Übersehene Perspektiven im Johannesevangelium

„Das Johannesevangelium heute lesen“ – dazu lädt Michael Heymel sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene ein. Leider übersieht seine Einführung in die gegenwärtige Johannes-Auslegung die Möglichkeit, das vierte Evangelium befreiungstheologisch zu begreifen, nämlich in seinem Blick auf Israels Wiederherstellung und seine Befreiung von der römischen Weltordnung. Eine solche alternative Johannes-Lektüre hat der im Jahr 2022 verstorbene biblische Theologe Ton Veerkamp vorgelegt.

Bild: Helmut Schütz

Johannes-Blog 3: „Der Abschied des Messias“ (13,1 – 21,25)

Im dritten Teil meines Johannes-Blogs beschäftige ich mich mit den Kapiteln 13 bis 21 des Johannesevangeliums, wie es Hartwig Thyen und Klaus Wengst in ihren wissenschaftlichen Kommentaren und Ton Veerkamp in seiner befreiungstheologischen Lektüre betrachten. Inzwischen ist meine Kommentierung der drei Auslegungen des vierten Evangeliums beendet – und ich bin nach wie vor gespannt auf Rückmeldungen von Leserinnen und Lesern!…

Bild: Clemens Ronnefeldt

„Ein Augenblick, und ihr werdet mich sehen“

Der zweite Augenblick von Johannes 16,16 ist die Überwindung der herrschenden Gewaltordnung durch die gewaltfrei liebende Solidarität des Messias Jesus. Um das begreifen zu können, war für mich die Entschlüsselung von sieben Indizien wichtig, die ich im biblischen Text und in einem Friedensinterview mit Clemens Ronnefeldt vom Internationalen Versöhnungsbund fand.

Bild: Helmut Schütz

Johannes-Blog 1: „Der offenbare Messias“ (1,1 – 4,54)

Zwei wissenschaftliche Kommentare zum Johannesevangelium will ich prüfen: Sind sie offen für eine befreiungstheologische Lektüre, wie Ton Veerkamp sie vorgelegt hat? Oder muss sich Veerkamps politisch geprägte Auslegung von Hartwig Thyen und Klaus Wengst her in Frage stellen lassen? Meine Kommentar-Kommentierung ist ein Blog in drei Teilen – begonnen am 23. Februar 2022 und abgeschlossen am 23. Februar 2023.…

„Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt.“

Gedankensplitter zum Frieden Jesu

Jesus weigert sich, das, was die „Welt“ gibt, „Frieden“ zu nennen. Aber was ist das für ein Friede, den Jesus uns „lässt“, den er uns „gibt“? Es gibt wohl nicht die eine Antwort auf diese Frage. Jede und jeder muss für sich selbst Antworten suchen, vielleicht auch auf sichere Antworten verzichten. Ich notiere nur einige Gedankensplitter.

Augenzeuge – der Zeichen des Messias Jesus!

Dr. Günter Reim will auf Grund von Widersprüchen ältere Traditionen im Johannesevangelium nachweisen, durch die der Evangelist auch auf Augenzeugenberichte aus der Zeit Jesu zurückgreifen konnte. Ton Veerkamp dagegen sieht Johannes von der jüdischen Bibel her als Zeugen der befreienden Zeichen des Gottes Israels, die im Leben und Sterben des Messias Jesus sichtbar werden und die versklavende Weltordnung Roms überwinden.