Gnade

Was soll das heißen: eine Zeit der Gnade? Ist Gott mit seiner Liebe nicht immer für uns da? Manchmal müssen wir warten, bis uns geholfen wird. Paulus sagt: Hier und jetzt kann jeder Gottes Liebe spüren. Jeder kann sie weitergeben, und sei es nur mit ein wenig Freundlichkeit oder einem Gebet für den, dem es schlechter geht als mir selbst.

Leben – nur als ob?

„Das Wesen dieser Welt vergeht“, sagt Paulus; wörtlich steht da: „das Schema der Weltordnung“, die Struktur unserer Welt, muss nicht so bleiben, wie sie ist. Wenn nur wenige die Chance zu einem glücklichen Leben im Hier und Jetzt haben, können wir uns von Jesus ermutigen lassen, auf eine neue Welt zu hoffen und an ihr ein ganz kleines bisschen mitzuarbeiten.

Bild: Helmut Schütz

„Der Tod ist verschlungen vom Sieg“

Nach unserem Tod dürfen wir unverwesliches, unvorstellbar anderes Leben erwarten, Leben in ewigem Frieden, in unzerstörbarer Erfülltheit. Und schon vor unserem Tod dürfen wir uns verwandeln, weil Jesus die Sünde besiegt hat: Statt in Gleichgültigkeit oder Hass oder zerfressen von Vorurteilen zu leben, dürfen wir Liebe leben, eine Haltung des unverdorbenen Einstehens füreinander, einfach weil alle Menschen Kinder Gottes sind.

Gnadenpower

Der wahre Teufel will uns einreden, unser Leben sei nichts wert und Gottes Liebe gebe es in Wirklichkeit gar nicht. Ist der Teufel für mich nur ein Sinnbild für böse Mächte? Ja, das stimmt – fast. Das „nur“ stimmt nicht. Denn böse Mächte haben uns tatsächlich im Griff, wenn wir uns nicht dem starken Gott anvertrauen, der uns Gnade schenkt.

Mit Gnade beschenkt – als Christen und Muslime

Wir können einladen zum Glauben an Jesus, aber es mag sein, dass Menschen, die zum Beispiel als Muslime einen anderen Zugang zu Jesus haben, auf ihre Art sich ebenfalls von Gott mit Gnade beschenkt wissen und darum bei ihrem Glauben bleiben. Mein Gedankenanstoß für Sie sind ein paar Texte aus der islamischen Tradition, die christlichen Texten erstaunlich nahe sind.