…Wir leben nur im Hier und Jetzt, nur der gegenwärtige Augenblick ist uns geschenkt und aufgegeben. Im Glauben können wir auch die Vergangenheit bewältigen und getrost in die Zukunft gehen.
Gott der Lebenden
…In der Trauerfeier für einen Mann, der mitten aus einem aktiven familiären, beruflichen und politischen Leben gerissen wurde, denke ich darüber nach, was es für unseren Umgang mit dem Tod bedeutet, dass Gott ein Gott der Lebenden ist.
Bewusst und vertrauensvoll leben
…Was bedeutet es, zu bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden? Der Satz des Paulus „Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark!“ enthält Antworten, die ich zu entfalten versuche.
Die Vögel der Trauer
…Welchen Trost kann es geben, wenn ein Kind gestorben ist? Wie kann die Furcht vor dem eigenen Weiterleben überwunden werden? Wie hindert man die Vögel der Trauer daran, in den eigenen Haaren Nester zu bauen?
Kantige und rauhe Wahrheit
…Trauerfeier für einen Mann, der die Wahrheit liebte, auch wenn es sich um eine kantige und rauhe Wahrheit handelte. Wo gibt es Trost, wenn man auf Wege geführt wird, die man nicht gehen will?
„Der Herr ist mein Hirte“
…Für meine Mutter war dieser Psalm ein Trost – damals am Kriegsende. Die Angst vor Überfällen, Plünderungen und Vergewaltigungen war groß. Elektrischen Strom gab es nicht mehr, Kerzen und Öl-Lampen wurden weggenommen, abends konnte man nicht mehr lesen. Aber die auswendig gelernten Bibelverse konnte ihr keiner nehmen, zum Beispiel: „Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.“
Asafs Trostlied vom Tränenbrot
…Tränenbrot kennen auch viele unserer Patienten zur Genüge. Keinen Tag leben können ohne Angst, eine tiefe Traurigkeit nicht überwinden können, das ist das Los vieler Menschen. Wie schön ist es, wenn man Traurigkeit endlich zeigen kann, wenn man Tränen endlich einmal weinen kann, wenn einer da ist, der einen festhält, der einem hilft, dass man nicht in seinen Tränen untergeht.
Einwände gegen Einwände gegen die Jenseitshoffnung
…Fragen habe ich gestellt. Haben wir auch Antworten? Ich will versuchen, uns für Antworten zu öffnen, die wir durch Gottes Geist erhalten können. Denn es geht nicht um knifflige Denkaufgaben, die gelöst werden sollen, sondern darum, dass wir selbst betroffen sind von Leid und Trauer; von Sorge und von Angst; um das zu bewältigen, brauchen wir lebendige Hoffnung von Gott.
„Und Henoch wandelte mit Gott“
…In einer alten Armenbibel greift der Arm Gottes aus den Wolken herunter, fasst Henoch am reichlichen Haarwuchs und schwingt ihn freihändig nach oben. Diese Vorstellung hat wohl früher den Menschen geholfen, sich ihren Glauben auch bildlich einzuprägen. Heute brauchen wir andere Vorstellungen. Wir spüren die Hand Gottes, gehen mit ihm, wenn wir halten und gehalten werden, trösten und getröstet werden.
Erfülltes Leben trotz Leid
…Leben ist erfüllt, wenn ich Vertrauen fasse zu Gott, dessen Güte unerschöpflich ist. Dann kann ich eigenen und fremden Leiden ins Auge sehen, nicht leichten Herzens, aber bewusst. Ich kann, so weit möglich, die Ursachen von Leid bekämpfen. Ich kann unausweichlichem Leid standhalten mit der Hilfe derer, die mir nahe sind, oder als eine Hilfe für die, die mich brauchen.