…Der Geist weht, wo er will, nicht wo wir ihn gern festnageln würden. Den Geist festnageln, das wäre ja sowieso zum Lachen. Wir sind auch gewarnt davor, den Heiligen Geist einfach zu ersetzen durch eigene Ideen, durch falsche Götter. Es lohnt sich mehr, auf den Heiligen Geist zu warten, als starr daran festzuhalten, dass die Welt eben schlecht sei.
Ängstige deinen Nachbarn wie dich selbst!
Wir feiern Ostern als Fest der Freude. Doch nach Markus 16 ist der Ostermorgen für die Frauen, die Jesus nicht mehr bei den Toten finden, ein Vormittag des Entsetzens. Der Engel sagt: „Er ist auferstanden“, und „sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten …
Glück statt Fasten
…Obwohl Jesus wie Johannes der Täufer die nahende Katastrophe sieht, übernimmt er nicht seine Art des Fastens, sondern baut eine Gemeinschaft mit beglückenden Erfahrungen auf. Die Bettelarmen, die Kranken, die Zöllner, die Dirnen tun sich mit umherziehenden ehemaligen Handwerkern und Fischern zusammen, teilen ihre knappe Nahrung und pflegen ihre kranken Körper. Können wir uns vorstellen, was das für Freudenfeste waren?
Die Gemeinde als große Familie Gottes
…Sind wir eine Gemeinde, wie sie Jesus beschreibt: Gottes große Familie? Man schüttet sein Herz aus, ohne dass es weitererzählt wird, ja, man erträgt und trägt sich durch schwere Zeiten hindurch. Jeder trägt zum Gelingen der Gemeindearbeit bei, ohne dass es einem zu viel wird. Und Konflikte führen nicht zum Anlass für gehässigen Tratsch übereinander, sondern werden offen angesprochen.
Gemeinsame Verantwortung für heute und morgen
…Einen Schlussstrich unter die Geschichte der Juden mit den Deutschen kann es nicht geben. Wohl aber eine Aufarbeitung von Schuld im Vertrauen auf Vergebung und der verantwortungsvolle Blick nach vorn. Wir haben als Christen gemeinsam mit den Juden etwas von Gott zu erwarten, nicht untätig, sondern tätig.
„Komm mit zu Jesus!“
…Hat Jesus uns heute noch etwas zu sagen? Können wir bei ihm lernen, wie wir uns in den Verwirrungen unserer Zeit verhalten sollen? Ich meine: Ja. Kommt und seht! Wohin denn? Vielleicht in unsere Friedensgruppe. Vielleicht öfter mal in den Gottesdienst. Vielleicht mit neuen Ideen zum Pfarrer, um Vorschläge zu machen oder die Bereitschaft zur Mithilfe anzumelden.
Religion als feierliche Umrahmung?
…Wenn Kinder uns also fragen: Wieso wurde Jesus umgebracht? dann müssten wir eigentlich Antworten überlegen auf die Frage: Was tun wir dagegen, dass heute Menschen umgebracht werden, dass Menschen nicht leben, nicht glücklich leben können, weil sie einsam, ratlos, ausgestoßen sind, weil Menschen, die anders sind, nicht geduldet werden? Was tun wir dagegen?
Dienen
…So selbstverständlich, wie jemand gegen Bezahlung seinen Dienst versieht, genau so selbstverständlich ist es eigentlich, das zu tun, was Gott von uns will. Denn Gott schenkt uns das Leben und unsere Fähigkeiten, er bietet sich uns an, dass wir ihm vertrauen können.
Jesu verbotenes Gespräch am Jakobsbrunnen
…Jesus nimmt die Samaritanerin ernst. Sie darf sich akzeptieren und anderen etwas geben, muss bei Schwierigkeiten nicht von einer Beziehung in die andere flüchten. Erfülltes Leben ist möglich, wenn wir Gott wichtig sind, der uns liebt; diesem Gott ist zuzutrauen, dass er uns umkrempelt, als wenn wir neu geboren wären, so dass wir innerlich eine sprudelnde Quelle werden.
Durchlaufende Liebe
…Eine schwäbische Winzerin, eine Großmutter, wurde von ihrer Enkelin gefragt: „Was nützt es denn, Oma, dass du in die Kirche gehst?“ Da sagte sie: „So genau kann ich es nicht beweisen – aber manchmal denke ich, mir geht es wie dem dreckigen Rebenkorb: Er ist sauber, nachdem das Wasser durchgelaufen ist, auch wenn er das Wasser nicht hat auffangen können!“