…Vielleicht fängt Bußtag damit an, nicht mehr zu sagen: du solltest, ihr solltet, der sollte aber, ich müsste eigentlich – sondern zu fragen: was brauche ich, was brauchst du, damit wir leben können. Dann werden wir einen weiten Weg gehen können, wie der Prophet Elia, der sich stärken ließ. Selbst der weite Weg zum Frieden besteht dann aus kleinen Schritten.
Zaghafte Hoffnung
…Wir haben keine Ausrede. Selig sind die Friedensstifter, nicht die, die das Thema Frieden kalt lässt. Wenn wir etwas ändern wollen, können wir – bei uns selbst anfangen. Uns mehr Information verschaffen, offener auf Andersdenkende zugehen, prüfen, ob der eigene Standpunkt wirklich haltbar ist, nicht mit zweierlei Maß messen, wenn es um die Bewertung von Waffen in verschiedenen Händen geht.
El Salvador heißt: „Der Erlöser“
Ein Landpfarrer aus jenem mittelamerikanischen Land, das in letzter Zeit in unserer Presse so viele Schlagzeilen macht, aus El Salvador, berichtete: „Früher hielten die Besitzer der Kaffee- und Baumwollpflanzungen den Pfarrer wie ein persönliches Eigentum. Ich hatte eine lange, theoretische Ausbildung wie alle Geistlichen; und diese Bildung gibt dem Geistlichen meistens die Vorstellung, er sei eine Persönlichkeit, er wisse alles …
Trauer und Frieden
…Wenn wir am Volkstrauertag den Anlass zur Trauer ernst nehmen, nämlich die Mahnung der Gefallenen und Umgekommenen, den Frieden künftig zu erhalten und auszubauen – dann können wir auch Mut fassen, indem wir auf Zeichen der Hoffnung hinweisen: Freiwilligendienst in einem Friedensdienst. Auf einen Andersdenkenden verstehend zugehen. Keine Rache der neuen Machthaber in Nicaragua an ihren bisherigen Gegnern.
Anders unterscheiden
…Wir begegnen Menschen, die in Jesu Geist mit uns umgehen, und spüren, dass zunächst wir die Bedürftigen sind, die auf Zuwendung, Befreiung, Ermutigung angewiesen sind, wenn wir anderen davon weitergeben wollen. Die Unterscheidung zwischen Helfern, die nur geben, und Hilfsbedürftigen, die nur empfangen, wird aufgehoben. Jeder braucht Hilfe und jeder kann helfen – diese brüderliche Gemeinschaft hat Jesus im Auge.
Nie wieder Krieg!
…Früher bewahrte man den Toten der letzten Kriege ein ehrendes Andenken und forderte gleichzeitig dazu auf, im nächsten Ernstfall den Gefallenen an Mut und Tapferkeit nicht nachzustehen. Heute darf der Volkstrauertag kein Heldengedenktag mehr sein. Sondern es muss uns klar sein: im nächsten Ernstfall stehen wir mitten drin, dieser Ernstfall heißt Friede – den haben wir zu bewahren und auszubauen.
Zur Hoffnung berufen
Wir hoffen alle – dass endlich der Frühling auf Dauer durchbricht, dass die nächste vor uns liegende Aufgabe gelingt, dass wir gesund bleiben oder werden, dass uns Katastrophen und Kriege erspart bleiben und … und … und… Der diesjährige evangelische Kirchentag steht unter dem Motto: „Zur Hoffnung berufen“. Das Wort „berufen“ mutet in diesem Zusammenhang merkwürdig an…
Erinnerungen an Riemberg in Schlesien
…Gertrud Schütz, geb. Kretschmer, hat aus den ersten 35 Jahren ihres Lebens viel zusammengetragen, was die Zeit zwischen den Weltkriegen und nach dem Zweiten Weltkrieg lebendig werden lässt. Sie erinnert sich an viele alltägliche Dinge, aber auch an die Bekennende Kirche, an Zwangsarbeit und Vertreibung.
Zwei innere Stimmen im Streit über Schritte zum Frieden
…Zwei innere Stimmen streiten über unseren Bibeltext. Da schafft der arme König Frieden durch sein Wort. Die zuversichtliche Stimme sagt: „Sehen wir doch einmal zu, welche Waffen wir vernichten können!“ Doch die besorgte Stimme winkt ab: „Da kannst du zwar jammern. Aber ob weiter aufgerüstet wird oder nicht, darauf hast du doch keinen Einfluss.“
Das achte Gebot
Ein Kind wird nach der Schule von den Eltern gefragt, ob es die Rechenarbeit zurückbekommen habe. „Nein“, sagt das Kind. Später findet die Mutter das Heft in der Schultasche. „Mangelhaft“ steht unter der Arbeit. „Warum hast du uns angelogen?“ reagieren die Eltern. „Jeder kann doch mal eine schlechte Arbeit schreiben“. Das Kind hat Angst gehabt.…