…Auf einem Auto sah ich einen Aufkleber mit dem englischen Spruch: „God is dead“. Das heißt eigentlich auf Deutsch: „Gott ist tot“. Aber in dem Wort „dead“ war das „e“ durchgestrichen, und der traurige Satz bekam eine völlig andere Bedeutung: „God is Dad“ – „Gott ist Papa“ – Gott ist für uns da wie ein Vater, der seine Kinder liebhat.
An der Liebe bleiben wie die Rebe am Weinstock
…Im Alten Testament hat man der Weisheit Worte in den Mund gelegt, um sie selber sprechen zu lassen. Auf ähnliche Weise lässt der Evangelist Johannes das „Ich“ des irdischen Jesus im Namen der Liebe Gottes sprechen. Johannes legt dem Jesus vor Ostern Worte in den Mund, die eigentlich erst der auferstandene Jesus sagen kann, der mit Gott im Himmel regiert.
Welchen Wert hat der Mensch?
…Welchen Wert haben wir? Auch wenn Menschen unsere Würde mit Füßen treten, auch wenn wir uns selbst für unser Verhalten schämen – vor Gott können wir unseren Wert nicht verlieren, wir bleiben seine geliebten Kinder und können hier und heute damit anfangen, uns entsprechend dieser Würde zu verhalten.
Ein nüchternes Gebet rechnet mit Wundern
…Unsere Welt ist von Zwiespältigkeiten zerrissen, doch umgeben von der heilen und heiligen Welt Gottes, aus der hier und da etwas in unsere sichtbare Welt hereinscheint. Ein nüchternes Gebet ist ein inneres stilles Wahrnehmen der Gegenwart Gottes, der uns mit seiner Liebe umgibt. Nüchtern betend vertrauen wir in einer zerbrechenden Welt auf die heilende und zurechtrückende Macht Gottes.
Gott hat viele Namen
…Gott nennt dem Mose eigentlich gar keinen richtigen Namen. Aber Gott ist unendlich und ewig und kann deshalb von sich sagen: „Ich werde sein!“ Aber wie er sein wird, wie er von verschiedenen Menschen erfahren wird, das war schon immer verschieden und das ist bis heute so. In der Bibel haben wir die unterschiedlichsten Namen und Bilder für Gott gefunden.
„Gott will nicht den Tod des Sterbenden“
…Menschen können äußerlich stark und gesund sein, aber sie leben ohne Rücksicht auf andere Menschen. Solche Menschen sind, bildlich gesprochen, tot – das, was einen Menschen zu einer fühlenden, lebendigen Seele macht, ist in ihnen abgestorben. Wenn diese Menschen im buchstäblichen Sinn sterben, was bleibt ihnen dann? Von ihrer Seele bleibt nichts übrig, wenn sie nur aus Sünde bestanden hat.
Gott kennt uns besser als wir selber
…Gebete sind nicht nötig, um Gott darüber zu informieren, was mit uns los ist. So hoch Gott über uns steht, er interessiert sich für unsere kleinen Probleme, für unsere verzweifelten Versuche, unser Leben irgendwie zu meistern. Wozu sind dann Gebete überhaupt nötig? Nicht Gott braucht sie, sondern wir – um zu merken, dass Gott längst mit uns im Kontakt ist.
Kann man von Eltern nur Gutes erwarten?
…Manche Kinder bekommen von ihren Eltern etwas, das Liebe genannt wird, aber es ist vergiftet. Weil das versteckt geschieht, würden diese Kinder nicht wagen, ihren Eltern Vorwürfe zu machen. Stattdessen denken sie: Mit mir ist etwas nicht in Ordnung. Ich bin vielleicht ein böses Kind, deshalb kann man mich nicht liebhaben, muss man mich immer wegschicken.
Gott macht uns „tüchtig zum Guten“
…Wenn wir nicht Liebe spüren würden, könnten wir nicht lieben. In jedem Menschen, dem wir begegnen, kann Jesus selbst uns seine Nähe schenken. Zum Guten tüchtig werden können wir nur, wenn wir das von Gott, von Jesus, von anderen Christen lernen, so wie Kinder in der Familie von den Eltern angeleitet werden, so wie sich Erwachsene gegenseitig ermutigen und anspornen.
Der Missbrauch des Gesetzes und der Schrei nach Liebe
…Wie kann durch Gottes Gebot die Sünde „überaus sündig“ werden? Vielleicht wenn einer meint, dass er Gott sozusagen in der Tasche hat. Oder einer will lieber auf Liebe verzichten. Dann kann ihn auch keiner enttäuschen oder verletzen, aber er lässt sich auch von niemandem etwas sagen, auch nicht vom Gesetz Gottes.