…Wenn unser Leben von Egoismus, Gewalt, Sünde geprägt ist, sind wir an die Sünde verkauft. Doch der Schuldschein, der gegen uns sprach, zählt nicht mehr. Der Gerichtsvollzieher klebt den „Kuckuck“ an das Kreuz Jesu. Gott treibt seine Schulden bei uns nicht ein. Seine Forderungen sind aufgehoben, wir sind frei.
„Die Sünd’ hat er gefangen!“
…Jesus bricht die Macht der Sünde, indem er sich widerstandslos töten lässt, denn Gott erweckt ihn, den Messias des Friedens, vom Tode. Jesus Christus befreit von Sünde, auch wenn die Herrschaft von Menschen über Menschen noch ungebrochen scheint. Die Freiheit von Sünde setzt sich durch, wo Menschen an Jesus glauben und ihm nachfolgen in den Gemeinden, die seinen Leib bilden.
Jesus – Juniorpartner Gottes
…Jesus geht als Juniorpartner Gottes auf die Erde. Er soll „das Heil den Armen“ sein, die wir mit leeren Händen vor Gott stehen. Er soll unser Leben heil machen, den Tod buchstäblich „erwürgen“, damit wir leben können. Mit der Himmelfahrt wird der Juniorpartner zum Chef, gleichberechtigt mit dem Vater. Der allmächtige Gott im Himmel trägt das menschliche Gesicht Jesu Christi.
Gebrauchsanweisung für die Gemeinschaft der Heiligen
…Wie ist es, wenn jemand für uns „wie ein Heide und Zöllner“ ist? Für Jesus damals waren Heiden und Zöllner keine Unmenschen; er hat den Kontakt zu ihnen, zu Nichtjuden und zu verachteten Römerfreunden, mehr als andere gesucht. Einer, der sich selber ausschließt, ist zwar im Augenblick für die Gemeinschaft nicht zugänglich, aber wir sollten ihn nicht endgültig aufgeben.
Eine gefesselte Hand löst unsere Fesseln
…Jesu Hände, ans Kreuz gefesselt, segnen die ganze Welt, bedecken mit Gnade den Zorn, „den Menschenschuld in Gott erweckt“. Gott selbst bedeckt seinen eigenen Zorn mit seiner eigenen Liebe. Gott vergisst die Übeltaten der Menschen nicht. Doch auch böse Menschen will Gott nicht einfach vernichten. Er will, dass sie sich wandeln.
Sünde und Gnade
…Was ist, wenn es Gott nicht gibt? Wer ist dann verantwortlich für das Böse in der Welt? Dann bleibt der Mensch allein auf seiner Schuld sitzen – und zwar an allem, was hier auf Erden geschieht. Selbstkritische Menschen neigen eher zur verzweifelten Selbstanklage, bequemer macht es sich, wer andere als Sündenböcke an den Pranger stellt, und zwar gnadenlos.
Heile Welt in der Urgemeinde?
…Alles fängt für Christen damit an, dass sie das Wort annehmen. Die Lutherbibel von 1912 übersetzt: „Die nun sein Wort gern annahmen…“. Das eingefügte „gern“ trifft den Sinn noch genauer. Denn im griechischen Urtext steht ein Wort mit der Grundbedeutung „willkommen heißen“. Christen sind Menschen, die das Wort Gottes, nämlich Jesus selbst, herzlich willkommen heißen.
„Lasst euch versöhnen mit Gott!“
…Es ist paradox: Gott macht Jesus zur Sünde. Er überwindet unsere Sünde von innen. Er weiß, was wir brauchen: Liebe, Vergebung. Er traut uns zu: Ihr könnt neu anfangen! Was macht das mit uns? Paulus sagt: So wie Jesus die Sünde wird, so werden wir die Gerechtigkeit. Er tut so, als könnten wir auf einmal gerecht und gut leben.
Lebt nur, wer an Jesus glaubt?
…Der einzige Weg, aus der Botschaft von Jesus keine Keule zu machen, ist, dass wir bei uns selbst anfangen, uns etwas zu erlauben. Wenn Jesus uns frei macht, können wir doch keinen Druck auf andere ausüben. Also: Erlauben wir es Jesus, uns anzunehmen, wie wir sind! Und nehmen wir seine Erlaubnis an, aufzuatmen!
Wie merkte Jesus, dass er Gottes Sohn war?
…Stellt Jesus sich in die Reihe der Sünder, wenn er Johannes bittet: „Taufe mich!“? Ist er gerade so der Sündlose, der von Gott Ungetrennte, weil er tiefer blickt als alle anderen Menschen? Nämlich dass niemand auf dieser Erde gut sein kann – es sei denn durch Gottes Hilfe? Selbst Jesus konnte es nicht verhindern, in tragische Schuld verstrickt zu sein.