…In einer Trauerfeier gehe ich auf Worte aus dem Psalm 139 ein, in denen es um die Bitte geht, dass Gott mich bzw. uns erforschen soll, statt dass wir andere Menschen erforschen, um über sie zu urteilen.
Es soll nicht gelogen werden
…Trauerfeier für einen Mann, dem es wichtig war, dass bei seiner Beerdigung nicht gelogen wird. Das ist mir sowieso wichtig. Ich versuche, ihm gerecht zu werden, indem ich seine Haltung mit der Haltung des Mannes Hiob in der Bibel vergleiche.
Häppchenweise schwierige Paulus-Gedanken
…Wir würden heute vielleicht eher sagen: Das Gesetz ist für mich gestorben. Aber das meint Paulus nicht: Es ist ja nicht schlecht. Man darf es nur nicht missbrauchen. Man kann nicht Liebe kaufen von Gott, indem man das Gesetz befolgt. Wenn man das versucht, wird das Gesetz ein Hilfsmittel für die Sünde.
Anleitung zur Freiheit
…Gott will heimsuchen. Er will zurückholen, nach Hause zurückholen, wie es der Vater im Gleichnis Jesu mit dem verlorenen Sohn tut. Er vergibt die Schuld und hilft zugleich, mit den Folgen der Schuld fertigzuwerden. Wir nennen ja manchmal auch eine Krankheit oder ein Unglück eine Heimsuchung Gottes – er ruft uns durch alles, was uns geschieht, zu sich zurück.
Eifer-sucht? Heimge-sucht!
…Den Gott, der uns Liebe schenkt, kränken wir unendlich, wenn wir ihm sein Geschenk mit Hartherzigkeit gegen andere, ebenfalls unendlich viel geliebte Menschen auf dieser Erde vergelten. Das ist der „Eifer“ des eifernden Gottes. Und im Wort „heimsuchen“ steckt der Wunsch Gottes, dass wir wieder zu ihm nach Hause kommen.
Unser Gott ist ein befreiender Gott
…Gott will uns zu aufrechten Menschen machen und nicht zu Duckmäusern. Gott will uns unsere Sünde nicht bewusst machen, um uns zu erniedrigen, sondern um alle Sünde, alles, was uns eigentlich von Gott trennt, auszuräumen. Dann erst können wir aufrecht vor Gott stehen, ihm gegenüber, und uns von ihm mit neuen Aufgaben betrauen lassen, die er uns zutraut.
Mose im Gespräch mit seinem Urenkel
…So ähnlich könnten sie miteinander gesprochen haben, Mose und sein Urenkel damals auf dem Berg Nebo. Im alten Israel war es durchaus üblich, dass sich die Jüngeren in Fragen des Glaubens bei den Älteren erkundigten. Der Junge mit seinen Fragen und der alte Mann mit dem, was er erlebt hat, sie kommen ins Gespräch miteinander.
Ein Mensch ist kein Ding
…Das Gebot „Du sollst nicht stehlen!“ richtete sich ursprünglich gegen Menschenraub. Überall spielt Freiheitsberaubung und Besitzdenken unter Menschen bis heute eine Rolle: In den internationalen Handelsbeziehungen ebenso wie in Anspruchshaltungen im persönlichen Bereich.
Durchlaufende Liebe
…Eine schwäbische Winzerin, eine Großmutter, wurde von ihrer Enkelin gefragt: „Was nützt es denn, Oma, dass du in die Kirche gehst?“ Da sagte sie: „So genau kann ich es nicht beweisen – aber manchmal denke ich, mir geht es wie dem dreckigen Rebenkorb: Er ist sauber, nachdem das Wasser durchgelaufen ist, auch wenn er das Wasser nicht hat auffangen können!“
Ewiges Leben jenseits vom Besitzdenken
…Ein reicher junger Mann will ewiges Leben. Jesus sagt ihm: „Gib deinen Reichtum auf und folge mir nach!“ Wie ist das zu verstehen? Wie kann es mein Glück sein, loszulassen, was ich erarbeitet habe, herzugeben, was ich besitze?