…Der Friede des Christus hebt die Gerichtspredigten der Propheten Israels nicht auf. Wollen wir uns herausrufen lassen aus unserer Verschlossenheit auf den Weg des Friedens, oder sind uns Sünde und Verantwortung egal? Wir können um den Geist Christi bitten. Dann können wir aushalten, was uns die Propheten vom Zustand unserer Erde sagen, und kleine Schritte zum Frieden finden.
Trauer und Angst nicht verdrängen
…Es ist viel gewonnen, wenn wir uns gestatten, Trauer und vielleicht auch manche Angst zu empfinden. Solche Gefühle zu überspielen, kann gefährlich werden. Abstumpfung kann krank machen, kann auch zum Hass gegen andere führen. Gestehe ich mir nicht ein, verletzt zu sein, gerate ich in die Gefahr, ohne es zu wollen, andere zu verletzen.
Zwiespalt zwischen Wahrheit und Liebe
…Sie hörte aufmerksam die Vorwürfe des einen an, hörte lange zu. Dann sagte sie freundlich, aber sehr besorgt: „Ich sehe dies alles sehr wohl, aber eigentlich bist du es, der schuld ist.“ Und sie erklärte, warum. Und dann ging sie zum andern und machte es dort ganz genau so.
Hat Gott einen Fehler gemacht?
„Der größte Fehler von Gott war, dass er die Menschen erschaffen hat“, äußerten sich mehrere Schülerinnen und Schüler der 4. Grundschulklasse in einem Gespräch über die Schöpfungsgeschichte der Bibel; denn die Menschen seien nicht gut, sie vergifteten Luft und Wasser und führten Kriege.
Gleiches Thema „Weltschöpfung“, diesmal im Konfirmandenunterricht. Auch hier „respektlose“ Aussprüche der 13-Jährigen…
Auferstehungszeugen
…Ich atme auf, dass der auferstandene Christus uns nicht überfordert. Er selbst begegnet uns, wann und wo er uns begegnen will. Und ich bin voller Zuversicht, dass wir mit dem Auferstehungsglauben heute antreten können gegen den Irrglauben, alles habe sowieso keinen Zweck.
Röslein
…Der Spross oder das Reis, wie Luther übersetzt hatte, der neue Trieb aus dem abgehackten Baum, aus scheinbar toten Holz, wird im Weihnachtslied zum Röslein. Ganz gleich, ob Reis oder Ros, es ist die gleiche zarte Hoffnung inmitten von lauter Kälte und Todesstarre gemeint: das Röslein, das mitten im Schnee wächst, der kleine Reisigzweig, der am Baumstumpf hervorgebracht wird.
Am Fuß eines Vulkans
…Wir wissen, dass wir auf einem Pulverfass von Massenvernichtungsmitteln sitzen, das schon durch einen Computerfehler gezündet werden kann. Aber wir sehen keinen Anlass, wenigstens einen Teil unserer Kraft und Zeit dafür einzusetzen, um Auswege aus der Gefahr zu finden. Wir wollen weiterleben wie bisher, wie die Leute in Kolumbien am Fuße des Vulkans. Wie es für uns ausgeht, ist offen.
Neu werden durch Gottes Treue
…„Lasst euch versöhnen mit Gott!“ Nichts weiter verlangt Paulus im Namen Gottes von uns. Nichts weiter sollen wir von anderen Menschen verlangen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wenn das die Überschrift über unser Leben ist, kann nichts mehr so bleiben, wie es war, dann ist darin eingeschlossen die Nächsten- und Feindesliebe, die Nachfolge Jesu, das Aufsichnehmen seiner leichten Last.
Reizwort „Frieden“
…Die Hintergedanken machen den Frieden oft so schwer, wenn nicht unmöglich. Wir kennen das ja aus den großen Ost-West-Verhandlungen. Große Abrüstungsvorschläge werden gemacht, da wo es einem selber nicht so weh tut. Vom Kräftegleichgewicht wird gesprochen, von Überlegenheit wird geträumt. Man unterstellt dem Gegner das Schlimmste und hat damit einen Grund, selber das Schlimmste vorzubereiten.
Ein Wort wie Feuer und Hammer
…Das Wort Gottes in Südafrika: wie ein Hammer zerschmettert es Vorurteile und haut Bausteine für ein Zusammenleben zurecht, in dem die Würde aller Menschen, ob schwarz oder weiß, anerkannt wird. Das Wort Gottes in China: es weckt ein Feuer der Begeisterung in einem zwölfjährigen Jungen, so dass ein alter Pfarrer wieder eine Bibel bekommt, seine Angst überwindet, eine Hausgemeinde gründet.