…Gut, dass die Evangelisten so mutig waren, uns unterschiedliche Ostererzählungen zu überliefern. Sie bogen nicht zurecht, was widersprüchlich schien. Sie überlassen uns, den Lesern, den Hörerinnen, unser eigenes Urteil. Denn für jede und jeden von uns kann es auf andere Art Ostern werden, genau wie damals für die Jüngerinnen und Jünger.
„Fasst mich an und seht!“
…Ich ahne, was Lukas sagen will. Auferstehung ist mehr als ein blutleeres Weiterleben der menschlichen Seele. Jesus bittet seine Freunde, mit ihm gebratenen Fisch zu teilen; da wissen sie, mit wem sie es zu tun haben: er hat ihren Hunger gestillt und kennt ihre Sehnsucht nach Liebe. Gott weckt auch uns auf mit der Geschichte, die unsere ureigene Geschichte ist.
Offen für Verantwortung
…Wenn ich taub für Gott bin, dann steht vielleicht meine Bibel im Schrank, ich kriege aber nicht mit, dass im dicken Buch Worte drinstehen, die mich ansprechen und herausfordern könnten. Oder ich sitze im Gottesdienst und höre von vorn irgendwelches Blabla, ohne zu merken, was der Mann in Schwarz vielleicht mir persönlich sagen will.
„Ich glaube nur, was ich sehe!“
…In der Bibel heißt es nicht: Friss, Vogel, oder stirb! Man kann das, was man glaubt, einem Außenstehenden nicht beweisen. Aber jedes Glauben beruht auf einem Sehen mit den Augen des Glaubens. Thomas hat keinen medizinischen Beweis geführt, dass die Auferstehung wahr ist. Er hat die Erlaubnis gespürt, dass er zweifeln durfte.
Der schlafende und der wache Jesus im Sturm
…Das ist die eigentliche Göttlichkeit dieses Menschen Jesus: sein Vertrauen zum Vater im Himmel ist so unendlich groß, dass er selbst durch das aufgewühlteste Meer hindurch Gottes Hand spürt, die ihn trägt, dass er selbst mit der größten Todesangst im Herzen, die er in Gethsemane zu spüren bekommen wird, sein Gottvertrauen nie verliert.
Gott des Feuers – Gott der leisen Stimme
…Wer ist Elia wirklich? Der unbeugsame Prophet, der falsche Götzenpriester tötet? Der um sein Leben flieht und sich zugleich nach dem Tod sehnt? Jedenfalls der, den Gott mit sanfter Stimme ruft. – In seinem Sohn Jesus ließ Gott später nicht Feuer vom Himmel regnen, um Gottlose zu bestrafen.
Ein unmögliches Fest
…Obwohl Johannes davon spricht, dass es unmöglich Weihnachten werden kann, wird dieses Unmögliche wahr: Das verfluchte Volk wird selig, obwohl es gar nicht fromm ist. Gesegnet wird jeder, der sich vom Anblick eines wehrlosen Kindes anrühren lässt. Ist Weihnachten doch ganz einfach? Weihnachten ist das Staunen über Gott, der schenkt und barmherzig ist.
Ein Glaube, der dem Zweifel standhält
…In einer Trauerfeier denke ich über Psalm 27, 13 nach: „Ich glaube aber doch, dass ich sehen werde die Güte den HERRN im Lande der Lebendigen.“ Es geht um einen Glauben, der zunächst nicht sieht, der aber doch so fest ist, dass er dem Zweifel standhält.
Die offene Frage nach Gott
…Trauerfeier für eine Frau, die – genau wie ihr Mann – die Frage nach Gott immer offen gehalten hat. Gibt es Gott? Kann man an seine Güte glauben?
Wozu sind wir auf der Welt?
…Jesus sagte: Wo man andern weh tut, lebt man in Sünde. Er „offenbarte Gottes Art, uns von Sünde zu befrein.“ Einer sagte zu einem Mit-Konfi: „Deine Schule ist doof!“ Hatte er selber Mühe beim Lernen und war froh, dass andere es noch schwerer haben? Im Jahr darauf ging er auf dieselbe Schule – und kam dort im Unterricht gut mit.