…Der Psalm 139 kennt die Brüche in unserem Seelenleben – den Zwiespalt zwischen dem Vertrauen zu Gott und dem Hass auf böse Menschen. Gott weiß: Menschen ohne Liebe können zu blutgierigen Ungeheuern werden. Erst recht versteht Gott die Gefühle der Menschen, die solcher Blutgier machtlos ausgeliefert sind. Wir dürfen uns von Gott die Rache wünschen. Ausführen dürfen wir sie nicht.
Die gewaltfreie Gemeinde Jesu
…Als „Vortrupp der neuen Schöpfung“ und „Kontrastgesellschaft“ ist die Gemeinde Jesu in die Völkerwelt gesandt, um in der Nachfolge Jesu ihr Leben in den Zeugendienst des Heils an den Menschen zu stellen. Untereinander in geschwisterlicher Liebe verbunden gilt ihr Dienst den Opfern aller Gewalt, dazu den an den Rand der Gesellschaft Gedrängten.
Zeig mir dein wahres Gesicht!
…Die andere Wange soll ich auch noch hinhalten, wenn mich einer geschlagen hat? Ein Konfirmand fragte mich: „Macht das dem Jesus denn Spaß, dass er sich noch eine reinschlagen lässt?“ Nein, Spaß hat es ihm nicht gemacht. Aber er hat einen Ausweg aus der Gewalt gesucht. Zeig mir hinter deinen bösen Taten dein liebenswertes Gesicht!
Im Namen des dreieinigen Gottes
…Gott macht uns fähig, durch seinen Geist, dass unsere Lippen gute Früchte hervorbringen: Worte, die aufbauen und nicht verletzen, die nicht verbergen, sondern Wahrheit aussprechen. So macht er uns heil – so kann überwunden werden, was zerrissen ist: die einzelne Menschenseele und die zerstrittene Menschheit. Es ist ein Unterschied, ob unsere Lippen verletzende Worte sagen oder Worte, die gut tun.
Tiefschutz der Wahrheit – Stiefel des Friedens
…Ein Legionär in voller Rüstung braucht fünf Dinge zu seinem Schutz, nämlich Gürtel, Brustpanzer, Stiefel, Schild und Helm, und außerdem das Schwert als Waffe zum Kämpfen. Ein Christ trägt die Wahrheit als Gürtel, als Tiefschutz, als Schutz der empfindlichsten Stelle. Sein Brustpanzer ist die Gerechtigkeit, sein Schild der Glaube, und er trägt Stiefel des Friedens.
„Taube werden hören die Worte des Buches“
…Wir waren taub für gute Worte, und auf einmal können wir annehmen, dass jemand zu uns sagt: Du darfst dich liebhaben! Wir waren blind für Gottes Liebe, und auf einmal spüren wir Angenommensein in einem Gespräch, Geborgensein, wo uns jemand in den Arm nimmt, Verständnis in einer Gruppe Gleichgesinnter. Wir können heil werden in unserer Seele.
„Finsternis ist wie das Licht“
…Nicht um mich kaputtzumachen, kommst du mir nahe, Gott, nicht um mich zu zerstören, nicht um mir die letzte Zuflucht zu nehmen. Nein, vielmehr willst du selbst meine Zuflucht sein; du willst Licht in meine Dunkelheit bringen, willst mich retten aus meinen Ängsten, so dass ich voller Vertrauen und Liebe leben kann.
„Liebt eure Feinde!“
…Es ist schwer, das Problem zu lösen, dass so viele Menschen aus dem Elend in ein Land wie unseres flüchten. Es ist schwer, menschliche Lösungen zu finden, damit es so gerecht wie möglich zugeht. Keine Lösung ist es, feindseligen Gefühlen Raum zu geben. Gott lässt seine Sonne scheinen über allen, sein Regen ist für alle da. Davon können wir lernen.
Draußen vor dem Tor
Das Jahr 1985 sollte nicht vorübergehen, ohne dass wir auch in der „Jungen Kirche“ eines Mannes gedacht haben, der in diesem Jahre 80 Jahre alt geworden wäre, wenn er sich nicht frühzeitig in dem Dienst verzehrt hätte, den er als seine Lebensaufgabe begriff. Professor Dr. Werner Schmauch, Schüler des Breslauer Neutestamentlers Ernst Lohmeyer,…
Politisches Christuszeugnis im Lichte von Römer 12 und 13
Jörg Rosche hat in seinem Beitrag „Eine christliche Ethik für Demokraten“ (Dt. Pfarrerblatt 1/1985) mutig ein heißes Eisen angepackt, nämlich die Frage, wieweit das Festhalten an der überkommenen „Zweireichelehre“ die Kirche noch immer daran hindert, ihren Auftrag gegenüber dem Staat in Treue zu ihrem Herrn unverkürzt und ohne Scheu wahrzunehmen.…