…Mit den Ohren sehen ist nicht so verrückt, wie es sich anhört. Blinde Menschen tun das sowieso. Schauen wir heute Bilder zur Predigt an (und wer unter uns blind ist, macht sich wie gewohnt mit den Ohren ein Bild von ihnen), und erfahren wir Jesus als Wort, das heilt und tröstet, aufrüttelt aus scheinbarer Sicherheit und aufrichtet aus Mutlosigkeit.
Nachtlichter
…Wenn ich durch die Dunkelheit der Nacht wandere, dann habe ich zwei Möglichkeiten. Ich kann meinen Kopf hinuntergleiten lassen. Doch dann nehme ich nur noch die Dunkelheit wahr. Die Orientierung fällt noch schwerer. Oder ich kann mich dazu entschließen, meinen Kopf Richtung Horizont zu heben. Dann werde ich die Nachtlichter erkennen.
Anwalt der Treue Gottes
…Unsere Welt scheint kaum anders geworden zu sein als damals. Werden nicht auch heute Menschen belächelt, die an Menschlichkeit glauben, an Ehrlichkeit festhalten, von einer gerechteren Welt zu träumen wagen? Wer sich nach Liebe sehnt und nach Gottes Geboten leben will, braucht heute wie damals einen Anwalt, einen Beistand. Jesus verspricht uns, dass er dieser Anwalt für uns sein will.
Jesus – transparent für Gottes Liebe
…Es geht im Glauben an Jesus nicht um einen Personenkult. Da wird kein Mensch vergöttert. Ein Mensch wird transparent für das Licht Gottes, das durch ihn hindurchscheint. Darum sieht man Gott selbst, wenn man Jesus ansieht: Man sieht in ihm die Liebe Gottes.
„O Jesu, Gnadensonne!“
…Wo Christus, das Gotteslamm, unsere Stadt hell macht, da gibt es keine Nacht mehr – jedenfalls nicht mehr die Nacht des Bösen, des Leides, der Schuld, des Unrechts, des Todes, der Hölle. Christus ist die Gnadensonne – im Licht dieser Sonne sind Sünde und Tod überwunden: uns ist das Leben geschenkt, ein Leben in Würde als geliebte Kinder Gottes.
Jesus überwindet die Weltordnung der Gewalt
…Mit den Sünden der ganzen Welt sind nicht einfach die zusammengezählten Sünden aller einzelnen Menschen gemeint. Der Kosmos ist für Johannes eine Weltordnung, die durch und durch verdorben ist, die auf Ausbeutung und Gewaltherrschaft beruht und mit Frieden und Gerechtigkeit nichts zu tun hat. Als Nachfolger Jesu dürfen und sollen wir den Finger auf wunde Punkte legen.
„Mache dich auf und werde licht; denn dein Licht kommt!“
…Die sternkundigen Männer werden „licht“, indem sie das Licht suchen. Sie brechen auf aus allem, was sie wussten. Ihr Weg führt durch Durststrecken hindurch, über Stolpersteine hinweg, an Abgründen und der Dunkelheit des Herodes vorbei. Und wir? Auch wir finden Vertrauen mitten in Angst, Trost in der Trauer, Hoffnung in Verzweiflung, Reife inmitten innerer Zerrissenheit, Ruhe in unserer Alltagshektik.
Weihnachtslicht und Weihnachtskunst
…Das Weihnachtslicht ist nicht nur etwas für Romantiker und gemütliche Stunden. Das Weihnachtslicht nimmt es mit den Härten des Lebens auf. In diesem Lichte kannst du sehen… du bist nicht mehr blind, verbohrt, benebelt. Was ist Weihnachtskunst? Ich lasse mich ein auf Gott, der in mir mein eigenes „Glaubens- und Liebeslicht“ anzündet.
Lob für einen Betrüger?
…Warum erzählt Jesus den Kindern des Lichts eine Geschichte von den Kindern der Welt? Der entscheidende Grund liegt darin, dass Kinder des Lichts zugleich Kinder der Welt sind. Wenn wir ungerecht behandelt werden, sind auch wir in Versuchung, Unrecht mit Unrecht zu vergelten. Macht das nicht jeder? Jesus lebt uns eine Haltung vor, die nicht den Gesetzen des Geldes folgt.
„Ein Licht geht uns auf in der Dunkelheit!“
…Bibeltexte zum Thema des Lichts aus Genesis, Jesaja, Psalmen, Hiob, Johannes und ein Bild der Künstlerin Beate Heinen werden in dieser Christmette gehört bzw. betrachtet. Der weihnachtliche Schweifstern verweist symbolisch auf das strahlende, wärmende Leuchten, das vom Herzen des Kindes ausgeht. Und dieses Kind steht mitten im Leib seiner Mutter, mitten im Zentrum des Erdkreises.