…Sünde tötet Liebe, den Sohn Gottes, draußen vor dem Tor. Nicht der Vater selbst tötet den Sohn. Gottes Zorn schlägt die Sünde auf überraschende Weise: Er vergibt sie. Vergebung enthält beides – Zorn und Liebe. Sein Zorn zeigt der Sünde die rote Karte. Seine Liebe schenkt die Chance, vertrauen zu lernen.
Fastenprozession ohne Sack und Asche
…Wie eine Fastenprozession beschreibt der Prophet das, was geschieht, wenn wir zu teilen bereit sind. Das Leben ist nicht grau in grau, wie wenn man in Sack und Asche geht, sondern bunt und leuchtend wie das Morgenrot. Unsere Seele, von Gottes Liebe angerührt und infiziert, schreitet voran auf dem Weg ihrer Heilung von Unrecht und Einsamkeit, von Bitterkeit und Selbstwürfen.
Ist diese Welt eine Schlangengrube?
…Ich halte Gott nicht für so grausam, dass er den Menschen noch eine zusätzliche Plage auferlegen will, wo sie es ohnehin schon schwer haben. Nein, die Schlange taucht automatisch, als notwendige Folge, in der Menschenwelt auf, wenn der Mensch sein Vertrauen zu Gott verliert. Die Schlange als Bild des verschlingenden Abgrunds, des vergiftenden Bösen, des heimtückischen Todes.
Rechtfertigungslehre – ein alter Hut?
Ein Kirchenvorsteher erzählte mir, er sei beinahe nicht konfirmiert worden, weil er den Kernsatz zur Rechtfertigung von Paulus nicht auswendig lernen wollte: „So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.“…
Gott möge seiner Seele gnädig sein!
…Trauerfeier für einen Mann, mit dem es viele nicht leicht hatten. Ich denke nach über seine geheime Sehnsucht und ob Gott ihm vergeben wird. Kommt Reue nicht zu spät, wenn man gestorben ist?
Sein Leben in Ordnung bringen
…Trauerfeier für einen Mann, der kurz vor seinem Tod versuchte, sein Leben in Ordnung zu bringen. Im Vertrauen auf Gott sind Reue, Umkehr, Vergebung und Versöhnung möglich.
Er konnte seine Alkoholkrankheit überwinden
…Trauerfeier für einen Mann, der durch seine Suchtabhängigkeit seine Familie zerstört hatte, aber schließlich doch seine Alkoholkrankheit überwinden und im Frieden mit Verwandten und Freunden leben und dann auch sterben konnte.
Fürglaube
…Trauerfeier für eine der Kirche eher fernstehende Frau ohne Beistand durch Angehörige, für die sich aber ein ehrenamtlicher Betreuer sehr intensiv eingesetzt hat. Er erinnert mich an die vier Männer, die den Gelähmten mit viel Phantasie Jesus vor die Füße legen.
Wozu sind wir auf der Welt?
…Jesus sagte: Wo man andern weh tut, lebt man in Sünde. Er „offenbarte Gottes Art, uns von Sünde zu befrein.“ Einer sagte zu einem Mit-Konfi: „Deine Schule ist doof!“ Hatte er selber Mühe beim Lernen und war froh, dass andere es noch schwerer haben? Im Jahr darauf ging er auf dieselbe Schule – und kam dort im Unterricht gut mit.
Jesu Ärger, Angst und Gottvertrauen
…Es gibt eine Grenze für die Erfüllung von Gebeten, selbst für Jesus. Dem Glaubenden ist alles möglich. Aber wenn jemand sich jeden Wunsch erfüllen kann, dann kann er im Sinne Jesus zu wenig. „Alles“ im Sinne Jesu ist die Erfüllung des Lebens – ist Geborgenheit mitten in Einsamkeit – ist Getragensein mitten in Angst – ist Sinnerfahrung mitten in Ratlosigkeit.