…„Gott sandte seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan“, sagt Paulus (Galater 4, 4). Jesus will uns fähig zu machen, das Gesetz zu befolgen, wie es gemeint war: dass es nicht dem Unrecht dient, sondern Menschlichkeit möglich macht. Und wie geht das? Indem wir nicht Sklaven sind, sondern erwachsene Kinder Gottes.
Israel und Jesus: erstgeboren und eingeboren
…Israel ist der erstgeborene Sohn Gottes. Jesus ist Gottes „eingeborener“ Sohn, denn er verkörpert in einzigartiger Weise den Namen des Gottes Israels – als Erstgeborener einer neuen Schöpfung inmitten aller anderen Geschöpfe Gottes.
In diesem Gottesdienst findet auch ein Totengedenken für Frau Kluger statt: „In Ostpreußen geboren, in Pennsyvania gestorben“.
Zwei Zeugen des Einen Gottes
…Hätte die Kirche nicht anders gerade mit ihren jüdischen Geschwistern umgehen müssen, wenn sie wirklich Jesus nachgefolgt wäre? Um für Juden glaubwürdig zu werden, nützt kein Appell: „Nun nehmt doch unseren Glauben an, wir haben mehr zu bieten als ihr!“ Nein, wir müssen lernen, Menschen zu akzeptieren, die anders sind, sogar dann, wenn sie uns ablehnen. Jesus nannte das Feindesliebe.
Zur Forderung einer „bereinigten“ Bibel von Peter Bingel
Plünderung und Entsorgung des Schatzes der Hebräischen Bibel?
Leserbrief von Helmut Schütz zum Beitrag „Tota scriptura?“ von Peter Bingel im Deutschen Pfarrerblatt 2/2008, S. 85f.
597 vor Christus plündern babylonische Truppen den Tempel von Jerusalem. Was der Anbetung des NAMENS des Gottes Israels dienen sollte, wird geraubt, umgewidmet, eingeschmolzen…
Wer ist schon gerne draußen?
…Als Jesus stirbt, ist der heilige Gott nicht im Tempel anzutreffen, sondern draußen vor dem Tor, auf dem Hügel Golgatha. Das Heiligtum ist wieder draußen vor dem Lager, wie zur Zeit Moses. Sind wir mit Jesus draußen – mit den Verlierern des Lebens, die gehänselt und ausgelacht werden? Oder sind wir drin – und zum Beispiel die Juden draußen?
Politikverdrossenheit und die Ehebrecherin
…Die außen stehen, wollen die Frau in der Mitte zur Außenseiterin machen und aus ihrer Mitte ausstoßen. Sind diejenigen, die einen anderen zum Außenseiter machen, die wahren Außenseiter? Jesus sagt – als Lehrer Israels und der Kirche: Nur „der Sündlose unter euch“, der dürfte den ersten Stein werfen. Aber würde er wirklich jemanden treffen, der sündiger wäre als er selbst?
Fleisch für das Leben der Welt
…Das Gesetz vom Fressen und Gefressenwerden mag in der Natur gelten, unter uns Menschen soll es abgeschafft werden. Unter uns soll das Gesetz einer Liebe gelten, die nicht in Gefühlsduselei besteht, sondern in Respekt und Rücksicht voreinander, in Solidarität gegenüber den Schwächeren. Darum sagt Jesus: Ich bin das Brot des Lebens.
Jesus, wer bist du?
…Jesus ist nicht aus dieser Welt. Kosmos, das klang nach Weltgewandtheit, vielleicht wie heute das Wort Globalismus gebraucht wird – für die einen ein Zauberwort, für andere Inbegriff für die Unterdrückung eigenständiger Regionen. Wir finden Jesus, wo wir für gequälte Menschenkinder eintreten, wo wir das in Gottes Augen Gerade tun.
„Neuer Wein in neue Schläuche“
…Ich muss kein alter Weinschlauch bleiben, den es zerreißt, wenn er sich abmüht, den Sinn seines Lebens auf eigene Faust zu finden. Ich darf „in Christus“ die Liebe leben, als Mensch mit aufrechtem Gang in der Verantwortung vor Gott. Und als Gemeinde überwinden wir unsere Zerrissenheiten und wirken mit, dass die Zerrissenheit unserer Menschenwelt geheilt wird.
Auserwählt zur Verantwortung
… hoffen wir im Herbst 2006 auf stabilen Frieden im Nahen Osten. Ein kompliziertes Geflecht von Existenzängsten, Landansprüchen und fanatisch-religiösem Hass verhindert es jedoch, „dem Frieden eine Chance zu geben“, wie Jitzchak Rabin kurz vor seiner Ermordung im November 1995 auf einer Friedenskundgebung sagte.…