…Die Taufe von Johannes dem Täufer war gemeint als Zeichen der Umkehr zu Gott. Das Untertauchen im Wasser stand für das Abwaschen der Sünden. Bei Jesus kommt hinzu: Er ruft zur Umkehr und gibt auch die Kraft dazu. Er tauft uns mit dem Feuer der Liebe, verändert uns von innen, indem er uns liebt, so wie wir sind.
Der „Kuckuck“ am Kreuz Jesu
…Wenn unser Leben von Egoismus, Gewalt, Sünde geprägt ist, sind wir an die Sünde verkauft. Doch der Schuldschein, der gegen uns sprach, zählt nicht mehr. Der Gerichtsvollzieher klebt den „Kuckuck“ an das Kreuz Jesu. Gott treibt seine Schulden bei uns nicht ein. Seine Forderungen sind aufgehoben, wir sind frei.
Beschneidung des Herzens
…Unsere Taufe ist die christliche Form der Beschneidung; als Getaufte gehören wir zu Jesus Christus, legen wir das fleischliche Wesen ab, wird abgeschnitten, was uns von Gott trennt. Ein Rosenbusch oder eine Weinrebe müssen beschnitten werden, um neue Blüten oder Früchte hervorzubringen. Auch der Christ ist bleibend auf Vergebung angewiesen.
Das Wasser des Lebens
…Wie im Märchen finden nur diejenigen das Wasser des Lebens – nicht für viel Geld, sondern umsonst – die ohne Hochmut durchs Leben gehen. Um es zu finden, darf man den Menschen am Wegrand nicht übersehen, auch wenn er unscheinbar aussieht wie ein Zwerg. In ihm könnte uns Jesus begegnen.
30 Jahre – und noch nicht getauft?
…Verwundert war Johannes, dass Jesus sich selbst doch mit Wasser taufen ließ. Der Gottessohn wollte nichts Besseres sein als wir alle. Dann stand der Himmel offen über ihm. Die Friedenstaube der Sintflut flog zu ihm hin. Und so wie ihm sagt Gott uns allen in der Taufe: „Du bist mein geliebtes Kind! Ich bin glücklich, dass es dich gibt!“
Heile Welt in der Urgemeinde?
…Alles fängt für Christen damit an, dass sie das Wort annehmen. Die Lutherbibel von 1912 übersetzt: „Die nun sein Wort gern annahmen…“. Das eingefügte „gern“ trifft den Sinn noch genauer. Denn im griechischen Urtext steht ein Wort mit der Grundbedeutung „willkommen heißen“. Christen sind Menschen, die das Wort Gottes, nämlich Jesus selbst, herzlich willkommen heißen.
Wie neugeboren!
…Wer vom Geist neugeboren wird, überwindet die Angst vor der Liebe. Denn mit beiden ist es wie mit dem Wind. Der weht, wo er will. Mal bläst er dir kräftig ins Gesicht. Dann ist er der Rückenwind, der dir Kraft gibt, das leise Wehen, das dich tröstet, mit Gottes Nähe anhaucht, dich getragen sein lässt. Das alles ist nicht machbar.
Wie merkte Jesus, dass er Gottes Sohn war?
…Stellt Jesus sich in die Reihe der Sünder, wenn er Johannes bittet: „Taufe mich!“? Ist er gerade so der Sündlose, der von Gott Ungetrennte, weil er tiefer blickt als alle anderen Menschen? Nämlich dass niemand auf dieser Erde gut sein kann – es sei denn durch Gottes Hilfe? Selbst Jesus konnte es nicht verhindern, in tragische Schuld verstrickt zu sein.
Vom Baum, der im Meer Wurzeln schlägt
Als die Jünger Jesus bitten: „Stärke unseren Glauben!“, macht er sich nicht über sie lustig. Er sagt ihnen und uns: „Euer Glaube muss nicht gestärkt werden. Wagt ihn, auch wenn er klein ist. Lebt im Vertrauen auf Gott; nicht euer Glaube muss groß sein, wenn Gott groß ist. Gott ist stärker als alle Dämonen der Angst und der festgefahrenen Lebenseinstellungen.“…
Das Evangelium von der Schöpfung
…Vor Milliarden Jahren, als das Weltall entstand, konnte nur ein sehr weitblickender Gott bereits an den Menschen denken. Die Bibel lässt es zu, dass jede neue Zeit ihren Wissensstand erweitert – aber ihr eigentliches Thema ist die Deutung der Welt von Gott her. Diese Welt ist ein guter Ort für Liebe.