…Gottes Wort ist wie Regen und Schnee. Das ist manchmal unangenehm: Gottes Wort als Wahrheit über mich selbst kann wie eine kalte Dusche sein. Aber das ist auch schön: Es ist genug davon da. Ein Wort von Gott fällt auf den stocktrockenen Boden unserer Seele und macht ihn weich – aufnahmefähig für das, womit Gott uns satt machen will.
„Dem Teufel ich gefangen lag“
…Alte Worte, aber diese Erfahrung gibt es noch heute. Alltäglich ist die Erfahrung: Ich möchte gut sein, aber das geht nicht. In dieser Welt muss ich mich wehren, um zu überleben. Ich kann nicht immer an andere denken, sonst werde ich ausgenutzt. Doch insgeheim weiß ich: Schuld bin ich trotzdem, wenn ich Menschen ausnutze, ihnen weh tue.
Gelassenheit und Humor trotz schwerer Zeiten
…„Au“, ruft Petrus. Wer hat ihn getreten? Der Soldat links schnarcht. Der Soldat rechts schlummert selig. „Steh schnell auf!“ Er hebt die Arme. Hoppla, das geht ja! Die Ketten fallen von seinen Händen. Wer spricht da eigentlich? „Zieh dich an, vergiss den Gürtel nicht!“ Wie eine Mama, die ihr verschlafenes Schulkind weckt.
„Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben“
…Innerlich, nicht äußerlich will Gott die Menschen ansprechen. Ins Herz schreiben will er uns das Gesetz, in unsere Eingeweide hinein, heißt es da wörtlich im Hebräischen, in Fleisch und Blut soll uns übergehen, was Gott von uns will, im Bauch sollen wir es spüren, wieviel Gott für uns übrig hat, wie sehr er uns liebt.
Die Engel erlauben ein Stück Distanz von Gott
…In der Trauerfeier für eine Frau, die Engel geliebt hat, denke ich darüber nach, ob nicht die Engel der Bibel den Menschen ein Stück Distanz von Gott erlauben, damit sie Verantwortung in Freiheit üben können, ohne sich gegängelt zu fühlen, aber auch ohne allein gelassen zu sein.
Unkonventioneller Glaube und der verletzbare Gott
…In der Trauerfeier für eine Frau, die nach äußerst schwerem kurzen Leben gestorben ist, geht es um die Frage, ob man auch, wenn man nicht in konventioneller Weise glaubt, das Vertrauen leben kann, um das es in der Bibel geht, wenn Menschen zu einem verletzbaren und angreifbaren Gott beten, der den Namen der Befreiung trägt.
„Meine Seele wird frei sein wie ein Engel“
…Trauerfeier für einen Mann, der es sich kindlich ausmalte, wie es sein würde, wenn er einmal gestorben wäre. Er wollte nicht im Sarg liegen bleiben, sondern den Weg nach draußen finden und frei sein wie ein Engel.
Nahrung für die Seele
…Wie bekommen wir bei Jesus, was unsere Seele braucht? Welche Nahrung braucht die Seele denn? Der Psychotherapeut Kaspar Wolfensberger unterscheidet vier verschiedene Grundbedürfnisse unserer Seele: Zuwendung empfangen, Selbstentfaltung üben, Fürsorge und Schutz geben, Schuld abtragen in Form von Dank oder Reue. Jesus stellt einen engen Zusammenhang her zwischen einer rechtverstandenen Liebe zu uns selbst und unserer Fürsorge für den Nächsten.
Schuldenerlass – alle fünfzig Jahre!
…Das Gebot über Sabbatjahr und Erlassjahr ist keine göttliche Schikane. Sondern es will Sachzwänge durchbrechen, unter denen Menschen leiden. Das biblische Sabbatjahr legt den Gedanken nahe: Es ist gut, wenn sich nicht nur die Wochenarbeitszeit mit geregelter Freizeit abwechselt, sondern wenn es auch für die Lebensarbeitszeit Regeln gibt. Jeder soll Arbeit haben, aber nicht überlastet werden.
Morgenrotfasten
…Gott will nicht, dass man sich aufopfert, ohne Not Leid auf sich nimmt. Damit will man letzten Endes Leid kontrollieren – und vielleicht sogar ein wenig über Gott bestimmen. Gott geht es um etwas ganz anderes: Es passt nicht zusammen, dass man scheinbar fromme Dinge tut und zugleich Menschen unterdrückt.