…Johannes Beutler vertritt die unter Christen übliche Auffassung, dass Jesus nach dem Johannesevangelium das ewige Heil im Himmel für alle Völker bewirkt hat. Unter Berufung auf Ton Veerkamp ziehe ich in Erwägung, dass der Messias Jesus durch seinen Tod am Kreuz stattdessen Israels Versklavung unter diese Weltordnung überwindet. Sein Ziel ist also Befreiung auf dieser Erde unter dem Himmel Gottes!
Übersehene Perspektiven im Johannesevangelium
…„Das Johannesevangelium heute lesen“ – dazu lädt Michael Heymel sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene ein. Leider übersieht seine Einführung in die gegenwärtige Johannes-Auslegung die Möglichkeit, das vierte Evangelium befreiungstheologisch zu begreifen, nämlich in seinem Blick auf Israels Wiederherstellung und seine Befreiung von der römischen Weltordnung. Eine solche alternative Johannes-Lektüre hat der im Jahr 2022 verstorbene biblische Theologe Ton Veerkamp vorgelegt.
Der gute Hirte: Befreier Israels und der Welt
…Der gute Hirte Israels stirbt am römischen Kreuz und will so die Gewaltherrschaft Roms überwinden. Nicht mit Terror, nicht mit den Mitteln, die Rom selber anwendet. Diesen Geist der Liebe Gottes hinterlässt Jesus seinen Schülerinnen und Schülern. Er glaubt fest daran: Liebe kann die Mechanismen dieser grausamen Welt überwinden.
Kein Segen für Esau, den Bruder Jakobs?
…In einer Missionspredigt höre ich, Esau, der Bruder von Israels Stammvater Jakob, habe seine Mutter in den Selbstmord getrieben und sei verloren, da es für ihn keine Vergebung gebe. Wir Christen dagegen dürften wegen des am Kreuz vergossenen Blutes Christi auf Vergebung hoffen. Warum ich entsetzt bin über diese Art christlicher Verkündigung, erkläre ich in diesem Beitrag.
Johannes-Blog 3: „Der Abschied des Messias“ (13,1 – 21,25)
Im dritten Teil meines Johannes-Blogs beschäftige ich mich mit den Kapiteln 13 bis 21 des Johannesevangeliums, wie es Hartwig Thyen und Klaus Wengst in ihren wissenschaftlichen Kommentaren und Ton Veerkamp in seiner befreiungstheologischen Lektüre betrachten. Inzwischen ist meine Kommentierung der drei Auslegungen des vierten Evangeliums beendet – und ich bin nach wie vor gespannt auf Rückmeldungen von Leserinnen und Lesern!…
„Ein Augenblick, und ihr werdet mich sehen“
…Der zweite Augenblick von Johannes 16,16 ist die Überwindung der herrschenden Gewaltordnung durch die gewaltfrei liebende Solidarität des Messias Jesus. Um das begreifen zu können, war für mich die Entschlüsselung von sieben Indizien wichtig, die ich im biblischen Text und in einem Friedensinterview mit Clemens Ronnefeldt vom Internationalen Versöhnungsbund fand.
Besinnliches zur Advents- und Weihnachtszeit
…Seit ihrer Zeit im Kirchenvorstand konnten Mitglieder der Evangelischen Paulusgemeinde Gießen gewiss sein, von Gisela Schulz im Advent alljährlich neue Gedichte zur weihnachtlichen Zeit zu bekommen. Sie liebte das Brauchtum, doch am allerwichtigsten blieb ihr der Glaube an die Geburt Jesu, unseres Erlösers und Befreiers.
Von der Fastenzeit bis zum Totensonntag
…Obwohl Gedichte zur Advents- und Weihnachtszeit ihr besonderes Anliegen waren, hat Gisela Schulz auch Gedanken zu anderen Feste und Anlässen des Kirchenjahres dichterisch in Worte gefasst.
Johannes-Blog 2: „Der verborgene Messias“ (5,1 – 12,50)
Mit Kapitel 5 des Johannesevangeliums beginnt der zweite Teil meines Johannes-Blogs, in dem ich die wissenschaftlichen Kommentare von Hartwig Thyen und Klaus Wengst mit der befreiungstheologischen Lektüre Ton Veerkamps vergleiche. Inzwischen habe ich die am 23. Februar 2022 begonnene Kommentierung beendet – am 23. Februar 2023.…
Die Mutter Jesu als bittere Anklägerin der christlichen Erlösungsreligion
…In Colm Tóibins Roman, „Marias Testament“, verbindet die Mutter Jesu die Trauer um ihren Sohn mit einer harten Anklage gegen diejenigen, die seinen Tod für ihre Zwecke instrumentalisieren. Das Buch fordert dazu heraus, über das Christentum als Erlösungsreligion nachzudenken, es verstört, stellt in Frage, mahnt zur Umkehr.