Geborgenheit in Gott und Rachewünsche

Der Psalm 139 kennt die Brüche in unserem Seelenleben – den Zwiespalt zwischen dem Vertrauen zu Gott und dem Hass auf böse Menschen. Gott weiß: Menschen ohne Liebe können zu blutgierigen Ungeheuern werden. Erst recht versteht Gott die Gefühle der Menschen, die solcher Blutgier machtlos ausgeliefert sind. Wir dürfen uns von Gott die Rache wünschen. Ausführen dürfen wir sie nicht.

Im Namen des dreieinigen Gottes

Gott macht uns fähig, durch seinen Geist, dass unsere Lippen gute Früchte hervorbringen: Worte, die aufbauen und nicht verletzen, die nicht verbergen, sondern Wahrheit aussprechen. So macht er uns heil – so kann überwunden werden, was zerrissen ist: die einzelne Menschenseele und die zerstrittene Menschheit. Es ist ein Unterschied, ob unsere Lippen verletzende Worte sagen oder Worte, die gut tun.

Tiefschutz der Wahrheit – Stiefel des Friedens

Ein Legionär in voller Rüstung braucht fünf Dinge zu seinem Schutz, nämlich Gürtel, Brustpanzer, Stiefel, Schild und Helm, und außerdem das Schwert als Waffe zum Kämpfen. Ein Christ trägt die Wahrheit als Gürtel, als Tiefschutz, als Schutz der empfindlichsten Stelle. Sein Brustpanzer ist die Gerechtigkeit, sein Schild der Glaube, und er trägt Stiefel des Friedens.

Bild: Familie Treblin/Ebling

Politisches Christuszeugnis im Lichte von Römer 12 und 13

Jörg Rosche hat in seinem Beitrag „Eine christliche Ethik für Demokraten“ (Dt. Pfarrerblatt 1/1985) mutig ein heißes Eisen angepackt, nämlich die Frage, wieweit das Festhalten an der überkommenen „Zweireichelehre“ die Kirche noch immer daran hindert, ihren Auftrag gegenüber dem Staat in Treue zu ihrem Herrn unverkürzt und ohne Scheu wahrzunehmen.…