…Der Hohepriester Jeschua oder Jesus, von dem Sacharja erzählt, erfährt Vergebung von Gott. Unser Hoherpriester Jesus ist nach dem Hebräerbrief uns anderen Menschen gleich und doch auch nicht gleich: Jesus ist fähig zu leiden, insofern ist er schwach wie wir. Jesus gerät in Versuchung wie wir, aber er kann allen Versuchungen widerstehen. Im Gegensatz zu uns ist er ohne Sünde.
„Gott, sei mir Sünder gnädig!“
…Jesus verurteilt nicht das gute Verhalten des Pharisäers. Er verurteilt den bösen Seitenblick des guten Menschen auf andere: Wer gut sein will, bleibt nur gut, wenn er sein Gutsein nicht zur Waffe gegen die in seinen Augen Bösen macht. Der Pharisäer hätte Gott bitten können: „…hilf auch dem armen Schwein da hinten, diesem Zöllner, dass er aus seinem Elend herauskommt.“
Zwölf Jahre alt
…Jesus ist ein Konfirmand und macht seinen Eltern Sorgen wie alle anderen. Zugleich wächst in ihm etwas heran, was er nicht von seinen irdischen Eltern oder den Lehrern Israels hat, sondern was nur von Gott selber kommen kann: die vollkommene Übereinstimmung seines Willens mit dem Willen des Vaters im Himmel.
Jesus Christus: Fester Grund für unser Leben
…Jesus nachzufolgen, heißt: schon hier in diesem Leben ein Stück Auferstehung zu leben. Manchmal müssen wir sogar ein Stück Aufstand leben, Aufstand gegen Mächte des Todes. Indem wir für jemanden eintreten, dem Unrecht geschieht. Indem wir auf Menschen aufmerksam werden, die unsere Hilfe brauchen. Indem wir jemanden in Ruhe lassen, den wir geärgert haben.
Logische Milch für lebendige Steine
…Wir brauchen, so die Lutherbibel, „vernünftige, lautere Milch“. Wörtlich aus dem Griechischen übersetzt steht da: „logische Milch“. Petrus denkt an das Wort „Wort“, denn „logos“ heißt „Wort“. Und zwar denkt er an ein für uns Christen lebensnotwendiges Wort: das Wort Gottes. „Logische Milch“ ist also „Wort-Gottes-Milch“, Kraftnahrung von Gott für unsere Seele, für unsere Gedanken, für den Aufbau der Gemeinde.
„Gebt Raum dem Zorn, aber rächt euch nicht selbst!“
…Wer sich rächt, tut es oft, weil der Täter selber fühlen soll, was er einem anderen angetan hat. Aber menschliche Rachetaten können das nicht erreichen, denn dann müsste der Täter ja erst einmal fühlen können wie ein mitfühlender Mensch. Das schafft nur Gott: einen Übeltäter mit dem konfrontieren, was er wirklich angerichtet hat, ohne dass er sich davor verstecken kann.
„O Jesu, Gnadensonne!“
…Wo Christus, das Gotteslamm, unsere Stadt hell macht, da gibt es keine Nacht mehr – jedenfalls nicht mehr die Nacht des Bösen, des Leides, der Schuld, des Unrechts, des Todes, der Hölle. Christus ist die Gnadensonne – im Licht dieser Sonne sind Sünde und Tod überwunden: uns ist das Leben geschenkt, ein Leben in Würde als geliebte Kinder Gottes.
Süßes oder Saures
…Süß war ja früher ein eher seltener Geschmack, für einfache Leute gab es Süßigkeiten höchstens an hohen Feiertagen. Süß war etwas Besonderes, was gut tat, nicht nur dem Gaumen und dem Körper, sondern der ganzen Seele. Kann es sein, dass wir heute zwar einen Überfluss an Süßigkeiten haben, dass aber das, was der Seele wirklich gut tut, selten geworden ist?
Sünde und Gnade
…Was ist, wenn es Gott nicht gibt? Wer ist dann verantwortlich für das Böse in der Welt? Dann bleibt der Mensch allein auf seiner Schuld sitzen – und zwar an allem, was hier auf Erden geschieht. Selbstkritische Menschen neigen eher zur verzweifelten Selbstanklage, bequemer macht es sich, wer andere als Sündenböcke an den Pranger stellt, und zwar gnadenlos.
„Du darfst hier rein!“
…Wenn der Türsteher sagt: „Du kommst hier nicht rein!“, fängt vielleicht einer an zu provozieren: „Bist du Rassist, oder was – soll ich mit deinem Chef sprechen?“ Wer ist Türsteher vor der Tür zum Leben? Und welchem Chef gehört dieser Laden? Für Paulus ist klar: Wer glücklich leben will, muss sich an die höchste Adresse wenden, an Gott selbst.