…Ist die Welt zu retten, wenn Menschen geängstet und gedemütigt werden sogar auf dem Fußweg in der Nähe ihrer Wohnung? Offenbar kommt Rettung ausgerechnet von dem Jesus, der wenige Tage nach der zärtlichen Berührung durch die unbekannte Frau geschlagen und in demütigender Weise zur Schau gestellt wird. Gott hat diese Welt lieb – auch die Menschen, die sich selber hassen.
Gott, schenk mir Gelassenheit!
…Was hat das mit Gott zu tun, wenn eigentlich wir Menschen den Samen ausstreuen? Erstens handelt Gott durch unsere Kräfte, die er uns geschenkt hat. Und zweitens ist er der, der wachsen lässt, was wir in Gang gesetzt haben. Wir haben es nicht in der Hand, ob aus unseren guten oder gut gemeinten Worten wirklich etwas Gutes entsteht.
Aufruf zum Realismus der Hoffnung
…Paulus ist Realist. Er sieht die Leiden dieser Zeit: sogar Kinder leiden, ganze Arten von Tieren und Pflanzen sterben. Doch Paulus ist kein Pessimist. Die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen, doch auf Hoffnung. Wie durch die Menschen viel Unheil in die Welt gekommen ist, soll der Mensch auch Gottes Werkzeug der Hoffnung sein.
Tiefschutz der Wahrheit – Stiefel des Friedens
…Ein Legionär in voller Rüstung braucht fünf Dinge zu seinem Schutz, nämlich Gürtel, Brustpanzer, Stiefel, Schild und Helm, und außerdem das Schwert als Waffe zum Kämpfen. Ein Christ trägt die Wahrheit als Gürtel, als Tiefschutz, als Schutz der empfindlichsten Stelle. Sein Brustpanzer ist die Gerechtigkeit, sein Schild der Glaube, und er trägt Stiefel des Friedens.
Taufe in Christi Tod?
…Wir werden nicht in Jesu Tod hinein getauft, um den Tod zu suchen, sondern um das Leben zu suchen. Wir müssen uns keine Sorgen um das ewige Leben nach dem Tod machen, diese Sorge hat Gott uns ein für allemal abgenommen. Aber noch mehr kommt es Paulus darauf an, dass es bereits ein sinnvolles, erfülltes Leben vor dem Tod gibt.
Vier Dimensionen des Glaubens?
…Gibt es für den Glauben noch eine vierte Dimension? Hinter dem Raum, wie wir ihn kennen, jenseits unserer Wahrnehmung durch Augen und Ohren und all unser Wissen gibt es die Wirklichkeit des Himmels. Und diese Wirklichkeit ist die Tiefe, die alle Dinge durch die Liebe erfahren.
Nur die Liebe zählt
…Vielleicht besteht das Jüngste Gericht darin, dass von uns nach unserem Tod nur das übrig bleibt, was wir an Glauben, Hoffnung, Liebe gelebt haben. Kein Unrecht besteht, kein missgünstiger Gedanke, nichts, was wir durch Eigensucht erreicht haben. Menschen ohne Liebe müssen ihren Stolz aufgeben und Demut lernen: Vor Gott zählt außer der Liebe nichts.
Begegnung mit dem Weltenrichter in seiner und unserer Not
…Erst wenn wir nach unserer Bitte an Gott um seine Hilfe auch Gottes Bitte um unsere Hilfe wahrgenommen haben, können wir es wohl richtig erfassen, dass Gott schon lange auf dem Weg zu uns ist. Er macht uns satt – mit dem Brot seiner Liebe, die nicht nur den Frommen, sondern auch den Heiden gilt.
Öffne dich!
…Jesus hatte sich dem Gehörlosen geöffnet, tief geseufzt, sich nicht vor seinem Ohrenschmalz, seiner Zunge geekelt. Nun öffne dich auch! Mach die Ohren auf, auch wenn du bisher nicht viel Gutes zu hören bekommen hast! Löse deine Zunge, auch wenn du bisher geglaubt hast, reden habe ja doch keinen Zweck!
Gott in unserer Seele – wie in einem Tempel
…Spüren wir in uns Gottes Liebe? Oder halten wir uns für unfähig und wertlos? Ist unsere Seele ein Platz für belastende innere Kämpfe? Aus dem Tempel, in dem es Liebe als Geschenk gibt, wird ein Kaufhaus, wo man Liebe zu kaufen versucht, oder eine Räuberhöhle, in der man sich vom Leben etwas erzwingen will.