…Wir sind oft selbst unten. Seelisch oder nervlich fertig, mutlos, enttäuscht. Oder voller Scham, weil wir uns blamiert haben, uns zu viel zugetraut haben. Überspielen wir das? Versuchen wir, so schnell wie möglich, wieder nach oben zu kommen? Oder kennen wir Menschen, die uns auch so akzeptieren, in unserer Schwäche? Jesus will bei uns sein, wenn wir ganz unten sind.
Orgelspiel als Bekenntnis zum Glauben
…Auch heute gibt es Menschen, die weitergeben, was sie gesehen und gehört haben, zum Beispiel mit den Mitteln der Musik. Als Hilda Dauth ihren Organistendienst aufnahm, im Kriegsjahr 1939/40, war ihr gottesdienstliches Orgelspiel in ganz besonderer Weise ein Bekenntnis zu ihrem Glauben – gegen die, die damals meinten, sie würde nicht lange durchhalten und die Kirche werde sich überleben.
Kein Mitleid, das entmündigt
…Jesus redet nicht die vier Helfer, sondern den Gelähmten selbst an. Der Kranke braucht menschliche Nähe, aber kein Mitleid, das ihn entmündigt. „Dir sind deine Sünden vergeben“, sagt Jesus, nicht weil er selbst schuld sei an seiner Krankheit. Doch auch als Kranker trägt er für sein Denken, Reden und Tun selbst die Verantwortung.
Jesus ist lernfähig
…Jesus begegnet einer Frau, für die er sich nicht zuständig fühlt. Aber sie lässt nicht locker, lässt sich sogar beleidigen, will unbedingt Hilfe von ihm für ihre Tochter. Da ist Jesus überwältigt. Er bescheinigt ihr einen großen Glauben. Die Frau, die er als Gesprächspartnerin ernst nimmt, hat seine vorgefasste Meinung ins Wanken gebracht.
Vergebung – fruchtbarer Boden für Neuanfänge
…Gemeindeglieder stellen sich zur Wahl des neuen Kirchenvorstands. Ich selbst fange gerade als neuer Seelsorger und Verkündiger in Ihrer Gemeinde zu arbeiten an. Ich bin dankbar, dass wir trotz unserer Mängel, unserer Mutlosigkeit und Trägheit von Gott ernstgenommen werden, dass er uns zutraut, mit unseren Ideen und Fähigkeiten in der Gemeinde und über die Gemeinde hinaus einen Dienst zu tun.
Blindenheilung – in der Sicht blinder Schüler
…Ich habe in Friedberg auch Unterricht bei blinden Schülern. Eine Schülerin meinte: Wenn ich eine schwierige Sache vor mir habe und bete, werde ich meistens ruhiger. Unmögliches würde sie nicht erbitten. Eine andere erzählte, es falle ihr schwer, mit Sehenden über ihre Blindheit zu sprechen. Vielleicht betet sie, dass sie mehr Vertrauen zu sich selbst und zu den anderen gewinnt.
Jesus – ein Stolperstein – für wen?
…Für wen ist Jesus ein Stolperstein – für Menschen, die der Kirche fern stehen, für vom Gottesdienst gelangweilte Konfirmanden? Oder gerade für fromme Juden damals, für fromme Christen heute? Welchen Anstoß geben uns „Störungen“ im Gottesdienst oder Hindernisse im Glaubensleben?
Brauchen wir Jesus?
…Seit Jesus gelebt hat, ist es nicht mehr nötig, Gott zu Gefallen zu leben. Wenn ich Gott meine Wut sage, ihm meine Angst, meine Langeweile klage, vielleicht finde ich dadurch zu einem echteren, tieferen Gebet. Ich nehme mich, meine Gefühle ernst, ich nehme Gott ernst. Ich spüre mehr und mehr, dass auch Gott mich ernst nimmt.
Kindergeschrei zeugt von Gottes Macht
…Kinder können den Erwachsenen das Lob Gottes mit ihrem Schreien vormachen. In ihrem Mund enthält es kein Eigenlob. Sie bringen nichts an Eigenleistung mit und sind auf Hilfe von außen angewiesen. Gott beruft Menschen ohne jede Bedingung zu sich. Wenn ich versuche, verantwortlich zu handeln, kann ich mir auf meine Leistungen nichts einbilden, denn meine Fähigkeiten hat mir Gott gegeben.