…„Danach habe ich mich gesehnt“, meint Elia. „Gott spricht mit leiser Stimme, und die Menschen hören auf ihn. Du musst der Messias sein.“ Und Mose sagt: „Genau wie ich wirst auch du das Friedensreich auf Erden nicht erleben. Aber du siehst den Himmel offen, wie er auf die Erde kommen wird.“
Jesus: Gottes und Adams Sohn
…Der 77. und letzte Name in der Generationenfolge lässt mich stutzen. Lukas hört nicht bei Adam auf, sondern endet mit: „des Gottes“. Als ob Adam ein leiblich von Gott gezeugter Sohn wäre. Aber Adam ist von Gott geschaffen, nicht gezeugt. Geschaffen allerdings als Ebenbild Gottes. Lukas deutet an: Stellt euch Jesus vor wie Adam, bevor er die erste Sünde beging.
Zwei Zeugen des Einen Gottes
…Hätte die Kirche nicht anders gerade mit ihren jüdischen Geschwistern umgehen müssen, wenn sie wirklich Jesus nachgefolgt wäre? Um für Juden glaubwürdig zu werden, nützt kein Appell: „Nun nehmt doch unseren Glauben an, wir haben mehr zu bieten als ihr!“ Nein, wir müssen lernen, Menschen zu akzeptieren, die anders sind, sogar dann, wenn sie uns ablehnen. Jesus nannte das Feindesliebe.
„Ihr sollt heilig werden!“
…Wer ein Knecht der Sünde ist, der ist zwar frei, aber frei von der Gerechtigkeit. Was kommt dabei heraus? Paulus sagt: Dafür musstet ihr euch schämen. Wer von der Sünde frei ist, der ist zwar Gottes Knecht, aber dabei kommt etwas Gutes heraus: heiles, heiliges, erfülltes, ewiges, unzerstörbares Leben.
„Gebt Raum dem Zorn, aber rächt euch nicht selbst!“
…Wer sich rächt, tut es oft, weil der Täter selber fühlen soll, was er einem anderen angetan hat. Aber menschliche Rachetaten können das nicht erreichen, denn dann müsste der Täter ja erst einmal fühlen können wie ein mitfühlender Mensch. Das schafft nur Gott: einen Übeltäter mit dem konfrontieren, was er wirklich angerichtet hat, ohne dass er sich davor verstecken kann.
„Der Geist ist Leben“
…Ich unterbrach die Vorbereitung für die Predigt und wartete auf Eingebungen. Inspirationen. Inspiration heißt wörtlich „Eingeistung“. Nun hoffe ich, dass bei dieser Pfingstpredigt der Heilige Geist doch mit mir kooperiert hat, damit meine Predigt bei Ihnen ankommt – und zwar nicht in einem vordergründigen Sinn, sondern so, dass Gottes Geist selber uns hier in der Kirche anspricht und verwandelt.
Lebendige Kirche – Umkehr zum Leben
…Wir leben nur wirklich, wenn wir „die Taten des Fleisches töten“: die böse Lästerzunge, die private Bereicherung an öffentlichem Eigentum, das hochmütige Herabsehen auf Schwächere, die Vernachlässigung derer, die in Not sind. Aus eigener Kraft werden wir nicht Herr über diese Schwächen unseres Fleisches, aber der Geist macht es möglich.
Frieden mit dem bösen Nachbarn
…Die Bibel ist realistisch. Nicht alle Menschen meinen es gut. Es gibt wirklich den Feind, der nicht mein Freund werden will, den Hass, der sich nicht durch unsere Bemühungen in Liebe verwandeln lässt. Aber es geht darum, das Böse so ernstzunehmen, dass man es nicht selber noch vermehrt. Isaac Asimov hat einmal gesagt: „Gewalt ist die letzte Zuflucht der Unfähigen.“
„Die Sünd’ hat er gefangen!“
…Jesus bricht die Macht der Sünde, indem er sich widerstandslos töten lässt, denn Gott erweckt ihn, den Messias des Friedens, vom Tode. Jesus Christus befreit von Sünde, auch wenn die Herrschaft von Menschen über Menschen noch ungebrochen scheint. Die Freiheit von Sünde setzt sich durch, wo Menschen an Jesus glauben und ihm nachfolgen in den Gemeinden, die seinen Leib bilden.
Vertrauen auf „durchsichtige“ Hände Gottes
…Eine junge Frau hatte viel Traurigkeit in sich, wagte es aber nicht, sich bei jemandem auszuweinen. Zu dem Satz „Du kannst nicht tiefer fallen als nur in Gottes Hand“ meinte sie: „Gottes Hand sieht man nicht so. Die ist so durchsichtig.“ Gut ist es, wenn man Vertrauen auch ‚handgreiflich‘ spüren, sich zum Beispiel liebevoll in den Arm nehmen lassen kann.