Der verkleidete Gott

Wie in eine Verkleidung schlüpft Gottes Weisheit in unsere Haut, sie fühlt Blut in den Adern fließen, lernt Muskeln zu gebrauchen, spürt Erregungen der Nerven, schmerzhafte und lustvolle. Warum wir Menschen in der Regel an unserem Leben hängen, das kann Gott erst nachempfinden, wenn er sich buchstäblich in uns hineinversetzt, wenn er sich verkleidet „in unser armes Fleisch und Blut“.

Was ist eigentlich gut?

„Recht tun“ hat für Micha eine klare soziale Zielsetzung. Gott will, dass niemand um die Früchte seiner Arbeit betrogen wird. „Liebe üben“ ist eine Lebenshaltung, die in einzelnen Taten ausgeübt wird – und vielleicht auch eingeübt werden muss. „Demütig sein im Gehen mit deinem Gott“ heißt, dass wir Gott nachfolgen auf dem Weg zu den Menschen, denen er helfen will.

Süßes oder Saures

Süß war ja früher ein eher seltener Geschmack, für einfache Leute gab es Süßigkeiten höchstens an hohen Feiertagen. Süß war etwas Besonderes, was gut tat, nicht nur dem Gaumen und dem Körper, sondern der ganzen Seele. Kann es sein, dass wir heute zwar einen Überfluss an Süßigkeiten haben, dass aber das, was der Seele wirklich gut tut, selten geworden ist?

Jesus – Juniorpartner Gottes

Jesus geht als Juniorpartner Gottes auf die Erde. Er soll „das Heil den Armen“ sein, die wir mit leeren Händen vor Gott stehen. Er soll unser Leben heil machen, den Tod buchstäblich „erwürgen“, damit wir leben können. Mit der Himmelfahrt wird der Juniorpartner zum Chef, gleichberechtigt mit dem Vater. Der allmächtige Gott im Himmel trägt das menschliche Gesicht Jesu Christi.

Der stumme Dämon

Jesus ist ein Meister darin, solche bösen Geister auszutreiben: Nicht mit Zaubersprüchen oder exorzistischen Ritualen, sondern indem er den Menschen Vertrauen einflößt. Der Stumme traut sich, die angestaute Angst zu überwinden; er beginnt zu reden. Jesus ist stärker als die inneren Stimmen und Mächte, unter denen er sein Leben lang zwanghaft gelitten hat.

„Wir sind Papst“

Zu guter Letzt …

… fragt mich einer beim „Fünfziger“-Stammtisch in kleiner Runde, was ich vom neuen Papst halte. Ich antworte: Benedikt XVI. ist für mich ein persönlich integrer klarer theologischer Denker mit gewissen konservativen Ansichten, die ich nicht teile. Da entgegnet ein anderer: „Für dich müsste er doch der Anti-Christ sein – wie für Martin Luther.“…