Zwei Zeugen des Einen Gottes

Hätte die Kirche nicht anders gerade mit ihren jüdischen Geschwistern umgehen müssen, wenn sie wirklich Jesus nachgefolgt wäre? Um für Juden glaubwürdig zu werden, nützt kein Appell: „Nun nehmt doch unseren Glauben an, wir haben mehr zu bieten als ihr!“ Nein, wir müssen lernen, Menschen zu akzeptieren, die anders sind, sogar dann, wenn sie uns ablehnen. Jesus nannte das Feindesliebe.

„Gebt Raum dem Zorn, aber rächt euch nicht selbst!“

Wer sich rächt, tut es oft, weil der Täter selber fühlen soll, was er einem anderen angetan hat. Aber menschliche Rachetaten können das nicht erreichen, denn dann müsste der Täter ja erst einmal fühlen können wie ein mitfühlender Mensch. Das schafft nur Gott: einen Übeltäter mit dem konfrontieren, was er wirklich angerichtet hat, ohne dass er sich davor verstecken kann.

„Der Geist ist Leben“

Ich unterbrach die Vorbereitung für die Predigt und wartete auf Eingebungen. Inspirationen. Inspiration heißt wörtlich „Eingeistung“. Nun hoffe ich, dass bei dieser Pfingstpredigt der Heilige Geist doch mit mir kooperiert hat, damit meine Predigt bei Ihnen ankommt – und zwar nicht in einem vordergründigen Sinn, sondern so, dass Gottes Geist selber uns hier in der Kirche anspricht und verwandelt.

Bild: Helmut Schütz

„Die Sünd’ hat er gefangen!“

Jesus bricht die Macht der Sünde, indem er sich widerstandslos töten lässt, denn Gott erweckt ihn, den Messias des Friedens, vom Tode. Jesus Christus befreit von Sünde, auch wenn die Herrschaft von Menschen über Menschen noch ungebrochen scheint. Die Freiheit von Sünde setzt sich durch, wo Menschen an Jesus glauben und ihm nachfolgen in den Gemeinden, die seinen Leib bilden.