…In der Trauerfeier für einen Mann, der es nicht leicht hatte in seinem Leben, beten wir zwei Psalmen, einen Psalm der Klage und einen Psalm des Vertrauens.
Ihr Vater war ein Schäfer
…Trauerfeier für eine Frau, deren Vater ein Schäfer gewesen war, und an die ich deswegen mit Worten des Psalms 23 zurückdenke.
Ihm konnte man eine ganze Herde anvertrauen
…Trauerfeier für einen alten Mann, der sein Leben lang immer mit Tieren zu tun hatte. In seiner Traueransprache gehe ich auf Gott, den Guten Hirten, ein.
Die Abhängigkeit vom Alkohol zerstörte sein Leben
…Trauerfeier für einen Mann, dessen Ehe und Familienleben und letzten Endes auch Arbeitsfähigkeit und Gesundheit durch die Alkoholsucht zerstört wurde, mit Worten aus dem Psalm vom Guten Hirten.
Schweres kurzes Leben
…Nach einem außerordentlich schweren kurzen leidgeprüften Leben stirbt ein junger Mann – wir halten die Trauerfeier für ihn mit Worten aus dem Psalm vom Guten Hirten.
„Der Herr ist mein Hirte“
…Für meine Mutter war dieser Psalm ein Trost – damals am Kriegsende. Die Angst vor Überfällen, Plünderungen und Vergewaltigungen war groß. Elektrischen Strom gab es nicht mehr, Kerzen und Öl-Lampen wurden weggenommen, abends konnte man nicht mehr lesen. Aber die auswendig gelernten Bibelverse konnte ihr keiner nehmen, zum Beispiel: „Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.“
Gott selbst will seine Schafe weiden
…Vor zehn Tagen wurde hier bei uns im Gemeindezentrum eine schreckliche Geschichte erzählt. Im Kosovo-Krieg wollte man einen Vater zwingen, mit eigener Hand einen seiner vier Söhne zu erschießen. Er erschoss sich selbst. – Wenn wir uns berühren lassen wollen von dem Schrecklichen, brauchen wir Worte, die uns helfen, nicht zu straucheln, nicht zu fallen, nicht die Orientierung zu verlieren.
Kann man von Eltern nur Gutes erwarten?
…Manche Kinder bekommen von ihren Eltern etwas, das Liebe genannt wird, aber es ist vergiftet. Weil das versteckt geschieht, würden diese Kinder nicht wagen, ihren Eltern Vorwürfe zu machen. Stattdessen denken sie: Mit mir ist etwas nicht in Ordnung. Ich bin vielleicht ein böses Kind, deshalb kann man mich nicht liebhaben, muss man mich immer wegschicken.
Gott macht uns „tüchtig zum Guten“
…Wenn wir nicht Liebe spüren würden, könnten wir nicht lieben. In jedem Menschen, dem wir begegnen, kann Jesus selbst uns seine Nähe schenken. Zum Guten tüchtig werden können wir nur, wenn wir das von Gott, von Jesus, von anderen Christen lernen, so wie Kinder in der Familie von den Eltern angeleitet werden, so wie sich Erwachsene gegenseitig ermutigen und anspornen.
Menschen, die uns „anbefohlen“ sind
…Jeder Führungspersönlichkeit, jeder Elternperson ist eine Herde Gottes „anbefohlen“! Da steckt so etwas wie ein Befehl dahinter. Es geht einfach nicht, keine Lust zu haben, Vater oder Mutter zu sein, weil mein Kind zu sehr nervt. Und als Seelsorger kann ich nicht nur auf die Stationen gehen, wo der Dienst nicht so anstrengend ist.