…„Verfehlung“ ist die wörtliche Übersetzung des griechischen Wortes, das wir üblicherweise mit „Sünde“ ins Deutsche übertragen. Es bedeutet beim Bogenschießen: mit dem Pfeil danebentreffen. Und wenn die Sünde kein Kind mehr ist, bringt sie als ihr eigenes Kind den Tod hervor. Wir verlieren die Erfüllung unseres Lebens.
Der stumme Dämon
…Jesus ist ein Meister darin, solche bösen Geister auszutreiben: Nicht mit Zaubersprüchen oder exorzistischen Ritualen, sondern indem er den Menschen Vertrauen einflößt. Der Stumme traut sich, die angestaute Angst zu überwinden; er beginnt zu reden. Jesus ist stärker als die inneren Stimmen und Mächte, unter denen er sein Leben lang zwanghaft gelitten hat.
Der Drachenkampf des Erzengels Michael
…Finden wir uns in der Frau wieder, die ein Bild für die Gemeinde Christi ist, dann tragen wir Christus: Wir sind gehalten, indem wir Jesu geringste Geschwister auf den Armen tragen. Identifizieren wir uns mit dem Erzengel Michael, dann weisen wir das Böse in dieser Welt gelassen in seine Schranken. Denn der Drache ist bereits besiegt.
Vom Teufel versucht, von Engeln behütet
…Politische Macht wird teuflisch, wenn sie den Himmel auf Erden schaffen will. Im Römischen Reich kommen Christen tatsächlich an die Macht. Sie vergießen das Blut der Heiden, christianisieren die Germanen mit Gewalt, verbrennen später Ketzer und Hexen. Sie schaffen nicht den Himmel, sondern ein Stück Hölle auf Erden. Wer auf Erden im Namen Jesu herrschen will, hat Jesu Segen nicht.
Wie merkte Jesus, dass er Gottes Sohn war?
…Stellt Jesus sich in die Reihe der Sünder, wenn er Johannes bittet: „Taufe mich!“? Ist er gerade so der Sündlose, der von Gott Ungetrennte, weil er tiefer blickt als alle anderen Menschen? Nämlich dass niemand auf dieser Erde gut sein kann – es sei denn durch Gottes Hilfe? Selbst Jesus konnte es nicht verhindern, in tragische Schuld verstrickt zu sein.
Jesu Geburt – nur ein Weihnachtsmärchen?
…Gott nimmt den Kampf mit den bösen Mächten auf. Darum geht es an Weihnachten. Ein Kind wird geboren, in dem der Höchste selbst zur Welt kommt, Liebe pur, sonst ohne jede Zauberkraft. Die ganze Liebe des großen Gottes, verpackt in einen kleinen Menschen, das reicht aus, um die ganze Welt zu retten.
„Dem Teufel ich gefangen lag“
…Alte Worte, aber diese Erfahrung gibt es noch heute. Alltäglich ist die Erfahrung: Ich möchte gut sein, aber das geht nicht. In dieser Welt muss ich mich wehren, um zu überleben. Ich kann nicht immer an andere denken, sonst werde ich ausgenutzt. Doch insgeheim weiß ich: Schuld bin ich trotzdem, wenn ich Menschen ausnutze, ihnen weh tue.
Tiefschutz der Wahrheit – Stiefel des Friedens
…Ein Legionär in voller Rüstung braucht fünf Dinge zu seinem Schutz, nämlich Gürtel, Brustpanzer, Stiefel, Schild und Helm, und außerdem das Schwert als Waffe zum Kämpfen. Ein Christ trägt die Wahrheit als Gürtel, als Tiefschutz, als Schutz der empfindlichsten Stelle. Sein Brustpanzer ist die Gerechtigkeit, sein Schild der Glaube, und er trägt Stiefel des Friedens.
Sorglos leben?
…Wenn Kinder Vertrauen zu den Eltern haben, wächst ihre Kraft, mit Sorgen umzugehen; sie wächst von einer bewältigten Sorge zur nächsten. Es werden also nicht unbedingt die Kinder die glücklichsten Erwachsenen, die eine völlig sorglose Kindheit verbringen, sondern diejenigen, die nicht allein gelassen werden, wenn sie sich mit Sorgen und Problemen, mit Angst und Trauer, Schuld und Tod auseinandersetzen müssen.
Anbetung der Macht: Bär-Löwen-Panther und Drachenlamm
…Ein Mensch macht eine Psychotherapie. Ungeweinte Tränen spürt er wie ein Meer der Verzweiflung. Aus ihm ist, wie ein furchtbares Tier, seine seelische Krankheit aufgestiegen. Ein zweites Tier will ihn hindern, sich vom ersten zu lösen: Du darfst nicht vertrauen, keine Schwäche zulassen. Schreckliche Ängste werden wach. Schließlich war die seelische Krankheit ein Weg gewesen, um bis heute zu überleben.