…Der Glaube an Auferstehung hat Auswirkungen auf unser Leben. Über den Tod hinaus hoffen zu können, heißt erst recht: hoffen zu können für unser Leben vor dem Tod. Wir müssen nicht auf den toten Jesus am Kreuz starren, als wäre der Tod nicht besiegt. Wir müssen nicht Jesus an seinem Grab beweinen, als wäre Jesus nicht bei den Lebenden.
Jesus ist bei uns, wenn wir ganz unten sind
…Wir sind oft selbst unten. Seelisch oder nervlich fertig, mutlos, enttäuscht. Oder voller Scham, weil wir uns blamiert haben, uns zu viel zugetraut haben. Überspielen wir das? Versuchen wir, so schnell wie möglich, wieder nach oben zu kommen? Oder kennen wir Menschen, die uns auch so akzeptieren, in unserer Schwäche? Jesus will bei uns sein, wenn wir ganz unten sind.
Erfülltes Leben trotz Leid
…Leben ist erfüllt, wenn ich Vertrauen fasse zu Gott, dessen Güte unerschöpflich ist. Dann kann ich eigenen und fremden Leiden ins Auge sehen, nicht leichten Herzens, aber bewusst. Ich kann, so weit möglich, die Ursachen von Leid bekämpfen. Ich kann unausweichlichem Leid standhalten mit der Hilfe derer, die mir nahe sind, oder als eine Hilfe für die, die mich brauchen.
Zur Hoffnung berufen
Wir hoffen alle – dass endlich der Frühling auf Dauer durchbricht, dass die nächste vor uns liegende Aufgabe gelingt, dass wir gesund bleiben oder werden, dass uns Katastrophen und Kriege erspart bleiben und … und … und… Der diesjährige evangelische Kirchentag steht unter dem Motto: „Zur Hoffnung berufen“. Das Wort „berufen“ mutet in diesem Zusammenhang merkwürdig an…
Streit um die Auferstehung
…Sind die Auferstehungsberichte Tatsachenberichte oder nicht? Es geht gewiss um ein Wunder, aber nicht um einen Verstoß gegen Naturgesetze. Gott macht das Kreuz des leidenden Sohnes zu einem Zeichen der Hoffnung. Er schenkt Hoffnung, die lebenserfüllende Aufgaben entdecken lässt. Liebe ist stärker als alle Mächte unserer Welt, sogar stärker als Tod und Schuld.
Brauchen wir Jesus?
…Seit Jesus gelebt hat, ist es nicht mehr nötig, Gott zu Gefallen zu leben. Wenn ich Gott meine Wut sage, ihm meine Angst, meine Langeweile klage, vielleicht finde ich dadurch zu einem echteren, tieferen Gebet. Ich nehme mich, meine Gefühle ernst, ich nehme Gott ernst. Ich spüre mehr und mehr, dass auch Gott mich ernst nimmt.
Zwei innere Stimmen im Streit über Schritte zum Frieden
…Zwei innere Stimmen streiten über unseren Bibeltext. Da schafft der arme König Frieden durch sein Wort. Die zuversichtliche Stimme sagt: „Sehen wir doch einmal zu, welche Waffen wir vernichten können!“ Doch die besorgte Stimme winkt ab: „Da kannst du zwar jammern. Aber ob weiter aufgerüstet wird oder nicht, darauf hast du doch keinen Einfluss.“