…Wir beschimpfen uns mit Schimpfnamen aus der Tierwelt. Wir sagen, dass jemand dahinvegetiert – eine Beleidigung für Pflanzen, die ein reiches Leben haben. Brutale, gemeine Menschen nennen wir tierisch oder bestialisch – obwohl Tiere an Maßstäben von gut und böse nicht gemessen werden können und durch ihren Instinkt von manchen Grausamkeiten abgehalten werden, zu denen allein der Mensch fähig ist.
Trauer und Frieden
…Wenn wir am Volkstrauertag den Anlass zur Trauer ernst nehmen, nämlich die Mahnung der Gefallenen und Umgekommenen, den Frieden künftig zu erhalten und auszubauen – dann können wir auch Mut fassen, indem wir auf Zeichen der Hoffnung hinweisen: Freiwilligendienst in einem Friedensdienst. Auf einen Andersdenkenden verstehend zugehen. Keine Rache der neuen Machthaber in Nicaragua an ihren bisherigen Gegnern.
Schluss mit der Vergangenheitsbewältigung?
…Paulus verrät uns ein Geheimnis. Nicht wir sprechen letzte Urteile über ein Volk, eine Gruppe von Menschen, sondern Gott. Und wer sagt, es müsse doch einmal Schluss sein mit der Vergangenheitsbewältigung, der hat möglicherweise nichts bewältigt und hält fest an alten oder neu aufgelegten Vorurteilen.
Gerechtfertigt
…Paulus geht davon aus: wir sind gerechtfertigt. Wir brauchen uns nicht selbst zu rechtfertigen. Wir könnten das gar nicht, denn wir sind voller grundlegender Fehler, durch die wir einander das Leben schwer machen. Einer nimmt uns an, obwohl er nicht alles gutheißt, was wir tun. Einer verurteilt uns nicht, obwohl wir für unsere Lieblosigkeit, unsere Sturheit ein hartes Urteil verdienen.
Jesus – ein Stolperstein – für wen?
…Für wen ist Jesus ein Stolperstein – für Menschen, die der Kirche fern stehen, für vom Gottesdienst gelangweilte Konfirmanden? Oder gerade für fromme Juden damals, für fromme Christen heute? Welchen Anstoß geben uns „Störungen“ im Gottesdienst oder Hindernisse im Glaubensleben?