Bild: Kinder vom Kindersonntag

Pädagogische Gnade

Gottes Gnade „nimmt uns in Zucht“, damit übersetzt Luther ein Wort, das wir im Griechischen besser verstehen würden: sie tut, was ein Pädagoge tut, eine gute Erzieherin. Gottes pädagogisch wirkende Gnade, Liebe, Solidarität erzieht uns dazu, dass wir „besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt leben“, also: Vernunftgeleitet. Treu der Wegweisung Gottes. Im Vertrauen auf Gott.

Bild: Helmut Schütz

Aufstehen – unmöglich?

Die Menschenmenge ist für den Gelähmten eine zusätzliche Behinderung. Sie könnten ihn durchlassen. Tun sie aber nicht. Jeder will den vordersten Platz. Je größer eine Menschenmenge, je anonymer eine Gesellschaft, um so verlorener kann sich ein Einzelner in ihr vorkommen. Aber gegen diese Verlorenheit ist ein Kraut gewachsen: Phantasie und Zivilcourage. Die vier Helfer des Gelähmten betätigen sich als Dachabdecker.

Baumstumpf

Jesaja denkt an einen Baumstumpf, aus dem neue Triebe sprießen. Neue Kräfte wachsen, wenn man seine eigene Schwachheit annimmt. Wer einsieht, dass er der Droge gegenüber machtlos ist, ist auf dem Weg, clean zu werden. Abnehmende Kräfte müssen kein Grund zur Verzweiflung sein, denn es ist keine Schande, fremde Hilfe anzunehmen.

Lots Töchter

Tue ich dem biblischen Lot Unrecht, wenn ich ihn vergleiche mit Vätern unserer Zeit, die ihre Töchter ausnutzen für den eigenen Trost? Lot sucht Halt an den Töchtern, den er ihnen geben sollte. Wenn es dem Vater recht war, die Töchter zu opfern, ist es den Töchtern billig, sich – hebräisch ausgedrückt – „den Samen des Vaters lebendig zu machen“.