…Der Glaube an Auferstehung hat Auswirkungen auf unser Leben. Über den Tod hinaus hoffen zu können, heißt erst recht: hoffen zu können für unser Leben vor dem Tod. Wir müssen nicht auf den toten Jesus am Kreuz starren, als wäre der Tod nicht besiegt. Wir müssen nicht Jesus an seinem Grab beweinen, als wäre Jesus nicht bei den Lebenden.
Das Kreuz als Sinnbild für Versöhnung
…Gott hat am eigenen Leibe erfahren, wohin Enttäuschungen, Hochmut und Trägheit die Menschen führen. Er straft nicht, sondern vergibt. Unser Gott ist so hoch, so stark, so groß, dass er auch so niedrig, so schwach, so klein werden konnte – und dennoch Gott in diesem Zustand blieb. Daher kann er uns auch mit sich versöhnen. Er kann jedem vergeben. Jedem!
Bei Jesus ist das Leben
…Zum Fest der Erscheinung eines winzigen Sterns in der Finsternis hören wir von Jesus, der uns ewiges Leben schenkt. Aber die Bibel spekuliert nicht über ein Leben nach dem Tod, sondern verkündet Jesus als Hoffnung für unser Leben vor dem Tod. Er schenkt uns ein befreites, tätiges Leben, in dem wir unsere Gaben für andere einsetzen.
„Wenn der Herr es will…“
…Wohin führt die Tür, die sich zum Neuen Jahr öffnet? Nur, „wenn der Herr es will“, werden wir leben, können unsere Pläne gelingen. Aber welche Pläne sollen gelingen, was will Gott wirklich von uns? Geschäfte machen – ist das der Zweck unseres Lebens, auch wenn wir dabei auf Kosten anderer Gewinne machen?
Behindert
…Freut euch, macht euch keine Sorgen: und dann an die Probleme der Behinderten denken? Wird einem da nicht die Freude verdorben? Ist das Leben von Behinderten denn nur ein Dahinvegetieren ohne Sinn? Aber sehen Sie sich von Betheler Patienten gestaltete Bilder an – vielleicht spüren Sie, dass Traurigkeit und Freude, Verzweiflung und Dankbarkeit von ihnen intensiv erfahren und ausgedrückt wird.
Hoffnung für’s Leben
…Vom Tod zu reden, heißt: über unser Leben hier und jetzt zu reden, das begrenzt ist. Unsere begrenzte Zeit ist ein Geschenk, das wir nutzen können, ob wir unter günstigen oder ungünstigen Bedingungen leben. Wir können die Zeit auf menschliche Weise ausfüllen: lachend, weinend, helfend, mahnend, streitend, versöhnend – oder aber auf unmenschliche Weise: eigensüchtig und gleichgültig, hassend und zerstörend.
Ich lebe selbst
…Die Umkehr zu Jesus bedeutete, dass man erkannte, wie viel man an sich zu ändern hatte. Was man immer zu rechtfertigen versuchte, was man immer herunterspielte – plötzlich wird einem bewusst: dafür bin ich persönlich verantwortlich. Jesus traut mir zu, mich zu ändern. Ich lebe selbst! Ich mache nicht mehr andere für mein Unglück verantwortlich. Ich kann anderen offen begegnen.
Anders unterscheiden
…Wir begegnen Menschen, die in Jesu Geist mit uns umgehen, und spüren, dass zunächst wir die Bedürftigen sind, die auf Zuwendung, Befreiung, Ermutigung angewiesen sind, wenn wir anderen davon weitergeben wollen. Die Unterscheidung zwischen Helfern, die nur geben, und Hilfsbedürftigen, die nur empfangen, wird aufgehoben. Jeder braucht Hilfe und jeder kann helfen – diese brüderliche Gemeinschaft hat Jesus im Auge.
Nie wieder Krieg!
…Früher bewahrte man den Toten der letzten Kriege ein ehrendes Andenken und forderte gleichzeitig dazu auf, im nächsten Ernstfall den Gefallenen an Mut und Tapferkeit nicht nachzustehen. Heute darf der Volkstrauertag kein Heldengedenktag mehr sein. Sondern es muss uns klar sein: im nächsten Ernstfall stehen wir mitten drin, dieser Ernstfall heißt Friede – den haben wir zu bewahren und auszubauen.
Streit um die Auferstehung
…Sind die Auferstehungsberichte Tatsachenberichte oder nicht? Es geht gewiss um ein Wunder, aber nicht um einen Verstoß gegen Naturgesetze. Gott macht das Kreuz des leidenden Sohnes zu einem Zeichen der Hoffnung. Er schenkt Hoffnung, die lebenserfüllende Aufgaben entdecken lässt. Liebe ist stärker als alle Mächte unserer Welt, sogar stärker als Tod und Schuld.