Osterspaziergänge

Was kann sich verbinden mit dem Thema „Osterspaziergang“, zum Beispiel bei Goethe? Unbeschwertes Feiertagsvergnügen oder übertünchte Langeweile, Befriedigung über Erfolg und Anerkennung im Leben oder Verzweiflung über unerfüllte Sehnsüchte. Dann gibt es Ostermärsche und Trauerwege – und diesen einen Weg nach Emmaus, an dessen Ende es für zwei Männer Ostern wurde, als Jesus mit ihnen das Brot brach.

Bild: Tony Schreiber

Ausgesetzt

Der Künstler übertreibt nicht: täglich werden Kinder ausgesetzt, misshandelt, als Arbeitssklaven ausgebeutet. Ich erschrecke über das Bild, weil ich ohne das Kind vielleicht gar nicht wahrnehmen würde, wie schrecklich wir unsere Zeit haben werden lassen. Doch zugleich ist das schreiende Baby für mich ein Zeichen der Hoffnung. Eben weil es schreit!

„Und Henoch wandelte mit Gott“

In einer alten Armenbibel greift der Arm Gottes aus den Wolken herunter, fasst Henoch am reichlichen Haarwuchs und schwingt ihn freihändig nach oben. Diese Vorstellung hat wohl früher den Menschen geholfen, sich ihren Glauben auch bildlich einzuprägen. Heute brauchen wir andere Vorstellungen. Wir spüren die Hand Gottes, gehen mit ihm, wenn wir halten und gehalten werden, trösten und getröstet werden.

„Nie mehr will ich über euch zornig sein!“

Gott tut einen Schwur, der uns vielleicht leichtsinnig vorkommt: „Nie mehr will ich über euch zornig sein!“ Ich glaube, dass Gott seinen Schwur gehalten hat, indem er Mensch geworden ist. In Jesus begrenzt Gott seine Allmacht. Gott tritt uns mit seiner Liebe gegenüber, zornig auf uns, wenn wir uns und andere kaputt machen, aber nicht mit vernichtendem, sondern aufrichtendem Zorn.