblick des guten Menschen auf andere: Wer gut sein will, bleibt nur gut, wenn er sein Gutsein nicht zur Waffe gegen die in seinen Augen Bösen macht. Der Pharisäer hätte Gott bitten können: „…hilf auch dem armen Schwein da hinten, diesem Zöllner, dass er aus seinem Elend herauskommt.“

Logische Milch für lebendige Steine

Wir brauchen, so die Lutherbibel, „vernünftige, lautere Milch“. Wörtlich aus dem Griechischen übersetzt steht da: „logische Milch“. Petrus denkt an das Wort „Wort“, denn „logos“ heißt „Wort“. Und zwar denkt er an ein für uns Christen lebensnotwendiges Wort: das Wort Gottes. „Logische Milch“ ist also „Wort-Gottes-Milch“, Kraftnahrung von Gott für unsere Seele, für unsere Gedanken, für den Aufbau der Gemeinde.

„Gebt Raum dem Zorn, aber rächt euch nicht selbst!“

Wer sich rächt, tut es oft, weil der Täter selber fühlen soll, was er einem anderen angetan hat. Aber menschliche Rachetaten können das nicht erreichen, denn dann müsste der Täter ja erst einmal fühlen können wie ein mitfühlender Mensch. Das schafft nur Gott: einen Übeltäter mit dem konfrontieren, was er wirklich angerichtet hat, ohne dass er sich davor verstecken kann.

Süßes oder Saures

Süß war ja früher ein eher seltener Geschmack, für einfache Leute gab es Süßigkeiten höchstens an hohen Feiertagen. Süß war etwas Besonderes, was gut tat, nicht nur dem Gaumen und dem Körper, sondern der ganzen Seele. Kann es sein, dass wir heute zwar einen Überfluss an Süßigkeiten haben, dass aber das, was der Seele wirklich gut tut, selten geworden ist?

Sünde und Gnade

Was ist, wenn es Gott nicht gibt? Wer ist dann verantwortlich für das Böse in der Welt? Dann bleibt der Mensch allein auf seiner Schuld sitzen – und zwar an allem, was hier auf Erden geschieht. Selbstkritische Menschen neigen eher zur verzweifelten Selbstanklage, bequemer macht es sich, wer andere als Sündenböcke an den Pranger stellt, und zwar gnadenlos.