…Wenn wir wach sind für das, was uns geschenkt werden kann, können wir besser ertragen, was wir Schmerzliches erleben, denn wir müssen es nicht allein durchmachen. Wir werden dann auch wachsamer sein für das Leid, das andere Menschen zu tragen haben. Der Gott, der uns wie eine Mutter tröstet, der will von uns, dass wir uns gegenseitig nicht allein lassen.
Wachsam sein!
…Zu jeder Zeit kann Gott auf seine Weise in diese Welt hineinregieren, und zwar genau dann, wenn wir ihn lassen. Wenn wir mit ihm rechnen. Wenn wir uns klarmachen, dass diese Welt und auch wir selbst von einem Gott geschaffen sind, der uns lieb hat, der Großes mit uns vor hat, der unser Glück will. Unser Leben ist kostbar.
„Und der Tote fing an zu reden…“
…Kann der harte Satz „Weine nicht!“ Jesu auch eine Reaktion sein auf ein Selbstmitleid einer Mutter, die ihrem Sohn selbst, ohne es bewusst zu wollen, keinen Raum zum Leben gelassen hat? Jesus gibt ihr den Sohn zurück als einen, der in eigener Sache reden, sein eigenes Leben leben darf.
„Ich schaffe den Himmel neu, die Erde neu!“
…Für viele ist das nicht genug, dass Gottes Kraft in den Schwachen mächtig ist. Er sollte doch die Schwäche gleich ganz abschaffen. Aber der Gott, der sagt: „Ich schaffe neu“, der kann auch unserem Leben neue Struktur, neue Orientierung, neuen Sinn geben und unsere Füße auf festen Boden stellen, so dass wir unseren Weg wie auf einer neuen Erde gehen.
„Auf der Spur des Hirten“
…Ich finde es tröstlich, dass in diesem Lied das Ziel nur angedeutet wird. Erst indem wir unterwegs sind, schält es sich aus dem Dunkel heraus. Der Hirte geht uns nicht nur voran, er begleitet uns auch, und manchmal trägt er uns sogar. Er beauftragt Engel, die uns umgeben, behüten, bewahren und manchmal ins Gewissen reden, keine dummen Dinge zu tun.
Gnadenpower
…Der wahre Teufel will uns einreden, unser Leben sei nichts wert und Gottes Liebe gebe es in Wirklichkeit gar nicht. Ist der Teufel für mich nur ein Sinnbild für böse Mächte? Ja, das stimmt – fast. Das „nur“ stimmt nicht. Denn böse Mächte haben uns tatsächlich im Griff, wenn wir uns nicht dem starken Gott anvertrauen, der uns Gnade schenkt.
Nachgeholte Trauerfeier für drei Verstorbene
…In der Predigt geht es um vier Variationen eines Gleichnisses von Jesus mit dem gleichen Nenner: „Unerwartet bei Nacht“: Was haben wir von Gott zu erwarten?
Da es für 3 von 21 Verstorbenen keine Trauerfeier gegeben hatte, halte ich für sie wenigstens im Gottesdienst am Totensonntag eine kurze Rede
Alle Tränen abwischen
…Ich glaube an das ewige Leben bei Gott. Und ebenso daran, dass dieses irdische Leben kostbar ist; darum weinen wir, wenn uns ein Kind genommen wird, wenn wir einen geliebten Menschen hergeben müssen, wenn jemand sich aus Verzweiflung selbst das Leben nimmt. Und wenn einer einsam stirbt, weint Gott allein um ihn, weil kein anderer Tränen für ihn übrig hat.
Die Toten werden hören
…Wie wir mit Tod und Trauer umgehen, hängt mit der Art zusammen, wie wir unser Leben führen. Man kann mitten im Leben tot sein, wenn man innerlich zerrissen ist und im Unfrieden mit sich und Gott und der Welt lebt. Ein Wunder ist es, wenn ein solcher lebendig Toter endlich doch die Stimme der Liebe an sich heranlässt.
Der dunkle Weihnachtsbaum
…Kann es Weihnachtsfreude für Rahel geben, die die von Herodes in Bethlehem getöteten Kinder beweint? Vielleicht kann Weihnachten ein Anlass dafür sein, auch einmal ganz anders nach Gott zu fragen. Einmal die Psalmen oder das Buch Hiob zu lesen und zu schauen, wie Menschen der Bibel mit Gott in Streit geraten – ohne sich von ihm abzuwenden.