…Die christliche Gemeinde wird nicht durch Pflichtgefühl und Zwangsmaßnahmen zusammengehalten, sondern durch die Wärme der Liebe Christi. Wenn wir davon nichts merken, ist etwas faul an unserer Art, Gottesdienst zu feiern. Von Gott bekommen wir den Start für ein neues Leben – umsonst. Er macht uns frei zur Liebe – auch für die manchmal schwierige Gemeinschaft einer Gemeinde von Christen.
Philippus und der afrikanische Finanzminister
…Erstens sagt uns die Geschichte, wie sehr wir auf den Glauben an Jesus angewiesen sind, egal welche Fehler und Macken wir haben, was wir getan haben oder wie wir denken. Und zweitens, dass wir zusammengehören mit Menschen, die anders sind. Der Grieche und der Afrikaner verstanden und fanden sich: durch das heilige Buch der Juden und im Glauben an Jesus.
Kein Mitleid, das entmündigt
…Jesus redet nicht die vier Helfer, sondern den Gelähmten selbst an. Der Kranke braucht menschliche Nähe, aber kein Mitleid, das ihn entmündigt. „Dir sind deine Sünden vergeben“, sagt Jesus, nicht weil er selbst schuld sei an seiner Krankheit. Doch auch als Kranker trägt er für sein Denken, Reden und Tun selbst die Verantwortung.
Der Zweifel als ungebetener Gast in der Kirche
…Ist es nicht fast unmöglich, auf einen Glauben zu bauen, der nicht viel mehr Menschen begeistert? Ist es nicht fast unmöglich, einer so fehlerhaften Kirche anzugehören: in der es Denkverbote, Hochmut, Unterdrückung gibt, in der manche Pfarrer selbst nicht glauben, was sie anderen verkünden, in der manche nicht um des Glaubens, sondern um einer anständigen Beerdigung willen Mitglied sind?
Keine Chance auf der „schiefen Bahn“?
…Die Sonderschüler bringen mich im Religionsunterricht oft an den Rand der Verzweiflung. Aber auch das geschieht: Der schlimmste Rabauke der Klasse erklärt nach langen Debatten über Gott und dass es ihn nicht gibt, in einer stillen Stunde: „Eigentlich glaube ich ja doch an Gott. Es ist nur so schwer zu verstehen, weshalb es so viel Böses in der Welt gibt.“
Kindergeschrei zeugt von Gottes Macht
…Kinder können den Erwachsenen das Lob Gottes mit ihrem Schreien vormachen. In ihrem Mund enthält es kein Eigenlob. Sie bringen nichts an Eigenleistung mit und sind auf Hilfe von außen angewiesen. Gott beruft Menschen ohne jede Bedingung zu sich. Wenn ich versuche, verantwortlich zu handeln, kann ich mir auf meine Leistungen nichts einbilden, denn meine Fähigkeiten hat mir Gott gegeben.