Ralph Davidson: „Kapitalismus, Marx und der ganze Rest“

Ralph Davidson vertritt die These, dass der Marxismus als ein System staatlicher Moral scheitern musste. Der bis heute erfolgreiche Kapitalismus hatte seinen Ursprung in einem „jüdischem Liberalismus“ und konnte sich durchsetzen, nachdem mittelalterliche Dogmen wegfielen, die den „Kredit und vor allem die Kreditzinsen“ als „zutiefst unsittlich“ gebrandmarkt hatten.

Meine Besprechung seines Buches setzt an einigen Stellen kritische Fragezeichen.

Bibelauslegung – politisch UND fromm

Eine Auseinandersetzung mit zwei faszinierenden Büchern zur Bibel: Ton Veerkamp liest die Bibel als „Politische Geschichte der Großen Erzählung Israels“. Carel van Schaik und Kai Michel verstehen die Bibel als Ergebnis der „kumulativen kulturellen Evolution“ der Menschheit.

In ihrem eigenen Zusammenhang stelle ich beide Bücher hier ausführlicher dar: „Ton Veerkamp: Die Welt anders“ und „Die Bibel als Tagebuch der Menschheit“

Bild: Helmut Schütz

Ton Veerkamp: „Die Welt anders“

Eigentlich sollte sein Buch „Nur Stimme“ heißen. Denn „Gott“ ist für Ton Veerkamp nach der „Großen Erzählung“ der Bibel kein höchstes Wesen, sondern die Stimme, die in der Tora Israels eine Grundordnung der Freiheit und Gleichheit absolut verbindlich zur Sprache bringt. In vier Vortragsentwürfen empfehle ich seinen herausfordernden Blick auf die Bibel dringend zur Lektüre.

Diakonie

Diakonie heißt „Dienen“. Im Gottesdienst machen wir uns klar, wie Gott mit seiner Liebe für uns da ist. Und hier leitet Gott uns dazu an, Liebe im Alltag weiterzugeben. So einfach ist das. So schwer ist das. Konfis haben zum Thema Diakonie „Elfchen“ gedichtet. Am häufigsten kamen in den Gedichten Gefühle der Traurigkeit, des Verlusts und der Verzweiflung vor.

Verantwortung

Die von Martin Luther so hochgelobte Buße ist auch für uns aktuell: denn es fehlt bei uns an dieser Art von Buße und Umkehr – die eigene Verantwortung wahrzunehmen, statt immer den anderen die Verantwortung zuzuschieben, Jesus um Vergebung für die eigene Schuld zu bitten und um die Kraft, ein geschwisterliches Leben führen zu können.

Bild: Helmut Schütz

Bunte Vielfalt statt Prunken mit Farbe

Durch das Banner bekommt die Pauluskirche auch außen mehr Farbe. Eine bunte Vielfalt hat im Pauluszentrum ihren Platz: Kindergartenkinder und ihre Eltern, Konfis und Senioren; es wird Theater und Capoeira gespielt, Musik gemacht und gesungen. Manchmal finden interreligiöse Feiern statt, denn unsere Kita besuchen Kinder sehr verschiedener Herkunft und unterschiedlicher Religion.

Befreiender Gott oder Goldenes Kalb

„Kirche und Politik“ – ein heikles Thema für einen Gemeindebrief! Ich erinnere mich an deutschnationale Töne in Predigten des Pastors meiner westfälischen Heimatgemeinde, die ich als Konfirmand unpassend fand. Selber hielt ich es in den Achtziger Jahren als Pfarrer einer Gemeinde in der Wetterau für wichtig, dass sich die Kirche mit umstrittenen Fragen der Friedens-, Umwelt- und Sozialpolitik auseinandersetzt…