…Paulus versucht, ein unlösbares Rätsel zu lösen. Warum gibt es Menschen, die Gottes Liebe nicht annehmen, die nach Gottes Maßstäben verloren sind? Er antwortet: Gott wollte, dass es diese Menschen gibt. Denn sie spielen eine Rolle für die, die gerettet werden. Aber ist es wirklich sicher, dass es für diese Menschen keine Hoffnung gibt?
Umkehren – wie Zugvögel im ruhigen Flug
…Umkehren ist bei Jeremia etwas Ruhiges. Aufstehen, wenn man hingefallen ist. Ein Neubeginn nach einem Rückfall. Bremsen aus der vollen Fahrt, wenn man gar nicht mehr weiß, wohin die Reise geht. Sich darauf besinnen, wo man hingehört, wie die Zugvögel. Sich bewusst machen, dass Gott uns schon unser ganzes Leben hindurch begleitet, auch wenn wir es nicht gemerkt haben.
„Es sollen Zypressen statt Dornen wachsen“
…In Freuden ausziehen aus der Gefangenschaft – das verheißt Gott seinem Volk. Wenn einer frei wird, zum Beispiel aus alten seelischen Bindungen, die ihn krank gemacht haben, kann das auch Angst machen. Deshalb ist es gut, auf einem neuen Weg „im Frieden geleitet“ zu werden, um selber Verantwortung für sich zu übernehmen.
Menschenwürde für einen Sklaven
…Vielleicht ist Paulus doch ein Revolutionär, aber nicht das System will er umstürzen, sondern die innere Haltung der Menschen zueinander. Unter denen, die an Christus glauben, gibt es keine Unterschiede mehr, auch nicht den Unterschied zwischen Sklaven und freien Menschen. Das ist eine Umwandlung freiwilliger Art, zu der sie nicht durch einen gewaltsamen Umsturz gezwungen werden.
Das Wunder der Heilung
…Der Streit Jesu mit der Menschenmenge scheint nun im Innern des Mannes zu toben. Ich fühle Dinge, die ich nie fühlen durfte, mache den Mund auf, was mir nie erlaubt war. Muss ich mich jetzt bestrafen, weil ich ein Verbot übertreten habe, das ganz tief in meiner Seele eingegraben war?
Kopf hoch – die Erlösung ist nahe!
…Wir hören in diesem Gottesdienst zweimal von Bäumen – von dem, der an Gott glaubt und Früchte bringt wie ein Baum an den Wasserbächen. Und vom Feigenbaum, der im Winter wie tot scheint und im Frühling wieder neue Zweige bekommt. Nun gibt es noch einen Baum, der für uns schon immer ein Sinnbild war für Gottes Treue und Beständigkeit.
Harfengesänge am Glasfeuermeer
…Muss nicht alles verbrennen in diesem heißen Glas? Nein, es wird durch das Feuer gereinigt. Auch Gottes Zorn will uns nicht verbrennen, sondern reinigen. Gott will uns befreien von allem, was in unserem Leben unklar und verworren und verlogen ist. Es geht um Klarheit und Wahrheit in unserem Leben.
Anleitung zur Freiheit
…Gott will heimsuchen. Er will zurückholen, nach Hause zurückholen, wie es der Vater im Gleichnis Jesu mit dem verlorenen Sohn tut. Er vergibt die Schuld und hilft zugleich, mit den Folgen der Schuld fertigzuwerden. Wir nennen ja manchmal auch eine Krankheit oder ein Unglück eine Heimsuchung Gottes – er ruft uns durch alles, was uns geschieht, zu sich zurück.
„Die Wahrheit wird euch frei machen“
…Wahrheit bedeutet bei Jesus, dass jemand im Einklang lebt mit allem, was um ihn herum existiert: mit sich selber, mit seinen Mitmenschen, mit der Schöpfung, mit Gott. Diese Wahrheit führt dann auch zu wahrer Freiheit. Denn auch frei sein kann man nicht gegen die Natur oder gegen andere Mitmenschen. Freiheit gibt es nur im Einklang mit dem Rest der Welt.
Evangelische Freiheit – folgenreicher Glaube!
…Ist evangelische Freiheit völlige Unverbindlichkeit? Ich bin evangelisch, mir hat niemand in meinen Glauben reinzureden, kein Papst, kein Bischof, kein Pfarrer! So weit ist das ja auch alles richtig. Aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Die andere Seite der evangelischen Freiheit ist der Glaube, ein tätiger, nächstenliebender Glaube. Denn Gott darf reinreden in den Glauben.