…Das Wort „Wort“ ist in der Bibel kein bloß dahingesagtes leeres Wort, sondern es wird in die Tat umgesetzt. Ja, im Hebräischen wird das gleiche Wort „Wort“ benutzt, wo wir im Deutschen „Wort“, „Tat“, „Tatsache“ oder „Ding“ sagen. Für Gott ist kein Wort unmöglich auszuführen, das er ausspricht.
In Gott versteckt
… frage ich in der Kindergartenandacht zum Pfingstfest, warum man den Heiligen Geist nicht sehen kann. Maxi sagt: „…weil er sich versteckt.“
Ich habe seitdem immer wieder über diese Antwort nachgedacht. Kinder können kluge Theologen sein, indem sie unbefangener über Gott nachdenken als Erwachsene und vielleicht erst recht als ein studierter Pfarrer…
Predigt in der Räuberhöhle
…Ob Jeremia zu hart mit den Menschen damals umgeht? Er nennt sie Diebe, Mörder, Ehebrecher, Meineidige und Götzendiener. Mindestens die Hälfte aller Gebote übertreten sie. Jeremia klingt sehr modern. Denn heute hält sich doch kaum noch jemand an die Zehn Gebote. Der Ehrliche gilt als der Dumme, der Seitensprung als fast normal, und mit Steuerhinterziehung kommt manch einer durch.
„Suchet der Stadt Bestes!“
…Wir leben nicht im Exil wie die Juden damals in Babylon. Während ich das sage, merke ich, dass das nicht hundertprozentig stimmt. „Wir“ in dieser Paulusgemeinde, das sind auch Menschen, die woanders aufgewachsen sind, in Russland, Kasachstan, USA, Eritrea, China, Thailand, Spanien und – und – und… Ob sich alle, die zu diesem „Wir“ gehören, hier vollkommen zu Hause fühlen?
Wozu einen Maulbeerbaum ins Meer verpflanzen?
…Wenn das Meer für den Tod steht, für Todesmächte, die uns bedrohen, dann steht der Maulbeerbaum für das Leben, das Jesus schenkt, indem er uns in seine Nachfolge ruft. Und der Maulbeerbaum wurzelt sich ein, mitten im Meer des Todes, und verwandelt dieses Meer, so dass es zu einer Quelle der Liebe wird.
Danken, Brotbrechen, Teilen
…Gott in seinem Sohn stirbt, damit wir leben. Muss Gottes Zorn durch ein blutiges Opfer versöhnt werden? Der Kern des Geheimnisses besteht darin: Gott ist ein Gott, der unser Leid mitleidet und uns so tröstet. Gott ist ein Gott, der unsere Schuld mitträgt und sie uns vergibt. Gott ist ein Gott, der unseren Lebenshunger mitspürt und ihn durch Liebe stillt.
Ostern überwindet die Furcht
…Die Jünger Jesu lassen sich aus ihrer Lähmung befreien. Aus Lehrlingen werden sie zu Gesellen ihres Meisters und verkünden überall die Frohe Botschaft vom Vertrauen auf Jesus. Dabei ist Jesus selbst „ihr Mitarbeiter“. Das ist auch uns versprochen. Wir dürfen zuversichtlich leben, in Liebe handeln, und Jesus arbeitet dabei mit.
Gott hat etwas mit uns vor
…Gott wählt nicht perfekte Menschen für seine Pläne aus, sondern Menschen wie dich und mich. Als ich jung war, hätte ich auch nicht gedacht, später einmal predigen zu können. Als Schüler hatte ich in meinen Zeugnissen immer stehen: „zu zaghaft“, „mündliche Beteiligung zu gering“. Doch irgendwann wusste ich: Seelsorge und Predigt ist die Aufgabe, die Gott für mich bestimmt hat.
Symbole der Hoffnung
…Beim zweiten Gottesdienst unterwegs auf dem Neuen Friedhof Gießen ging es um „Symbole der Hoffnung“: Blume und Baum, Davidsstern und Kreuz. Die von der Künstlerin Heide Birgitt Theiss gestaltete Skulptur „Geborgen“ lenkte am Schluss des Stationenweges die Aufmerksamkeit auf den Trost für Eltern totgeborener Kinder.
Lebensbrot des Vertrauens
…Gottes Brot ist kein Bäckerbrot, auch kein Gesetz, das einzuschließen ist zwischen zwei Buchdeckeln, um buchstäblich befolgt zu werden. Gottes Brot ist kein „es“, sondern ein „er“, keine Sache, sondern ein Mensch, der aus dem Bereich des Himmels kommt. Nur eine solche Person kann der Welt Leben geben, weil die Welt ohne Tuchfühlung mit Gott dem Tod geweiht ist.