…Das Kind in der Krippe hat keine Macht, jemanden zu etwas zu zwingen. Vor solchen Ohnmachtserfahrungen haben wir Angst. Gott wählte bewusst ein Leben in dieser Ohnmacht. Er wollte Liebe zu diesem Kind provozieren, freiwillige Liebe, die der vorhergehenden Liebe Gottes antwortet.
Zwei Adventslieder
…Zum Auftakt des Reichelsheimer Christkindlmarkts werden im Gottesdienst zwei Adventslieder ausgelegt: „Es kommt ein Schiff, geladen bis an sein höchsten Bord“ und „O Heiland, reiß die Himmel auf!“ Eine Befreiungsbotschaft ist das. Der Himmel soll allen offen stehen, erfülltes Leben soll für alle möglich sein.
Geburtswehen
…Jesus vergleicht die Anzeichen der kommenden Friedensherrschaft Gottes mit Geburtswehen. Denn die frohe Botschaft, die mit Jesus in die Welt kam, überspielt nicht das Böse, das Unglück und Leid der Welt, sondern rechnet mit ihm, rechnet auch damit, dass das Böse sich gegen die Liebe wehrt. So wie sich die Menschen gegen Jesus gewehrt haben, indem sie ihn schließlich kreuzigten.
„Es wird keinen Tod mehr geben“
…Die Macht des Todes zeigt sich darin, dass wir Lebensziele, Beziehungen und Hoffnungen begraben. Ist diese Macht gebrochen, so können wir wieder Mut fassen. Unseren Lebenszielen doch wieder trauen. Neue Beziehungen knüpfen. Kleine Hoffnungsschimmer als Ansporn nehmen, uns mehr für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen – gegen alle Einwände, dass es ja doch keinen Zweck habe.
„Krummes Holz – aufrechter Gang“
…Vergebung ist nicht Verharmlosung von Schuld. Jesus meinte nicht: Ich nehme es nicht so genau. Er meinte: Ich nehme es ganz genau. Was du getan hast, ist schlimm. Aber das hilft dir nicht weiter. Du musst von der Sünde befreit sein, dann kannst du sehen, dass du in der Sünde gefangen warst und dich nun auch gegen sie wehren kannst.
Trauer um Gottes Schöpfung
…Wir beschimpfen uns mit Schimpfnamen aus der Tierwelt. Wir sagen, dass jemand dahinvegetiert – eine Beleidigung für Pflanzen, die ein reiches Leben haben. Brutale, gemeine Menschen nennen wir tierisch oder bestialisch – obwohl Tiere an Maßstäben von gut und böse nicht gemessen werden können und durch ihren Instinkt von manchen Grausamkeiten abgehalten werden, zu denen allein der Mensch fähig ist.
Trauer und Frieden
…Wenn wir am Volkstrauertag den Anlass zur Trauer ernst nehmen, nämlich die Mahnung der Gefallenen und Umgekommenen, den Frieden künftig zu erhalten und auszubauen – dann können wir auch Mut fassen, indem wir auf Zeichen der Hoffnung hinweisen: Freiwilligendienst in einem Friedensdienst. Auf einen Andersdenkenden verstehend zugehen. Keine Rache der neuen Machthaber in Nicaragua an ihren bisherigen Gegnern.
„Das Brot ist der Himmel“
…Himmel, das meint in respektvoller Umschreibung Gott, den Lebendigen. Brot, das bedeutet: Hungernde haben etwas zu essen. Dem Himmel ist es nicht gleichgültig, ob sich das Brot bei wenigen häuft und bei vielen fehlt. Brot – die Grundlage eines sinnvollen Lebens – hat Luther im Kleinen Katechismus so erklärt: Tägliches Brot ist alles, was zur Leibesnahrung und Notdurft gehört.
Begeistert
…Ist der Heilige Geist wirklich nichts zum Greifen? Menschen, die frei geworden sind, Menschen, die sich darum bemühen, andere zu befreien – solche Menschen macht der Geist Gottes aus uns. Menschen, die der Geist angesteckt hat, begeisterte Menschen – die sind zum Greifen, die leben neben uns, das können auch wir selber sein.
„Gott wohnt in vielen Häusern“
…Auf dem Plakat ist eine Kirche drauf. Aber in den anderen Häusern wohnt Gott auch. In denen, die dort wohnen und arbeiten, zur Schule gehen oder ihre Freizeit verbringen, wohnt auch Gottes Geist der Liebe, wenn sie ihm Raum in sich lassen. In der Fabrik und im Einfamilienhaus, im Hochhaus und Kino, im dörflichen Fachwerkhaus und sogar im Geräteschuppen.