…Nachdem ich diese Predigt schon einmal in der Paulusgemeinde gehalten hatte, konnte mir ein Konfirmand die ganze Geschichte erzählen – und sogar noch etwas mehr, denn bei ihm explodierte der Berg und die himmlischen Heerscharen kamen dem Propheten mit Wunderwaffen zu Hilfe. Warum er so gut zugehört hatte? Er hatte ohne einen Kumpel neben sich da gesessen und sich gelangweilt.
Macht Jesus keine Schande!
…Fünf Wörter im Predigttext aus dem 1. Petrusbrief laden zu Missverständnissen ein. Zum Beispiel: Die Übersetzung „brüderlich“ für das griechische Wort „philadelphos“ schließt die Schwestern aus, obwohl das Griechisch-Lexikon auch die Bedeutung „geschwisterlich“ zulässt. Geschwister müssen miteinander leben, trotz Eifersucht und Konflikten, und dieses Familiensetting ist für Petrus Vorbild auch für das Zusammenleben der Christen, auch im Aushalten von Unterschieden.
Jesus überwindet die Weltordnung der Gewalt
…Mit den Sünden der ganzen Welt sind nicht einfach die zusammengezählten Sünden aller einzelnen Menschen gemeint. Der Kosmos ist für Johannes eine Weltordnung, die durch und durch verdorben ist, die auf Ausbeutung und Gewaltherrschaft beruht und mit Frieden und Gerechtigkeit nichts zu tun hat. Als Nachfolger Jesu dürfen und sollen wir den Finger auf wunde Punkte legen.
Die andere Wange hinhalten
…Wörtlich übersetzt steht in den Klageliedern: „Er lasse sich mit Schmach sättigen.“ Indem ein Gewalttäter mich demütigen will, setzt er sich selber ins Unrecht und bestätigt, dass ich ihm gegenüber im Recht bin. So kommt es, dass er mich mit der Beleidigung, die mich tödlich treffen soll, wider Willen sättigt und stärker macht.
Warum beten wir Christen den Gott Israels an?
…Feindesliebe lernt der, der Rachegefühle überwinden konnte. Ich glaube, so hat es der Gott Israels gemacht: in Jesus Christus ringt er sich durch zur Liebe zu Völkern, die seine Feinde waren. Wir kommen in Demut hinzu zum Gott Israels, weil er ohne Vorbedingung auch uns liebt.
Lebt nur, wer an Jesus glaubt?
…Der einzige Weg, aus der Botschaft von Jesus keine Keule zu machen, ist, dass wir bei uns selbst anfangen, uns etwas zu erlauben. Wenn Jesus uns frei macht, können wir doch keinen Druck auf andere ausüben. Also: Erlauben wir es Jesus, uns anzunehmen, wie wir sind! Und nehmen wir seine Erlaubnis an, aufzuatmen!
Bruder Israel und Schwester Kirche
…Wenn wir auf Paulus hören, haben wir Christen den Juden nichts voraus, und es gibt nur zwei Möglichkeiten: entweder müssen wir gemeinsam das vernichtende Urteil tragen – oder wir werden gemeinsam begnadigt. Jeder Versuch, sich selbst zu retten auf Kosten des Mitgefangenen, macht die Gnade unmöglich.
Gott liebt mit unendlicher Feindesliebe
…Alle stehen mit leeren Händen vor Gott. Alle können sie sich von ihm mit Liebe füllen lassen. Alle – Juden und Heiden. Auch uns, den christlich gewordenen Heiden, redet Paulus ins Gewissen: Erst dann könnt ihr gegenüber Juden ein glaubwürdiges Zeugnis von Jesus ablegen, wenn ihr einseht, dass es unrecht war, 2000 Jahre lang den Juden mit Feindseligkeit zu begegnen.
Der lange Weg zum Frieden
1. Antisemitismus und Fremdenhass ohne Ende
Bedrohungen jüdischer Mitbürger, Anschläge gegen jüdische Friedhöfe und Synagogen fünfzig Jahre nach dem Holokaust in Deutschland, zunehmender Antisemitismus auch in anderen Ländern, Zuspitzung kriegerischer Auseinandersetzung zwischen Israelis und Moslems in Jerusalem um den Anspruch auf Heimat in „eretz Jisrael“ bzw. Palästina…
Die Liebe als absolutes Gebot Jesu
…„Immer hauen mich die anderen, immer alle auf einen!“ „Aber der fängt immer an. Mit bösen Wörtern.“ Im Klassengespräch kommt heraus: Der eine merkt nicht, wie verletzend seine Worte sind. Die anderen sehen ein, dass es unfair ist, wenn sie gemeinsam über einen einzelnen herfallen. So kann das aussehen, was Jesus will, auch wenn das Wort Liebe gar nicht fällt.