…Wir haben keine Ausrede. Selig sind die Friedensstifter, nicht die, die das Thema Frieden kalt lässt. Wenn wir etwas ändern wollen, können wir – bei uns selbst anfangen. Uns mehr Information verschaffen, offener auf Andersdenkende zugehen, prüfen, ob der eigene Standpunkt wirklich haltbar ist, nicht mit zweierlei Maß messen, wenn es um die Bewertung von Waffen in verschiedenen Händen geht.
Gottes Gesicht
…Presst Gott nicht in Schemata wie: „Gott ist immer der liebe Gott“ oder „Gott verlangt zu viel!“ oder „Warum lässt Gott so viel Böses zu?“ Nehmt wahr, dass Gott ein Gesicht hat. Er trägt keine Maske, die immer fröhlich oder immer streng oder immer ernst ist. Zu seinem Gesicht gehört Bewegung, indem er mir nahe ist, zeigt er viele Gesichter.
Gott erleben mitten in der Hölle
…Die Klagelieder der Bibel und ein Roman von Edgar Hilsenrath lehren uns Menschlichkeit. Wer im zerstörten Jerusalem oder im Prokower Ghetto von der Güte und Barmherzigkeit Gottes reden oder Gott erleben kann, der kann am Leben der Menschen festhalten und das Leben wollen nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere.
Danken und Teilen
…Gott fragt uns: Du willst etwas vom Leben haben und darum hältst du fest, was du hast: dein Geld, deine Zeit, deine Kraft? Ich will, dass du Leben hast, und darum gib her, teile, spar dich nicht auf! Erst dann hast du Leben! Vom Teilen werden zwei glücklich: der, dessen Not behoben wird, und der, der neue Gemeinschaft erfahren kann.
Jesus als Heilungsverweigerer
…Böse Geister, die von unserer Seele Besitz ergreifen wollen, psychische Krankheiten, Egoismus, Gleichgültigkeit, können weichen, wo der Glaube an Gott wächst. Aber Jesus will die Menschen nicht abhängig von seinen eigenen Heilungskünsten machen. Er macht Mut, selbst an den Vater im Himmel zu glauben und den Nächsten zu lieben.
An Gott gegen Gott glauben
…Das war Glaube: Abraham belädt den Esel mit Holz und macht sich mit zwei Knechten und seinem Sohn auf den Weg. Das wäre Glaube: Die Eltern des schwerbehinderten Kindes nehmen ihr Kind an, wie es ist. Ja, Gott mutet zuweilen Unzumutbares zu. Das ist hart, doch es entlastet von vielen Erklärungsversuchen.
Die Gemeinde als große Familie Gottes
…Sind wir eine Gemeinde, wie sie Jesus beschreibt: Gottes große Familie? Man schüttet sein Herz aus, ohne dass es weitererzählt wird, ja, man erträgt und trägt sich durch schwere Zeiten hindurch. Jeder trägt zum Gelingen der Gemeindearbeit bei, ohne dass es einem zu viel wird. Und Konflikte führen nicht zum Anlass für gehässigen Tratsch übereinander, sondern werden offen angesprochen.
Zweckfreie Musik
…Zweckfreies Lied oder Orgelspiel kann ein Sinnbild sein für uns Menschen, die auch vor Gott so gelten, wie wir sind, und auch nicht Mittel zum Zweck füreinander sein sollen. Die Musik kann uns helfen, sensibler zu werden für eigene Gefühle, die Gefühle anderer Menschen, für eigene Schwächen und fremdes Leiden, sensibler auch für das, was Gott für unser Leben bedeutet.
Konfliktlösung in der Urgemeinde
…Als es Streit gab in der ersten Gemeinde der Christen in Jerusalem, fand man gemeinsam eine Lösung. Beim Sommerfest in Reichelsheim wird im Familiengottesdienst die Frage angesprochen, wie Alteingesessene und Neuzugezogene, Menschen verschiedener Kulturen, miteinander in Kontakt kommen und sich kennenlernen können.
Gemeinsame Verantwortung für heute und morgen
…Einen Schlussstrich unter die Geschichte der Juden mit den Deutschen kann es nicht geben. Wohl aber eine Aufarbeitung von Schuld im Vertrauen auf Vergebung und der verantwortungsvolle Blick nach vorn. Wir haben als Christen gemeinsam mit den Juden etwas von Gott zu erwarten, nicht untätig, sondern tätig.