…Wenn Jesus sagt: Tut Buße, kehrt um – dann meint er vielleicht: denkt darüber nach, wem ihr euer Leben verdankt. Wer dankbar leben kann, führt ein verantwortliches und erfülltes Leben. Wer aber nicht viel Grund zum Danken in seinem Leben findet, der kann sich fragen, womit er sich vielleicht selbst den Zugang zu neuen Erfahrungen versperrt.
Gipsverband für die Seele
…Wenn wir genau hinhören, sagt Jesus: ihr sollt m e i n Joch auf euch nehmen, ihr braucht nur noch das zu tragen, was i c h euch zumute. Ihr sollt nicht versuchen, selber eure Sünden abzubüßen. Das tue ich, Jesus, für euch. Und ihr sollt nicht versuchen, es allen Leuten recht zu machen. Ihr braucht auch nicht in jedem
Glaube – durchbuchstabiert!
…Wir begleiten in der Phantasie Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem, nach Golgatha, auf seinem Weg ins Leiden. Und am Wegrand begegnen ihm zehn Aussätzige, die sich von ihm Hilfe erhoffen. Ich möchte anhand dieser Geschichte durchbuchstabieren, was Glaube heute für uns sein könnte.
Noch eine Woche bis zur großen Festwoche…
…Ist auch hier in der Kirche ein Platz für jeden, ohne dass er schief angesehen wird? Ist in Gruppen unserer Gemeinde und auch in Gesprächen zwischen einzelnen Menschen ein Ort, wo alles ausgesprochen werden kann, was jemand auf dem Herzen hat? Das fängt damit an, dass wir einsehen: Es muss keiner besonders fromm sein, um in der Gemeinde mitzumachen.
Osterspaziergänge
…Was kann sich verbinden mit dem Thema „Osterspaziergang“, zum Beispiel bei Goethe? Unbeschwertes Feiertagsvergnügen oder übertünchte Langeweile, Befriedigung über Erfolg und Anerkennung im Leben oder Verzweiflung über unerfüllte Sehnsüchte. Dann gibt es Ostermärsche und Trauerwege – und diesen einen Weg nach Emmaus, an dessen Ende es für zwei Männer Ostern wurde, als Jesus mit ihnen das Brot brach.
Ausgesetzt
…Der Künstler übertreibt nicht: täglich werden Kinder ausgesetzt, misshandelt, als Arbeitssklaven ausgebeutet. Ich erschrecke über das Bild, weil ich ohne das Kind vielleicht gar nicht wahrnehmen würde, wie schrecklich wir unsere Zeit haben werden lassen. Doch zugleich ist das schreiende Baby für mich ein Zeichen der Hoffnung. Eben weil es schreit!
„Und Henoch wandelte mit Gott“
…In einer alten Armenbibel greift der Arm Gottes aus den Wolken herunter, fasst Henoch am reichlichen Haarwuchs und schwingt ihn freihändig nach oben. Diese Vorstellung hat wohl früher den Menschen geholfen, sich ihren Glauben auch bildlich einzuprägen. Heute brauchen wir andere Vorstellungen. Wir spüren die Hand Gottes, gehen mit ihm, wenn wir halten und gehalten werden, trösten und getröstet werden.
„Nie mehr will ich über euch zornig sein!“
…Gott tut einen Schwur, der uns vielleicht leichtsinnig vorkommt: „Nie mehr will ich über euch zornig sein!“ Ich glaube, dass Gott seinen Schwur gehalten hat, indem er Mensch geworden ist. In Jesus begrenzt Gott seine Allmacht. Gott tritt uns mit seiner Liebe gegenüber, zornig auf uns, wenn wir uns und andere kaputt machen, aber nicht mit vernichtendem, sondern aufrichtendem Zorn.
Gott des Friedens, nicht der Unordnung
…Ein Gott, der nur ein Gott der Ordnung wäre, könnte nicht vergeben. Ein Gott des Friedens bringt auch die wieder zurecht, die von der Ordnung abgewichen sind. Gottes Zorn über das Böse ist größer als unserer; er lässt keine Entschuldigung gelten; aber auch seine Vergebung ist größer: Wo wir einen Menschen schon für verdorben halten, gibt Gottes Liebe nicht auf.
Jesus – Freude in Person
…Glücklich ist, wer auch im Fasching unbeschwerte Freude erlebt. Wer nur „Feuchtfröhlichkeit“, Schadenfreude und Galgenhumor kennt, hat vielleicht eigentlich nichts zu lachen. Unsere Freude ist jemand, der uns liebt. Jesus hat ansteckende Liebe und Freude verbreitet. In dieser Freude ist Trotz enthalten, ein Mut, erschreckenden Tatsachen ins Auge zu sehen und nicht aufzugeben.