…„Alles, was in mir ist“, rede ich an. Wie bei Richard David Precht: „Wer bin ich und wenn ja, wie viele?“ Ich bin nicht immer eins mit mir selbst, hin- und hergerissen zwischen Freude und Trauer, Angst und Vertrauen, Zuversicht und Selbstzweifel, Stolz und Schuldgefühlen. Ich fordere den gemischten Chor meiner Gedanken und Gefühle auf, den heiligen Namen Gottes zu
Dankbar für Gottes Wunder
…Die Frommen, das sind wir, wenn wir alles dankbar aus Gottes Hand empfangen und nach seinen Geboten leben. Wörtlich steht im Hebräischen: die „Geraden“, Menschen, die in Gottes Augen „gerade“ sind, aufrechte Menschen mit aufrechtem Gang. Wir dürfen uns freuen, wenn der Bosheit das Maul gestopft wird. Weise sind wir, wenn wir wahrnehmen, welche Wunder Gott in unserem Leben tut.
Sieben unsichtbare Kleider – und die Liebe!
…Was wir von Paulus gehört haben, sind lauter Ermahnungen. Ist das eine Erinnerung an Ihre Konfirmandenzeit: Erhobener Zeigefinger, „das darfst du nicht, das musst du tun!“? Aber man kann Ermahnungen auch anders hören: „Trau dich doch, hab Mut, zu dir selbst zu stehen, deinen Weg mit Gott zu gehen!“ Ich schlage vor, die Ermahnungen des Paulus als Ermutigungen zu hören.
In Gedanken, Worten, Taten „sauber“ bleiben
…Unzucht heißt, einen anderen Menschen nur wie einen Gegenstand zu benutzen, seine Würde mit Füßen zu treten. Unreinheit ist die Beschmutzung der eigenen Seele durch Unehrlichkeit und Hintergedanken und durch die Beleidigung anderer. Das Thema Habsucht ist aktuell, weil unser ganzes Wirtschaftssystem darauf aufbaut, dass jeder möglichst viel verdienen will und soll.
Mit ungeteiltem Herzen
…Vollkommen sein heißt nicht, perfekt und ohne Fehler zu sein. Das würde uns überfordern. Jesus meint mit „vollkommen“ das Gleiche wie „thammim“ oder „schalem“ im Alten Testament: Wir sind als Person „ganz“ und dürfen „im Frieden“ leben, nicht zerrissen zwischen egoistischen Wünschen und fremden Ansprüchen. Aufrecht dürfen wir gehen auf Gottes Wegen, denn Gott traut uns zu, barmherzig zu sein.
Jesus und der kluge Bankmanager
…Man muss einer Bank vertrauen, sonst funktioniert das Bankgeschäft nicht, das haben wir von dem klugen Bankmanager gelernt. Und wann kann man einer Bank vertrauen? Wenn sie seriös bleibt, lieber anständige Geschäfte mit soliden kleinen Wachstumsraten macht, als zweifelhafte Angebote mit riesigen Gewinnaussichten zu machen, bei denen man alles verlieren kann.
Loblied der gesamten Schöpfung
…Auch nachtaktive Raubtiere gehören in Gottes Plan; Gott selbst versorgt die jungen Löwen, die nach Raub brüllen. Wir denken manchmal, dass ein Tier das andere frisst, sei ein Mangel der Schöpfung. Aber ob wir es nun gut finden oder nicht, es ist so eingerichtet, dass ein Lebewesen vom andern lebt; auch dieses Thema wird im Loblied nicht ausgespart.
Klage und Lobpreis des Königs David
…Wir können uns gut vorstellen, dass König David den Psalm 69 gebetet hat; oft genug hat er harte Zeiten durchmachen müssen. Allerdings nicht alles, was wir in diesem Gebet hören werden, finden wir in der Lebensgeschichte Davids wieder. Aber möglicherweise in unserer eigenen. Denn viele Erfahrungen der Menschen im Volk Gottes fließen in das Gebetbuch Israels mit ein.
Dankbarkeit
…Eine recht junge Frau, ohne Angehörige und auf Hartz IV angewiesen, war monatelang schwer krank. Am Ende wurde die Wohnung aufgelöst, sie lag unbeweglich im Pflegeheim. Ihre Internetfreundinnen organisierten einen Besuchsdienst, sammelten Geld für einen Laptop, bezahlten ihr die Flatrate für ein Jahr. Ihr erster Beitrag im Chat war: „Ist die Tastatur wasserdicht? Ich bin die ganze Zeit am Heulen.“
„Lass den Hungrigen dein Herz finden!“
…Wer andere satt macht, wird selber satt und stark. Wer von dem abgibt, was er hat – Zeit, Geld, Kräfte, Zuwendung – muss sich nicht auspowern, bis er ausgebrannt ist, sondern er kann auftanken, weil Gottes Liebe ihn stark macht. Egoistische Menschen kreisen um sich und sind schwach. Wer geben kann, hat eine wunderbare Ausstrahlung und wird vielen zum Segen.