…Matthäus erzählt von einem Tag aus dem Leben Jesu. Es ist ein Arbeitstag, der auch einen Feierabend hat. Es ist ein Tag vieler Begegnungen. Da wird viel getan, viel gedacht und auch viel gefühlt. Jesus heilt einen Gelähmten, vergibt Sünden, gewinnt einen Zöllner zum Freund und eine Menge Moralapostel als Feinde. Schließlich lehrt er den Jüngern des Johannes rechtes Fasten.
Wie kann Sterben ein Gewinn sein?
…Wenn das Sterben nur Verlust wäre, absolut und endgültig, müsste man für das ganze Leben eine Verlustbilanz aufmachen. Schließlich endet jedes Leben mit dem Tod. Wäre mit dem Tod alles aus, streicht der Tod dann nicht auch alles durch, was vorher war? Empfinden darum vielleicht viele Menschen ihr ganzes Leben als sinnlos, weil sie den Tod als absolutes Ende fürchten?
Symbole der Hoffnung
…Beim zweiten Gottesdienst unterwegs auf dem Neuen Friedhof Gießen ging es um „Symbole der Hoffnung“: Blume und Baum, Davidsstern und Kreuz. Die von der Künstlerin Heide Birgitt Theiss gestaltete Skulptur „Geborgen“ lenkte am Schluss des Stationenweges die Aufmerksamkeit auf den Trost für Eltern totgeborener Kinder.
„Löst die Binden und lasst ihn gehen!“
…Auf den ersten Blick entlässt Jesus den Wiedererweckten zurück ins bisherige Leben. Aber für mich passt der Satz Jesu besser zum Umgang mit einem Toten, den die Angehörigen loslassen müssen. Bindet ihn nicht an euch. Habt keine Angst vor den Geistern der Toten, aber es ist nicht gut, sie zu rufen.
Zukunftsmusik
…Wo wir um geliebte Menschen Tränen vergießen können, ist diese Welt nicht verloren. Wer eine Schulter findet, um sich auszuweinen, kann unerträgliche Schmerzen und Traurigkeiten vielleicht doch ertragen. Wo uns Bosheit und Unrecht nicht kalt lassen oder wo sogar Tränen der Reue fließen, besteht Hoffnung auf Menschlichkeit.
Friedhof – ein Garten des Lebens
…Ein Friedhof ist nicht nur ein Ort des Todes, sondern er kann zum Garten des Lebens werden, wenn wir die vielen hoffnungsvollen Worte, die auf Grabsteinen stehen oder an Gräbern ausgesprochen werden, ernst nehmen. Zum 100. Geburtstag des Neuen Friedhofs Gießen wird hier zum ersten Mal ein Gottesdienst unterwegs gefeiert.
„Auf Gott geworfen von Mutterleib an“
…In der Trauerfeier für eine geliebte Mutter und Großmutter denke ich über die Mütterlichkeit Gottes nach, über die Spannung zwischen Geborgenheit und Eigenständigkeit im Leben – und über das Loslassen der Mutter.
„Mein Auge sehnt sich aus dem Elend“
…In der Trauerfeier für eine Frau, die es sehr schwer hatte in ihrem Leben, denke ich darüber nach, wie man mit einem solchen Leben fertig werden kann, und auch über die gemischten Gefühle in der Trauer.
„Das macht dein Zorn, dass wir so vergehen“
…In der Trauerfeier für eine Frau, in deren Familie es Zerwürfnisse gab, lege ich den Psalm 90 aus – als Lehrstück über Gottes Zorn und Gnade und als Anleitung zur Versöhnung.
Gott macht Menschen fähig, Leid mitzutragen
…Trauerfeier für einen Mann, der immer wieder schwere Zeiten durchmachen musste, bis hin zu seinem Leben mit einer Behinderung im Pflegeheim.