…Rebekka tut, wozu ihre Liebe als Mutter zu Jakob sie treibt: sie will das Beste für ihren Lieblingssohn Jakob. Sie bietet zur Erreichung dieses Ziels alle Mittel auf, die ihr damals als Frau zur Verfügung stehen. Gutgeheißen werden diese Mittel in der Bibel nicht, aber Rebekka wird auch nicht verurteilt. So kommt auf verschlungenen Wegen Gottes Wille zum Ziel.
„Wir leben dem Herrn“
…Christliche Individualität ist das Gegenteil von individualistischer Beliebigkeit und Vereinzelung. Als christliche Individuen leben wir dem Herrn, wir sind aufeinander angewiesen und füreinander verantwortlich. Wir sind einmalige, unverwechselbare Individuen, denn wir sind geliebt. Ebenso sterben wir zwar als Christen unseren Tod als einzelne Menschen, aber wir sterben dem Herrn und gehen im Tod nicht verloren.
Reichtum, Weisheit und Erkenntnis Gottes
…In drei Worten deutet Paulus an, wie tief der Ozean von Gottes Erbarmen ist: Reichtum, Weisheit, Erkenntnis. Auf Griechisch: Plutos, Sophia, Gnosis. Das sind Kurzformeln für drei Weltanschauungen.
„Du darfst hier rein!“
…Wenn der Türsteher sagt: „Du kommst hier nicht rein!“, fängt vielleicht einer an zu provozieren: „Bist du Rassist, oder was – soll ich mit deinem Chef sprechen?“ Wer ist Türsteher vor der Tür zum Leben? Und welchem Chef gehört dieser Laden? Für Paulus ist klar: Wer glücklich leben will, muss sich an die höchste Adresse wenden, an Gott selbst.
Opfer bringen für Gott?
…Mit dieser Ermahnung des Paulus schließt sich der Kreis: „Übt jemand Barmherzigkeit, so tue er’s gern.“ Das eigene Leben für Christus hinzugeben, ist kein Opfer, das man sich abquält. Wer Barmherzigkeit erfahren hat, soll das nachmachen. Unser vernünftiger Gottesdienst sieht so aus: Leben in Dankbarkeit, Hilfe, die man gern leistet, Einsatz füreinander und für die Gemeinde mit Lust und Liebe.
Kostbarer Rauch
…Ja, wir sind ein Rauch, der eine kleine Zeit bleibt und dann verschwindet – und trotzdem sind wir wichtig und kostbar für Gott. Gott gibt uns die große Erlaubnis: Du hast es nicht nötig, ein Sünder zu sein. Nimm dich, wie du bist – und dann werde, der du werden kannst!
Friedhof – ein Garten des Lebens
…Ein Friedhof ist nicht nur ein Ort des Todes, sondern er kann zum Garten des Lebens werden, wenn wir die vielen hoffnungsvollen Worte, die auf Grabsteinen stehen oder an Gräbern ausgesprochen werden, ernst nehmen. Zum 100. Geburtstag des Neuen Friedhofs Gießen wird hier zum ersten Mal ein Gottesdienst unterwegs gefeiert.
Wollen wir Gott – los sein?
…Zwei Arten von Gottlosigkeit schildert Markus: Gott aus dem Weg räumen – oder von ihm weggehen. Zwei Zipfel der Frohen Botschaft entdecke ich im Weingärtner-Gleichnis: Wo ist Gott, wenn es dir dreckig geht? An deiner Seite! Und Jesus, den sie behandeln wie einen unbrauchbaren Stein, er wird zum Schluss-Stein, damit die Statik hält und das Gebäude nicht einstürzt.
Bruder Israel und Schwester Kirche
…Wenn wir auf Paulus hören, haben wir Christen den Juden nichts voraus, und es gibt nur zwei Möglichkeiten: entweder müssen wir gemeinsam das vernichtende Urteil tragen – oder wir werden gemeinsam begnadigt. Jeder Versuch, sich selbst zu retten auf Kosten des Mitgefangenen, macht die Gnade unmöglich.
Nicht fleischlich, sondern geistlich gesinnt sein
…Sie streiten – das rote Teufelchen und der kleine weiße Geist. Was würde Paulus sagen? „Ich hab das auch versucht, immer gut zu sein.“ „Genau wie ich!“ ist der kleine Geist ganz stolz. Paulus meint: „Aber das war unmöglich.“ Das Teufelchen fühlt sich bestätigt: „Also ist es egal, was man tut!“ „Nein, nein“, sagt Paulus. Auch das muss er geraderücken.